Hertha BSC Berlin - Hannover 96 0:0 Hertha lässt Riesenchance durch die Finger gleiten

Berlin (rpo). Hertha BSC muss in der kommenden Spielzeit mit der Teilnahme im Uefa-Cup vorlieb nehmen. Die Berliner ließen die große Chance ungenutzt, mit einem Heimsieg gegen Hannover 96 in die Champions League einzuziehen. Das 0:0 gegen die Niedersachsen reichte schließlich nicht einmal, um auf Platz drei vorzurücken.

Hannover schaffte zwar nicht den Sprung in den UI-Cup, hat als fairste Mannschaft der Bundesliga mit den wenigsten Gelben Karten allerdings noch eine theoretische Chance auf das intenationale Geschäft.

74.500 Besucher sorgten im ausverkauften Olympiastadion für einen würdigen Rahmen zum Saisonfinale. Das Spiel wurde den äußeren Umständen über weite Strecken allerdings nicht gerecht. Hertha rannte meist etwas hilflos gegen die dichte Hintermannschaft der Niedersachsen an, so dass Torchancen für die Platzherren Mangelware blieben. Hannover andererseits nutzte zu selten die sich bietenden Räume in der gegnerischen Hälfte zu gefährlichen Kontern.

Die Berliner begannen agressiv und attackierten die Gäste bereits an deren Strafraum. Spätestens kurz hinter der Mittellinie resultierten daraus zahlreiche Ballgewinne für die Heimelf. Mit schnellem Direktspiel versuchte Berlin, die 96-Abwehr um den starken Nationalspieler Per Mertesacker zu knacken, doch zu selten nutzte Berlin die gesamte Breite des Platzes. Immer wieder blieben die Gastgeber an der Strafraumgrenze hängen.

Hannover war lange Zeit um ein ordentliches Aufbauspiel bemüht, war aber nicht in der Lage, seine Angriffe konsquent bis in die gegnerische Hälfte fortzuführen. Jiri Stajner war in Hannovers Spitze häufig auf sich allein gestellt. Der Tscheche war es auch, der nach 58 Minuten die größte Chance der Gäste aus sechs Metern vergab.

Auf der anderen Seite hätte Yildiray Bastürk die Hertha Mitte der zweiten Halbzeit erlösen können (67.). Doch sein Schuss strich knapp am Pfosten vorbei. Wenig später vergab Giuseppe Reina nach einem Rückpass von Andreas Neuendorf die erneute Chance zur Führung. So blieb es bis zum Abpfiff bei einer Geduldprobe für Mannschaft, Trainer und Fans.

In Berlins Elf überzeugten vor allem Niko Kovac und Josip Simunic. Bei den Gästen ragte neben Mertesacker nur Stajner heraus.

STATISTIK:

Berlin: Fiedler - Friedrich, van Burik, Simunic (73. Reina), Fathi (60. Wichniarek) - Kovac - Bastürk, Neuendorf, Gilberto - Marcelinho - Rafael (65. Madlung)

Hannover: Enke - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Tarnat - Lala, Vinicius - Krupnikovic (79. Dabrowski) - Schröter (68. Kaufman), Stajner, Barnetta (84. Halfar)

Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Dachau)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 74.500 (ausverkauft)

Beste Spieler: Kovac, Simunic - Mertesacker, Stajner

Gelbe Karten: Kovac (10/1), Neuendorf (5)

STIMMEN:

Trainer Falko Götz (Hertha BSC Berlin): "Wir haben das Spiel nicht in die Breite gezogen und haben viel zu oft durch die Mitte gespielt. Aber wir haben bis zum Schluss alles gegeben, um das I-Tüpfelchen zu setzen. Über die Wahl der Mittel wollen wir nicht reden. Wir haben Fehler gemacht. Das wissen wir. Es hätte die Krönung einer tollen Saison werden können. Es tut mir Leid, dass wir es nicht geschafft haben."

Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): "Wir haben einen verdienten Punkt erkämpft. Hertha ist die bessere Mannschaft und hatte mehr Ballbesitz als wir. Wir haben uns dazu entschieden, eng zusammenzustehen. Das haben wir ordentlich gemacht. So war es schwer für Hertha, sich Chancen zu erarbeiten. Dass wir die Fairplay-Wertung gewonnen haben ist ein nettes Detail am Rande, aber man kann auf diese Art nicht auf einen Uefa-Pokal-Platz spekulieren."

(sid)
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