Hoffenheim - Augsburg 2:0 Hoffenheim siegt für Tribünengast Vukcevic

Sinsheim · Auf der Tribüne freute sich Boris Vukcevic über einen besonderen Sieg. 562 Tage nach seinem folgenschweren Autounfall kehrte der 24-Jährige ins Stadion von 1899 Hoffenheim zurück – und seine Teamkollegen schenkten ihm ein 2:0 (2:0) gegen den FC Augsburg.

Bundesliga 13/14: Vukcevic erstmals nach Unfall im Stadion
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Bundesliga 13/14: Vukcevic erstmals nach Unfall im Stadion

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Foto: dpa

Auf der Tribüne freute sich Boris Vukcevic über einen besonderen Sieg. 562 Tage nach seinem folgenschweren Autounfall kehrte der 24-Jährige ins Stadion von 1899 Hoffenheim zurück — und seine Teamkollegen schenkten ihm ein 2:0 (2:0) gegen den FC Augsburg.

"Wir haben natürlich auch für Boris gespielt", sagte 1899-Stürmer Kevin Volland: "Es freut ihn immer, wenn wir gut spielen. Wenn es bei ihm bergauf geht, ist es auch ein Superzeichen für uns."

"Ich habe mich wahnsinnig gefreut, wieder im Stadion zu sein. Es war sehr aufregend. Super, dass die Jungs gewonnen haben", sagte Vukcevic: "Mein großer Wunsch ist es, irgendwann wieder Fußball spielen zu können. Darauf arbeite ich hin."

Der frühere U21-Nationalspieler hatte nach dem Unfall am 28. September 2012 mehrere Tage in Lebensgefahr geschwebt und sieben Wochen im Koma gelegen. Schon Anfang April hatte er seine Teamkollegen im Trainingszentrum in Zuzenhausen besucht.

"Ich habe ihn vor dem Spiel getroffen. Seine Familie ist auch dabei", berichtete 1899-Präsident Peter Hoffmann bei Sky: "Im geht es gut. Er fühlt sich sehr gut. Wir freuen uns alle."

Vukcevic sah, dass für den "Triple-Sieger-Besieger" Augsburg die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Schwaben scheiterten an ihrer mangelhaften Chancenverwertung und immer wieder am überragenden 1899-Torwart Jens Grahl. Die Hoffnungen auf die erste Teilnahme an der Europa League müssen sie wohl begraben.

Sejad Salihovic (19.) und Jannik Vestergaard (41.) trafen im 200. Bundesliga-Spiel der Hoffenheimer, die seit fünf Partien ungeschlagen sind. Augsburg (42 Punkte) bleibt auf dem achten Platz, Hoffenheim (40) ist nach wie vor Neunter.

Mölders trifft nach 66 Sekunden den Pfosten

Vor 26.449 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena hätte Sascha Mölders die Augsburger bereits nach 66 Sekunden in Führung bringen können. Der Matchwinner gegen die Bayern, der nach einem Fehler des Hoffenheimer Innenverteidigers Vestergaard frei vor dem TSG-Tor auftauchte, traf aber nur den Pfosten.

Die Hoffenheimer, bei denen Torwart Koen Casteels, Stürmer Sven Schipplock und Abwehrchef David Abraham fehlten, gaben wenig später ihr erstes Lebenszeichen in der Offensive von sich. Der Brasilianer Roberto Firmino scheiterte aus kurzer Distanz am Augsburger Keeper Marwin Hitz (9.).

Die Gäste, die ohne Tobias Werner und Jan Moravek auskommen mussten, hatten in der zwölften Minute Glück, dass Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) keinen Strafstoß gegen sie verhängte. Der Rempler von Jan-Ingwer Callsen-Bracker gegen Eugen Polanski war dem Unparteiischen keinen Pfiff wert.

Sieben Minuten später erzielten die Gastgeber, die das Spiel immer mehr unter ihre Kontrolle bekommen hatten, die Führung. Salihovic traf per Freistoß, es war das elfte Saisontor des Bosniers. Hitz machte dabei aber eine unglückliche Figur.

Auf der Gegenseite parierte Grahl glänzend gegen Andre Hahn (23.), Halil Altintop (28.) und nochmal gegen Hahn (28.). Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen, die Abwehr der Hoffenheimer wackelte bedenklich.

Ohnehin sorgten beide Teams durch die Vernachlässigung der Defensive für einen hohen Unterhaltungswert. Zeitweise entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Kurz vor der Pause erhöhte der Deutsch-Däne Vestergaard die Führung der Gastgeber nach einem Getümmel im Strafraum aus kurzer Distanz per Kopf.

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Erst scheiterte Salihovic per Freistoß an Hitz (48.), dann Alexander Esswein auf der Gegenseite an Grahl (54.). Danach wurde es ein wenig ruhiger. Der FCA war zwar um den Anschlusstreffer bemüht, große Chancen konnten sich die Gäste aber nicht erarbeiten. Erst Halil Altintop (74.) und der eingewechselte Raul Bobadilla (75.) sorgten wieder für Gefahr.

(sid)
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