Bundesliga 17/18 2. Spieltag: Pressestimmen

So berichten die Medien über den 2. Spieltag der Bundesliga-Saison 17/18.
Deutsche Welle: "Was für ein Tag für Holger Badstuber! Ausgerechnet der Neuzugang bescherte dem VfB Stuttgart den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga seit knapp eineinhalb Jahren. Der ehemalige Nationalspieler, dessen überraschende Verpflichtung durch den geschassten Sportvorstand Jan Schindelmeiser nicht unumstritten war, erzielte beim 1:0 (0:0)-Erfolg des Aufsteigers über Mainz 05 in der 53. Minute das Tor des Tages."
Südwest-Kurier: "Holger Badstuber. Synonym für Verletzungen, für Pech, für Tragödien. Einst der vielleicht talentierteste Innenverteidiger der Republik. Zwei Jahre spielte der in Memmingen geborene Jungkicker beim VfB in der Jugend, ehe er zum FC Bayern wechselte. Er ist kein Mann der großen Worte, seinen Treffer am Samstag wollte er entsprechend auch nicht „an die große Glocke hängen“. Aber er ist einer, der Spielzüge vorausahnt, der Räume sieht, der selten Zweikämpfe verliert und der bei den Fans ankommt."
TZ: "Der Transfer von Holger Badstuber hat beim VfB Stuttgart zu heftigen Debatten geführt. Doch schon bei seinem ersten Spiel über 90 Minuten beweist der Ex-Nationalspieler, dass er der zentrale Defensivspieler sein kann - und auch neben dem Platz Führungsaufgaben übernimmt."
Süddeutsche Zeitung: "Man spürte bis auf den letzten Sitzplatz unter dem Stadiondach, wie viel Lust dieser Badstuber da unten auf dem Rasen hatte - Lust zu zeigen, was er draufhat. Er agierte im Zentrum der von Trainer Hannes Wolf erstmals aufgebotenen Dreierabwehrkette wie selbstverständlich als Leader: Badstuber dirigierte seine Mitspieler, zeigte Laufwege an, gewann laut Statistik alle seine Zweikämpfe, erzielte den Siegtreffer und überzeugte bis auf wenige Schnitzer mit klugem Spielaufbau."
TZ: "Zwei Spiele, zwei Siege. Doch von Ruhe kann beim FC Bayern keine Rede sein. Zwei Weltmeister sorgen nach dem 2:0 in Bremen für Verwunderung. Vor allem Thomas Müller ist mächtig sauer über seine Rolle unter Trainer Carlo Ancelotti."
Münchner Abendzeitung: "Der zweite Bayern-Sieg im zweiten Saisonspiel war angesichts der immensen Feldüberlegenheit nicht unverdient, aber dennoch glücklich. Fast das gesamte Spiel über wirkte das Team von Trainer Carlo Ancelotti ohne Spielidee. Die Bayern schienen sich einzig auf die individuelle Klasse ihrer Spieler zu verlassen."
Süddeutsche Zeitung: "Ohne Müller, der erst nach 73 Minuten eingewechselt wurde, war die Qualität im Bayern-Spiel lange Zeit nicht sonderlich hoch. Wirklich zusammenzuspielen gedachten seine Kollegen nicht, wie schon im Saison-Eröffnungsspiel gegen Leverkusen fehlte es dem Rekordmeister gehörig an Abstimmung."
Spox: "Weiter viel, viel Luft nach oben, wenn auch mit Schritten in die richtige Richtung, vielleicht lässt sich so der FC Bayern sportlich nach dem 2. Spieltag zusammenfassen. Es wird auf jeden Fall noch ein wenig dauern, bis es nicht mehr holpert, bis man auf das durchwurschteln verzichten kann."
Eurosport: "Zwei Geniestreiche von Ausnahme-Stürmer Robert Lewandowski reichten am Samstagnachmittag, um den zweiten Saisonsieg des FC Bayern München einzufahren. Dennoch war beim müden 2:0 der Bayern noch sehr viel Sand im Getriebe. Manuel Neuer gab nach langer Verletzung sein Comeback im Bayern-Tor. Thomas Müller beschwerte sich über seine Joker-Rolle."
Rheinische Post: "Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie eng es in der Bundesliga zugeht, Borussias 2:2 beim FC Augsburg lieferte ihn. Der FCA hatte Chancen für mindestens drei Tore, und trotzdem hätte Gladbach die Zeichen frühzeitig auf Sieg stellen können."
Express: "Es bleibt dabei, Borussia kann in Augsburg nicht gewinnen. Die Fohlen duseln sich am zweiten Spieltag trotz Pausenführung beim Angstgegner zu einem 2:2. Gladbach im Glück, denn nach der Pause spielt der FCA Powerplay und verdaddelt zig Großchancen, um die Partie noch komplett zu drehen."
Der Tagesspiegel: "Der lange Weg in die Spitze. Ja, gegen Dortmund und Bayern braucht Hertha natürlich auch ein bisschen Glück, wenn mehr herausspringen soll als eine ehrenvolle Niederlage. In der Regel aber verlassen sich die Berliner nicht auf die Launen des Schicksals. Ihr zutiefst irdisches Spiel reicht meistens aus. Das Auftreten in Dortmund war ein weiterer Beleg für die Stabilität, die Herthas Mannschaft auszeichnet und mit der sie es vielen Gegnern schwer macht. Darauf kann sich das Team im Zweifel immer noch zurückfallen lassen. Gerade in dieser Saison, in der Hertha erst einmal in drei Wettbewerben vertreten ist, könnte das hilfreich sein."
