Stevens' Rückkehr auf die große Bühne Ein bisschen loben, viel knurren

Bremen · Durwchsende Premiere: Huub Stevens hat bei seinem Debüt als Trainer des VfB Stuttgart einen Punkt geholt. Bei Werder Bremen reichte es für ein 1:1 (0:0).

Huub Stevens feiert Spiel–Premiere für Stuttgart
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Nach der Rückkehr auf die große Bundesliga-Bühne war der "Knurrer von Kerkrade" sofort wieder in seinem Element. Kaum hatte Huub Stevens die Spieler des VfB Stuttgart für ihren couragierten Auftritt beim 1:1 (0:0) bei Werder Bremen gelobt, da legte der neue Chefcoach der abstiegsgefährdeten Schwaben los wie in besten Zeiten. Die Frage eines Journalisten hatte ihm gar nicht gefallen.

"Frag' bitte nach der Elf, die gespielt hat und nicht nach denen, die nicht gespielt haben", herrschte der 60 Jahre alte Hoffnungsträger des VfB einen Journalisten an, der auf die nicht von Beginn aufgebotenen Timo Werner und Moritz Leitner angespielt hatte. Sein Klub habe einen Kader von 24 Spielern, die er alle brauche, meinte Stevens: "Aber da rede ich gegen eine Wand und bin dann wieder der Knurrer. Aber ich knurre nicht, glaub' mir. Ich sage nur die Wahrheit."

Der kurze Knurr-Rückfall des früheren Trainers von Schalke 04, des Hamburger SV, des 1. FC Köln und von Hertha BSC war jedoch schnell vergessen. Der Auftritt seiner Elf in Bremen hatte dem Niederländer durchaus gefallen. Der VfB war mutig aufgetreten, hatte am Ende aber den ersten Sieg seit dem 7. Dezember (4:2 gegen Hannover 96) liegen lassen.

Bundesliga 13/14: Bremen - Stuttgart
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"Schade, dass wir den Sack nicht zugemacht haben nach der Führung. Ich kann mit der Art und Weise unseres Spiels zufrieden sein, aber nicht mit dem Ergebnis", sagte Stevens. Schon vor der Führung durch Georg Niedermeier (55.) vor 41.500 Zuschauern im Weserstadion hatte ausgerechnet der Ex-Bremer Martin Harnik einen Handelfmeter an den Pfosten gesetzt (45.+1). "Ich wollte die Verantwortung übernehmen und bin ihr nicht gerecht geworden", sagte Harnik: "Aus elf Metern muss ich einfach treffen."

Durch das Freistoß-Tor von Werders Aaron Hunt (79.) verpasste der fünfmalige Meister auch im zehnten Liga-Spiel in Serie den erhofften Befreiungsschlag. "Wenn du eine Mauer hinstellst, dann muss die geschlossen bleiben", sagte Stevens, nun wieder ganz der Knurrer. Dennoch war die Stimmung im VfB-Lager positiv. "Wichtig ist, dass jeder die schwere Situation annimmt", sagte Harnik. Der Wechsel auf der Bank von Thomas Schneider zu Stevens habe durchaus einen Effekt gehabt.

Diesen erkannte auch Werders Chefcoach Robin Dutt und sprach von einem glücklichen Remis. "Der Punkt ist aber Gold wert, weil wir Stuttgart auf Distanz halten", sagte der 49-Jährige und gab mit einem Augenzwinkern die Maxime für seine Spieler in den kommenden Wochen aus: "Mache es wie Huub Stevens und lerne jeden Tag dazu. Gib Gas und knurre nicht so viel, dann kommt deine Chance."

(sid)
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