Youngster will nach Leverkusen HSV-Profi Calhanoglu lässt sich krankschreiben

Hamburg · Der Jungstar Hakan Calhanoglu fehlt beim Trainingsauftakt des Hamburger SV. Hauptinvestor Klaus-Michael Kühne will derweil Rafael van der Vaart und Trainer Mirko Slomka loswerden.

Das ist Hakan Calhanoglu
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Foto: afp, pst/dg

Die neue Saison beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV begann mit den altvertrauten Querelen: Der von Bayer Leverkusen umworbene Jungstar Hakan Calhanoglu schickte eine Krankschreibung an die Geschäftsstelle und Hauptinvestor Klaus-Michael Kühne will gleich die komplette alte Führungsriege in die Wüste schicken. Mirko Slomka hatte seine Schützlinge noch gar nicht zum ersten Training am Nachmittag versammelt, da regierte beim Hamburger SV schon wieder der Wahnsinn.

Nicht einmal vier Wochen nach der Herauslösung der Profifußball-Abteilung aus dem HSV-Gesamtverein, die der Ausgangspunkt eines geordneten Neuanfangs sein sollte, fliegen wie in der chaotischen Vorsaison erneut die Fetzen. In der Übergangsphase zwischen altem und neuen Vorstand werden die Messer gewetzt - zumindest verbal.

Slomka feiert Premiere auf der HSV-Bank
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Wenn es nach Kühne geht, soll dabei vor allem Slomka über die Klinge springen. "Es muss ein wirklicher Toptrainer her. Als Privatmann und HSV-Fan kann ich nur sagen, dass ich an diesen Trainer nicht glaube", erklärte der 77-Jährige in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt". Auch Manager Oliver Kreuzer steht bei dem in der Schweiz lebenden Millardär auf der Abschussliste.

Für Unruhe sorgt auch weiterhin Hakan Calhanoglu dar. Der 20-Jährige ließ sich von einer Heidelberger Psychologin bis zum 15. Juli krankschreiben. Somit durfte der türkische Nationalspieler beim Trainingsauftakt fehlen, ohne arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Ob und wann der Ex-Karlsruher an den Rhein wechselt, ist offen. In einem Sport-Bild-Interview hatte der Mittelfeldspieler erzählt, dass er sich vor dem Trainingsstart fürchte. "Es wird schwierig für mich, wenn ich sehe, wie viel Wut und Hass da sind. Man weiß ja, wozu einige Menschen fähig sind", erklärte Calhanoglu. Er habe Angst, weil er nicht wisse, was auf ihn zukommt. Der Profi setzt auf den designierten neuen HSV-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer, der sein Amt am 1. Juli antreten soll: "Wenn er da ist, erzähle ich ihm alles, was mir versprochen wurde und vorgefallen ist. Herr Beiersdorfer soll das klären."

Für "Herrn Beiersdorfer" hat auch Kühne, Mehrheitseigner des Logistik-Dienstleisters Kühne und Nagel, einen ganz klaren Auftrag. Sein einstiger Lieblingsspieler Rafael van der Vaart, den er durch sein finanzielles Engagement vor knapp zwei Jahren zurück an die Elbe geholt hatte, soll Hamburg verlassen. "Ich glaube, das Umfeld ist für ihn zu schwierig geworden. Er hilft uns nicht mehr weiter", sagte Kühne.

(SID)
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