Focus Online: "Dortmund hat Dembélé schon fast vergessen. Die Dembélé-Trikotträger reagierten am Samstagabend beim 2:0 gegen Hertha BSC mit genialem Galgenhumor. Einer schrieb über den Schriftzug "Dembélé" ein trotziges "Who the fuck is…", ein anderer überklebte den Namen kurzerhand mit der Zahl "148.000.000" – der Ablösesumme, die der BVB mit Bonuszahlungen maximal vom FC Barcelona kassiert."
Ruhr Nachrichten: "In Spiel eins nach dem nun feststehenden Wechsel von Ousmane Dembele konnte sich Borussia Dortmund endlich wieder uneingeschränkt auf den Sport konzentrieren. Und bevor es nun schon wieder in die erste Pause in dieser noch jungen Saison geht, kann der BVB für sich reklamieren, nahezu perfekt aus den Startlöchern gekommen zu sein."
Berliner Morgenpost: "Hertha auf dem Boden der Tatsachen. Hertha und die Lehren aus der Niederlage bei Borussia Dortmund: sich Mühe geben, ist zu wenig."
Spiegel Online: "Nuri Sahin ist wieder da! Das Gegenpressing ist wieder da! Das Lächeln in Hans-Joachim Watzkes Gesicht ist wieder da! Der BVB-Heimsieg gegen harmlose Berliner geriet zum großen Gute-Laune-Revival."
Kicker: "Der BVB besiegte am 2. Spieltag Hertha BSC mit 2:0 und stellte das Punktekonto damit auch auf die volle Ausbeute. Gegen defensivstarke Berliner war aber zunächst ein eiserner Wille und Kaltschnäuzigkeit gefragt - denn viel bot sich den Schwarz-Gelben nicht vor Torwart Jarstein. Ein überragender Sahin fand die Lücken trotzdem."
Kicker: "16:6 Torschüsse, 61 Prozent Ballbesitz, 81 Prozent der Bälle an den eigenen Mann gebracht. Diese Statistiken sprechen eigentlich ganz klar für Bayer 04 Leverkusen. Eigentlich. Am Ende stand es in der Bundesliga-Partie zwischen der Werkself und der TSG Hoffenheim jedoch 2:2. In der BayArena ließen die Hausherren reihenweise Großchancen liegen, trauern nun zwei verlorenen Zählern hinterher und bleiben in der jungen Spielzeit noch sieglos."
Leipziger Volksfreund: "Erster Erfolg für RB Leipzig in seiner zweiten Bundesligaspielzeit. Nach einer mühsamen ersten Halbzeit dreht das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gegen den SC Freiburg den Rückstand zu einem deutlichen 4:1 (0:1)-Sieg."
FAZ: "Nach der verpassten Champions-League-Qualifikation bringt auch der Alltag keine Besserung: Die TSG Hoffenheim zeigt gegen Leverkusen lange einen schwachen Auftritt. Doch dann reichen zwei Chancen zum Punktgewinn. Rudi Völler findet das gar nicht lustig."
Die Welt: "Als Tabellenführer ist der HSV zwar nicht durchs Wochenende gekommen. Der Ärger über den Verlust der Poleposition hielt sich jedoch in Grenzen. Der vorübergehende Sprung an die Spitze war am Freitagabend ohnehin nur ein Randaspekt gewesen. Viel erfreulicher war, dass die Hamburger beim 3:1 (1:0) in Köln erneut Fortschritte in ihrem Reifeprozess erkennen ließen."
Bild: "Nach dem Pokal-Desaster in Osnabrück (1:3) ging HSV-Investor Klaus-Michael Kühne (80) auf Hamburgs Profis los, beschimpfte sie als „Luschen“. Nach dem Köln-Triumph (3:1) und dem Traum-Start mit zwei Siegen sind die Hamburger plötzlich die besten Luschen der Liga..."
Bild: "Null Punkte und nur ein Tor nach dem 1:3 gegen den HSV. In der ersten Saison nach dem China-Transfer von Star-Stürmer Anthony Modeste (29) steckt der FC tief in der Start-Krise. Zwar machte der Klub mit dem Verkauf des Torjägers ordentlich Kasse, aber vorne fehlt jetzt die Klasse."
Kölner-Stadtanzeiger: "Die Freude über das Traumlos Arsenal London in der Europa League währte nicht lang beim 1. FC Köln. Durch die 1:3 (0:2)-Niederlage gegen den Hamburger SV hat der FC einen Fehlstart in die neue Spielzeit hingelegt."
Hamburger Morgenpost: "Die 'Luschen' beweisen, dass sie echte Männer sind. ür ganz Fußball-Deutschland (und auch die MOPO) waren sie nach dem Aus bei Drittligist Osnabrück Pokal-Deppen, nach Ansicht von Klaus-Michael Kühne sind einige aktuelle HSV-Profis sogar 'Luschen'. Die Antwort haben Kapitän Kyriakos Papadopoulos und seine Männer dort gegeben, wo sie den Lauf der Dinge beeinflussen können: Auf dem Platz."
