Bundesligist reagiert auf Talfahrt Hoffenheim entlässt Trainer Babbel

Sinsheim · Die Verantwortlichen von 1899 Hoffenheim haben die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt des Bundesligisten gezogen und Trainer Markus Babbel entlassen.

Das ist Markus Babbel
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Foto: dapd

Das vermelden verschiedene Medien. Eine Bestätigung des Klubs steht noch aus, für 16 Uhr wurde jedoch eine Pressekonferenz mit Manager Andreas Müller angekündigt. Die Kraichgauer stehen nach 15 Spieltagen auf dem Relegationsplatz und haben nur eine der zuückliegenden zehn Partien gewonnen. Schon jetzt steht fest, dass Hoffenheim die schlechteste Hinrunde der Vereinsgeschichte spielen wird.

Flick als Nachfolger im Gespräch

Als Nachfolger Babbels sind Marco Kurz, Bert van Marwijk, Heiko Vogel, Hansi Flick, Schalkes Co-Trainer Markus Gisdol und Hoffenheims U23-Coach Frank Kramer im Gespräch. Schon am Freitag muss Hoffenheim beim Hamburger SV antreten, zum Abschluss der Hinrunde kommt Meister Borussia Dortmund in den Kraichgau.

Die Bilanz Babbels, der erst am 10. Februar Holger Stanislawski beerbt hatte, ist deprimierend. Der 40-Jährige hat Hoffenheim auf dem achten Tabellenplatz übernommen, in 29 Spielen mit seinem Team aber lediglich 29 Punkte geholt. 7 Siege, 8 Unentschieden und 14 Niederlagen stehen für den Trainer zu Buche.

Der Klub von Mäzen Dietmar Hopp, der bis Mitte Dezember in seinem Urlaubsdomizil in Florida weilen will, stellt zudem die mit Abstand schlechteste Defensive (36 Gegentore) der Eliteklasse und hatte zu diesem Zeitpunkt einer Saison noch nie weniger Punkte (12) auf dem Konto. Hoffenheim hat bereits vier Zähler Rückstand auf den 15. Tabellenplatz.

Auch die Transfer-Politik Babbels, der bis zur Verpflichtung von Manager Müller im Spetember als Teammanager bei 1899 gearbeitet hat, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ex-Nationaltorwart Tim Wiese spielte schwach, wurde von Verletzungen geplagt und zuletzt von Babbel degradiert. Der Schweizer Nationalstürmer Erend Derdiyok kam nicht über eine Reservistenrolle hinaus.

Vorweihnachtszeit ist Babbel-Entlassungs-Zeit

Babbel, der vor der Saison zur Verwunderung vieler Beobachter den Einzug in der Europacup als Ziel ausgegeben hatte, wurde auch bei seinen bisherigen Trainerstationen stets kurz vor Weihnachten entlassen. Beim VfB Stuttgart musste der Coach am 6. Dezember 2009 gehen, bei Hertha BSC bekam Babbel am 22. Dezember des vergangenen Jahres seine Papiere.

In Hoffenheim fehlt nach der Entlassung von Ralf Rangnick im Januar 2011 jegliche Kontinuität auf der Trainerposition. Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren saßen Marco Pezzaiuoli, Stanislawski und Babbel auf der Bank.

Die Entlassung Babbels ist der zweite Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Saison. Zuvor musste Felix Magath beim VfL Wolfsburg seinen Hut nehmen.

(seeg)
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