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Tayfun Korkut Hannover 96 überrascht die Bundesliga

Hannover · Tayfun Korkut ist der neue Cheftrainer. Er war zuletzt Assistent bei der türkischen Nationalmannschaft.

Tayfun Korkut: Hannover 96 überrascht die Bundesliga
Foto: dpa, Pressefoto Ulmer, Markus Ulmer

Tayfun wer? Mit der völlig überraschenden Verpflichtung des Trainer-Novizen Tayfun Korkut (39) hat Hannover 96 das neue Jahr eröffnet. Fans, Experten und Konkurrenten rätseln, ob die Entscheidung des Fußball-Bundesligisten genial oder verrückt ist.

Mutig ist der Plan des Tabellen-13. auf jeden Fall, denn der erste türkischstämmige Trainer der Bundesliga-Geschichte verfügt über keinerlei Erfahrung als Chefcoach. Anders als Murat Yakin, Ricardo Moniz oder Andre Breitenreiter, als Nachfolger des entlassenen Mirko Slomka gehandelt worden waren. 96-Präsident Martin Kind und Sportdirektor Dirk Dufner sind natürlich davon überzeugt, bei der Besetzung des wichtigsten Postens im Verein alles richtig gemacht zu haben.

"Mit Tayfun Korkut haben wir uns für einen jungen, top ausgebildeten und hochmotivierten Trainer entschieden, der uns mit seiner Persönlichkeit und seiner Vita voll überzeugt hat", sagte Dufner. Diese "mutige Entscheidung" sei bewusst getroffen worden, da man in der Zusammenarbeit mit dem 42-maligen türkischen Nationalspieler "eine tolle Perspektive" sehe.

Erfahrung war jedenfalls nicht das ausschlaggebende Argument, Korkuts Stationen als Trainer lassen sich an einer Hand abzählen: Junioren-Coach bei 1899 Hoffenheim, dem VfB Stuttgart und bei Real Sociedad San Sebastian, zuletzt Assistent in der türkischen Nationalmannschaft. Als Spieler war der frühere Defensivakteur in Deutschland (Stuttgarter Kickers), Spanien und der Türkei aktiv. Als Trainer erhält er nun seine erste große Bewährungschance. Er habe eine "anspruchsvolle, aber auch faszinierende Aufgabe" vor sich, meinte Korkut.

Ein Sprachproblem wird es unter ihm gewiss nicht geben, der gebürtige Stuttgarter spricht fließend Deutsch, Türkisch, Englisch und Spanisch. Die Probleme in der Mannschaft sind aber andere. Die eklatante Auswärtsschwäche genauso wie die Abstiegsangst. Von dem begeisternden Konterfußball der vergangenen Jahre ist nichts mehr zu sehen, auch um den Zusammenhalt im Team soll es nicht zum Besten bestellt sein.

Ob Korkut der Aufgabe gewachsen ist, kann kaum jemand beantworten. Fakt ist aber, dass die Fallhöhe für Klubchef Kind und Sportdirektor Dufner größer ist als bei einer "normalen" Trainerverpflichtung. Sollte Korkut scheitern und am Ende vielleicht sogar der Abstieg stehen, wären beide Entscheidungsträger in akuter Erklärungsnot.

(sid)
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