Hertha BSC Berlin - Werder Bremen 0:3 (0:2) Hertha erwischt klassischen Fehlstart

Berlin (rpo). Die hochgehandelten Kicker von Hertha BSC Berlin haben einen klassischen Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison erwischt. Gegen Werder Bremen setzte es eine herbe 0:3 (0:2)-Niederlage. Die Hanseaten konnten sich damit für Schlappe im UI-Cup gegen Pasching rehabilitieren.

Drei Tage nach der bitteren 0:4-Pleite im UI-Cup gegen den FC Pasching führte der Spielmacher Micoud beim überraschenden Erfolg bei Hertha BSC Berlin glänzend Regie. Nach einem herrlichen Sololauf in der 21. Minute erzielte der 30-Jährige das 2:0 selbst, das 1:0 durch Ailton (18.) hatte er per Eckball vorbereitet. Torjäger Ailton holte mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 in der 65. Minute die Berliner endgültig auf den Boden der Tatsachen zurück.

Der Gastgeber blieb vor rund 40.152 Zuschauern in der Baustelle Olympiastadion den Beweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Der selbst ernannte Champions-League-Aspirant entwickelte nur selten Gefahr in der Offensive und kassierte völlig zurecht gegen die Bremer die dritte Niederlage in Folge. Den mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Neuzugängen der Berliner gelang nur wenig. Während Angreifer Artur Wichniarek wenigstens noch etwas Spielfreude verbreitete, fielen Nationalspieler Fredi Bobic und der Ex-Münchener Niko Kovac mehr durch Fouls und Gerede als durch gute Aktionen auf.

Beim Vorjahres-Sechsten aus Bremen machte sich die Umstellung im Tor positiv bemerkbar. Andreas Reinke bot in seinem ersten Bundesligaspiel seit dem 20. Mai 2000 eine fehlerlose Leistung und dürfte Konkurrent Pascal Borel für die nächste Zeit auf die Bank verbahnt haben. Prunkstück der Werderaner aber war die Offensive. Micoud sowie die Stürmer Charisteas und Ailton degradierten die phasenweise überforderten Berliner Abwehrspieler immer wieder zu Statisten. Besonders sehenswert war das 2:0 durch Micoud, der bei seinem Sololauf aus dem Mittelfeld die Herthaner Simunic Dick van Burik und Torhüter Gabor Kiraly wie Slalomstangen stehen ließ.

Vom abitionierten Hauptstadt-Klup war lange nichts zu sehen. Ein Flügelspiel fand so gut wie nicht statt, in der Mitte traten sich Pal Dardai, Kovac und Thorben Marx auf die Füße. Zu allem Überfluß brach in der 45. Minute bei Marcelinho wieder die alte Fußverletzung auf, der brasilanische Spielmacher musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Zur zweiten Halbzeit brachte Hertha-Couch Stevens in Bart Goor und Alexander Ludwig zwei neue Offensivkräfte, doch mehr Gefahr entwickelte weiter Werder Bremen. Die logische Folge war das 3:0 von Ailton. Die Zuschauer quittierten die Leistung der Hertha mit einem Pfeifkonzert. Beste Spieler der Gäste waren Micoud und Ailton. Bei den Berinern ragte nur Marcelinho bis zu seiner Auswechslung heraus.

Trainer Huub Stevens (Hertha BSC Berlin): "Wenn ich alles ansprechen müsste, was schief gegangen ist, dann würde ich zwei Stunden reden. Wir haben den Gegner regelrecht aufgebaut und von Anfang an nicht die nötige Aggressivität gezeigt. Alle Spieler waren Ausfälle - auch die Neuzugänge."

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war nach der Pleite von Österreich im UI-Cup sehr wichtig, dass wir eine solche Antwort gegeben haben. Die Mannschaft hat mit Herz und Begeisterung gespielt und letztlich Glück gehabt, dass die Arbeit durch Tore belohnt wurde."

Berlin: Kiraly - Schmidt (46. Goor), van Burik, Simunic, Hartmann - Marx, Dardai, Marcelinho (45. Ludwig), Kovac - Bobic, Wichniarek (72. Nando)

Bremen: Reinke - Stalteri, Ismael, Krstajic, Magnin (62. Wehlage) - Baumann - Ernst, Lisztes, Micoud (83. Banovic) - Ailton (80. Reich), Charisteas

Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg)

Tore: 0:1 Ailton (18.), 0:2 Micoud (21.), 0:3 Ailton (65.)

Zuschauer: 40.152

Beste Spieler: Marcelinho - Ailton, Micoud

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Hartmann - Magnin

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort