Bundesligisten sucht starken Mann HSV will Sammer als Sportdirektor

Hamburg (RPO). DFB-Sportdirektor Matthias Sammer könnte der neue starke Mann beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV werden. Sein Arbeitgeber allerdings weiß nichts von Veränderungsplänen des früheren Europameisters.

Matthias Sammer: Heißsporn und Mahner
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Das ist Matthias Sammer

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Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Günter Netzer hatte eine andere Lebensplanung, Christoph Daum war wohl nur ein Gerücht - nun könnte Matthias Sammer neuer starker Mann beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV werden. Das Hamburger Abendblatt und die Bild-Zeitung berichten übereinstimmend von Gesprächen zwischen dem Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und HSV-Boss Bernd Hoffmann.

Während sich die Hanseaten zu diesem Thema bedeckt hielten und Sammer selbst zunächst nicht zu erreichen war, ging der DFB mit einer Stellungnahme in die Öffentlichkeit. "Dr. Zwanziger und ich haben eine klare Verabredung mit Matthias Sammer. Er wird sich bei uns melden, falls er Veränderungspläne hat. Dies ist eindeutig nicht der Fall, deshalb müssen wir auch nicht weiter darauf eingehen", erklärte dazu DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.

Wohl eher eine Momentaufnahme, die sich schnell ändern könnte, falls sich der 43-Jährige und der norddeutsche Traditionsklub einig werden sollten. Hoffmann hatte es zuletzt vermieden, sich eindeutig zu seinem aktuellen Sportchef Bastian Reinhardt zu bekennen. Der Ex-Profi war vor einem halben Jahr fast zufällig zu seinem Amt gekommen, nachdem Wunschkandidat Urs Siegenthaler kurzfristig abgesagt und damit die Hamburger brüskiert hatte.

Nach der Trennung von Dietmar Beiersdorfer vor 18 Monaten war die Position des Sportchefs ein Jahr lang vakant. Hoffmann, der damalige Trainer Bruno Labbadia und auch der Aufsichtsrats-Vorsitzende Horst Becker hatten die Spielertransfers abgewickelt, nachdem zunächst kein Beiersdorf-Nachfolger aufzutreiben war. "Ich kann Sportmanagement, für alles Weitere müssen andere zuständig sein", sagte Hoffmann bei der turbulenten Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche, in deren Verlauf die Einkaufspolitik des Bundesliga-Neunten mehrfach heftig kritisiert wurde.

Ohnehin obliegt dem dort gerade neu gewählten zwölfköpfigen Aufsichtsrat die letzte Entscheidung darüber, ob mit dem Ex-Nationalspieler ein Vertrag geschlossen wird. Der Europameister von 1996 ist alles andere als eine Billiglösung, hinzu kommt, dass der HSV in der Rückserie hart darum kämpfen muss, noch einen Platz im internationalen Geschäft zu ergattern. Für den Fall, dass dies erneut nicht gelingen sollte, hatte Hoffmann den Mitgliedern einen Sparkurs angekündigt.

Wie aus dem Kontrollgremium, das sich am 18. Januar zu seiner konstituierenden Sitzung treffen wird, verlautete, wolle man sich bei dieser Zusammenkunft zunächst einmal einen Überblick über die finanzielle Lage verschaffen und sich dabei auf keinen Fall unter Druck setzen lassen. Auf der Tagesordnung steht auch die Wahl eines neuen Vorsitzenden.

Sportlich will die Mannschaft von Trainer Armin Veh am Samstag (18.30 Uhr/Sky und Liga total!) bei Schalke 04 mit dem ehemaligen HSV-Coach Felix Magath auf der Bank genauso in die Rückrunde starten wie in die Hinserie: Mit einem Sieg gegen die Königsblauen. Magaths Startruppe kehrte erst am Freitagnachmittag vom Trainingslager aus der Türkei zurück, voller Optimimus. Magath: "Auf jeden Fall soll es besser laufen als in der Hinrunde."

Davon sind Spieler und Verantwortlich beim deutschen Meister Bayern München überzeugt. Das Spiel beim VfL Wolfsburg soll gleich das Signal für eine Aufholjagd sein. Alle Augen sind dabei auf Youngster Thomas Kraft gerichtet, der Jörg Butt bei den Bayern als Nummer eins ablöst.

Die neue Nummer eins ist auch Michael Rensing, der nach seinem verunglückten Intermezzo bei Bayern München nun beim 1. FC Köln im Tor steht, wenn die Rheinländer am Sonntag (17.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern antreten müssen. Der FC-Tross wird allerdings dezimiert in die Pfalz reisen. Gleich sechs Teammitglieder hatten sich bis Freitag mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert und erhielten deswegen eine Woche Sportverbot.

(SID/chk)
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