Bayer Leverkusen Hyypiäs Zukunft entscheidet sich diese Woche

Nürnberg · Fränkische Spezialitäten hatten bei Bayer Leverkusen Hochkonjunktur. Zuerst wurde Michael Ballack von Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader mit einem Präsentkorb regionaler Leckereien von der Bundesligabühne verabschiedet. Gut zwei Stunden später trugen fleißige Helfer etliche Flaschen fränkischer Brauerzeugnisse in die Gästekabine, in der die Leverkusener Profis ihren 4:1-Sieg und die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League begossen.

Das ist Sami Hyypiä
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Foto: dpa, aa ak sh

"Wir haben uns nach einer verkorksten Saison diesen Abschluss verdient", befand der dreifache Torschütze Stefan Kießling, der in der ewigen Torschützenliste von Bayer 04 mit nun 73 Treffern Herbert Waas von Rang zwei verdrängte. Ulf Kirsten führt mit 181 Toren. Etwaige Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Nationalelf nach 13 Toren in der Rückrunde würgte Kießling ab. "Ich habe Urlaub gebucht. Und da fahre ich hin. Definitiv."

Für Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski ist der Sommerurlaub ebenfalls nicht mehr fern. Und nach ihrer Bilanz von 14 Punkten aus sechs Spielen sowie dem Zieleinlauf auf Rang fünf mehren sich die Anzeichen und Stimmen, die darauf hindeuten, dass beide nach der Sommerpause als Dauerlösung in Leverkusen weiterarbeiten dürfen. "Wenn man so punktet, wie in den vergangenen Wochen und auch heute noch einmal so ein tolles Spiel abliefert, dann kann man sich das natürlich vorstellen, mit den beiden weiterzumachen", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Er wolle allerdings nicht dem Gespräch vorgreifen, das er mit Wolfgang Holzhäuser, Hyypiä und Lewandowski Mitte der Woche führen werde. Fest steht in jedem Fall dass das Interimsduo erster Ansprechpartner für die Vereinsoberen ist. "Das haben sie sich auch verdient", sagte Völler, der aber eben diese bedingungslose Bereitschaft bei den beiden ausloten will, den Job dauerhaft ausüben zu wollen. Nur, wenn dem nicht so wäre, würde man sich wohl konkret mit anderen Trainern beschäftigen. "Dass man immer schon ein paar Dinge im Kopf hat, wenn es nicht so sein sollte, ist doch klar", sagte Völler. Alles andere wäre ja auch fahrlässig.

Hyypiä freute sich derweil über die verbleibende Bedenkzeit. "Ich habe noch zwei, drei Tage, um meine Gedanken zu ordnen. Bislang habe ich mich nur auf die Arbeit mit der Mannschaft konzentriert. Ich habe auch noch nicht mit Sascha darüber gesprochen. Ich weiß nicht, was er will", sagte er. Bei Mannschaft und Umfeld kommt die Kombination aus untadeligem Ex-Profi (Hyypiä) und anerkanntem Fachmann (Lewandowski) jedenfalls gut an. "Wir wollten gerade für Sami und Sascha noch einmal ein Spiel hinlegen, was ihrer Arbeit in den vergangenen Wochen gerecht wird", sagte Stefan Reinartz.

Für Michael Ballack war das 267. Bundesligaspiel eins, in dem er noch einmal in der Startelf stehen durfte. Und eins, in dem seine Karriere von 48 000 Zuschauern einhellig mit Beifall und Standing Ovations honoriert wurde, als er nach 51 Minuten ausgewechselt wurde. "Das war ein schöner Abschluss", sagte der 35-Jährige. Einer, den Bayer 04 vor sechs Wochen wohl nur kühnste Optimisten vorausgesagt hätten.

(RP/can)
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