VfL Wolfsburg - Hamburger SV 1:0 (1:0) HSV erhält dicken Dämpfer

Wolfsburg (rpo). Der Hamburger SV musste im Kampf um das internationale Geschäft einen herben Dämpfer einstecken. Beim VfL Wolfsburg unterlagen die Hanseaten 0:1 und fielen in der Tabelle auf Platz sieben zurück. Damit wären die Hamburger nach Stand der Dinge nicht für den Uefa-Cup qualifiziert.

Für den HSV war es die erste Auswärtsniederlage seit dem 26. Februar und zum ersten Mal seit dem Rückrundenauftakt (0:3 gegen Bayern München) blieb die Elf von Trainer Thomas Doll auch ohne eigenen Torerfolg, weil sie zahlreiche hochkarätige Torchancen nicht nutzte und eine eigentlich überlegen geführte Partie verlor.

Unnötige Niederlage

"Es gab einige fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, aber daran hat es nicht gelegen. Wir hatten genügend Chancen, auch mit zehn Spielern. Wir werden trotz der Niederlage mit erhobenen Hauptes nach Hamburg fahren", meinte HSV-Coach Thomas Doll und ärgerte sich über die unnötige Niederlage. Auch sein Wolfsburger Kollege Erik Gerets musste eingestehen, dass "wir fußballerisch nicht überlegen waren". Dennoch attestierte der Belgier seiner Mannschaft eine "kämpferisch tolle Leistung".

Vor 27.926 Zuschauern begannen die Gastgeber ungewohnt defensiv. Die "Wölfe" hatten zuletzt am 10. März gegen Hannover 96 einen Heimsieg erzielen können und wirkten gegen die auswärtsstarken Hanseaten dementsprechend zurückhaltend und vorsichtig. Wolfsburg ließ die Hamburger das Spiel machen, griff erst ab der Mittellinie an und wartete auf Konterchancen.

So hatte der selbstbewusste HSV in der Anfangsphase wesentlich mehr vom Spiel. Allein Emile Mpenza besaß in der siebten und zwölften Minute hochkarätige Gelegenheiten, scheiterte aber an Schlussmann Simon Jentzsch. Auch Sergej Barbarez (8.) und Mehdi Mahdavikia (17.) trafen nicht ins Schwarze. Die Gastgeber wurden erstmals in der 28. Minute richtig gefährlich, als Petrow im Anschluss an den schönsten VfL-Angriff den Ball nur knapp am HSV-Tor vorbeischoss.

Petrov verwandelte Freistoß

Etwas überraschend fiel dann vier Minuten vor dem Pausenpfiff die Führung für die Gastgeber. Petrow schlenzte einen direkten Freistoß vom rechten Strafraumeck in den Torwinkel. HSV-Schlussmann Stefan Wächter sah dabei ein wenig unglücklich aus. Schon im Gegenzug hatten die Hamburger durch Björn Schlicke, der den verletzten Collin Benjamin vertrat, eine hochkarätige Ausgleichschance, doch der ehemalige Junioren-Nationalspieler scheiterte ebenfalls.

Auch nach der Pause bemühten sich die Gäste mit großem Elan um den Ausgleich und den wichtigen Punktgewinn. Dabei hätte allein der ehemalige Schalker Mpenza den HSV zum Sieg schießen können. Der Angreifer fand jedoch zweimal in der 50. Minute in Jentzsch seinen Meister und agierte insgesamt vor dem Tor an diesem Sonntag äußerst unglücklich. Die Wolfsburger warteten in der zweiten Hälfte dagegen nur noch auf Konterchancen, brachten aber zunächst bis auf einen abgefälschten Freistoß von Petrow (58.) nichts Zählbares zustande.

Die Hamburger Sturmbemühungen wurden ab der 70. Minute zudem erschwert, als Mahdavikia nach einem Rempler an Petrow die Gelb-Rote Karte sah. Der Perser war nur zwei Minuten zuvor wegen Meckerns von Schiedsrichter Franz-Xaver Wack verwarnt worden. Dennoch belagerten die "Rothosen" weiterhin das Tor der Wolfsburger. Doch Jentzsch klärte auch in der 72. Minute gegen den frei zum Schuss gekommenen Barbarez.

Jentzsch und Petrow waren in der Wolfsburger Mannschaft die herausragenden Spieler. Beim HSV verdienten sich Khalid Boulahrouz und Stefan Beinlich die Bestnoten.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Erik Gerets (VfL Wolfsburg):"Uns fehlten heute viele Stammspieler und wir waren auch nicht fußballerisch überlegen. Meine Jungs haben aber super gekämpft. Momentan ist es sehr angenehm die Mannschaft zu trainieren."

Trainer Thomas Doll (Hamburger SV):"Wir hatten genug Tormöglichkeiten und sind leider am überragenden Torwart Jentzsch gescheitert. Auch mit zehn Mann sind wir weiter marschiert. Wir können mit erhobenem Haupt nach Hause reisen."

STATISTIK ZUM SPIEL:

Wolfsburg: Jentzsch - Rytter, Franz, Hofland, Sarpei - Karhan, Thiam, Fischer, Petrow (90. Hrgovic) - Brdaric (73. Makiadi), Klimowicz (90. Maric)

Hamburg: Wächter - Schlicke, Boulahrouz, van Buyten, Klingbeil (75. Jarolim) - Wicky (85. Reinhardt) - Mahdavikia, Moreira (65. Takahara), Beinlich - Mpenza, Barbarez

Schiedsrichter: Wack (Biberbach)

Tor: 1:0 Petrow (41.)

Zuschauer: 27.996

Beste Spieler: Jentzsch, Petrow - Boulahrouz, Beinlich

Gelb-Rote Karte: Mahdavikia wegen wiederholten Foulspiels (70.)

Gelbe Karten: Franz (4), Rytter (3), Brdaric (2) - Boulahrouz (5/1), Moreira (5)

(sid)
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