Probleme-Gipfel bei RB Leipzig Handy-Vorfall sorgt für weitere Unruhe

Leipzig · Ralf Rangnick hat Gründe für das Auftreten gegen Salzburg gefunden. Ein Franzosen-Duo spielte verbotenerweise lieber am Handy, brachte die Abläufe von RB Leipzig vorher durcheinander. Vieles wirkt prekär. Und jetzt kommen wichtige Spiele - darunter gegen den künftigen RB-Trainer.

Ralf Rangnick muss momentan viele Probleme bei RB Leipzig lösen.

Ralf Rangnick muss momentan viele Probleme bei RB Leipzig lösen.

Foto: AFP/ROBERT MICHAEL

Undiszipliniertheiten, öffentliche Attacken, Sanktionen: Nicht mal 100 Tage nach seiner Vorstellung auch noch als Trainer von RB Leipzig steckt Sportdirektor Ralf Rangnick in einer Ansammlung von Problemen. Vor den Bundesliga-Partien an diesem Sonntag bei Pokalsieger Eintracht Frankfurt und den beiden Heimspielen gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch und 1899 Hoffenheim am Sonntag kommender Woche herrscht bei den Sachsen vieles, nur keine Ruhe.

Der Gipfel aus Sicht des 60-Jährigen ereignete sich vor dem Auftakt in der Europa League, den Leipzig gegen den ehemaligen Bruderclub Red Bull Salzburg nach einer weitgehend desaströsen Leistung 2:3 in der eigenen Arena verloren hatte. „Fassen kann man es nicht“, meinte Rangnick. Laut „Bild“-Zeitung (Samstag) war das Verhalten der beiden französischen Profis Nordi Mukiele und Jean-Kévin Augustin unmittelbar vor Partie der Grund für Rangnicks Wutrede am Freitag, in der er öffentlich die beiden Spieler scharf kritisiert hatte.

Der 20 Jahre alte Mukiele und der ein Jahr ältere Augustin sollen demnach zu spät zum Umziehen in die Kabine gekommen sein. Während der Rest der Mannschaft bereits den Rasen verlassen hatte, sollen sie am Donnerstag mit ihren Handys noch auf der Trainerbank der Red Bull Arena gesessen haben. Handys sind aber nach den vereinsinternen Regeln auch in dieser Phase zum Beispiel untersagt. Der Verein war für eine Stellungnahme am Samstag zunächst nicht zu erreichen. Rangnick hatte bereits tags zuvor Sanktionen angekündigt.

Augustin ist damit innerhalb kürzester Zeit nicht durch sportliche Leistungen in den Fokus geraten. Unlängst sorgte seine Absage an den Verband von Weltmeister Frankreich für zwei Länderspiele der U21 für Unmut. Rangnick hatte damals dem Spieler vertraut und es nach eigenen Angaben Augustin überlassen, dem Verband seine Nicht-Teilnahme wegen muskulärer Ermüdungserscheinungen zu erklären. Die Folge: Frankreichs Verband legte bei der FIFA Beschwerde ein.

Ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage lautet die sportlich auch eher dürftige Bilanz der gegentorfreudigen Leipziger unter Rangnick vor dem vierten Spieltag. In die Europa League hatte es die Mannschaft auch nur mit Mühe geschafft, nach der Niederlage gegen Salzburg steht die Mannschaft auch im internationalen Wettbewerb unter Druck.

So wie Rangnick, der den Posten von Ralph Hasenhüttl übernommen hatte. Nach einigem Hin und Her wollte der Verein Ende vergangener Saison dessen Vertrag nicht vorzeitig verlängern, Hasenhüttl beendete damit sein Engagement. Rangnick, der als Architekt des RB-Projekts gilt und den Weg weiterhin klar vorgibt, übernahm am 9. Juli den Posten für eine Spielzeit, ehe Hoffenheims Julian Nagelsmann RB übernehmen wird.

Möglichst als Champions-League-Teilnehmer. Zu Hasenhüttls Zeiten war Rangnick oft der, der öffentlich polterte, wenn es nicht lief. „Die Position haben wir ja nicht besetzt“, entgegnete er nun auf die Frage, wer ihm denn nun seine Arbeit auf Augenhöhe widerspiegele. Er unterhalte sich aber viel mit seinem Trainerteam. Das hatte Rangnick sich zur neuen Saison allerdings auch nach seinem Willen neu zusammengestellt.

(pabie/dpa)
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