Trainingsauftakt bei Bundesliga-Dino HSV startet ohne Zugänge, aber mit Tah

Hamburg · Nach 28 Tagen Urlaub ist Bundesligist Hamburger SV am Mittwoch ohne Zugänge in die Vorbereitung auf die kommende Saison gestartet. Trainer Bruno Labbadia begrüßte zur ersten Übungseinheit neben dem Volksparkstadion, das seit Mittwoch nach über 14 Jahren wieder seinen ursprünglichen Namen trägt, insgesamt 19 Spieler, darunter vier Amateure.

Hamburger SV: Bruno Labbadia bittet Rumpftruppe zum Trainingsauftakt
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Labbadia bittet HSV-Rumpftruppe zum Trainingsauftakt

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Mit dabei war auch der von Bayer Leverkusen umworbene Verteidiger Jonathan Tah, der demnächst mit der deutschen U19-Auswahl die EM vom 6. bis 19. Juli in Griechenland bestreiten soll.

Der HSV steht unmittelbar vor einer Verpflichtung des japanischen Nationalspielers Gotoku Sakai (24). Der Außenverteidiger vom Liga-Konkurrenten VfB Stuttgart wird an der Elbe einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten. "Wir haben uns sowohl mit Stuttgart als auch mit dem Spieler geeinigt", sagte HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer am Mittwoch. Sakai müsse nach seinem Urlaub noch den Medizincheck absolvieren und "wird dann wohl im Trainingslager zur Mannschaft stoßen". Labbadia meinte: "Wir freuen uns, dass er zugesagt hat. Sakai ist technisch sehr stark und hat eine sehr gute Spieleröffnung."

Nach Informationen der "Bild" wird der beidfüßige Abwehrspieler zunächst 700.000 Euro Ablöse kosten. Hinzu kommen erfolgsabhängige Nachzahlungen und eine Beteiligung bei einem späteren Weiterverkauf. Sakai, dessen Vertrag in Stuttgart noch bis 2016 läuft, wäre der erste Neuzugang der Hamburger. Auch Angreifer Michael Gregoritsch (21/VfL Bochum) ist weiterhin ein Kandidat und soll möglichst noch vor dem Start ins Trainingslager am Samstag verpflichtet werden.

Der HSV befindet sich nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison im Umbruch. Sieben Spieler haben den Klub im Sommer verlassen. Verträge mit Altstars wie Rafael van der Vaart (Betis Sevilla), Heiko Westermann und Marcell Jansen (beide Ziel unbekannt) wurden nicht verlängert, Profis wie Maximilian Beister (Mainz 05) und Lasse Sobiech (FC St. Pauli) wurde eine Abfindung gezahlt, damit sie gehen.

"Ich spüre, dass hier etwas passiert. Wir werden nichts mit dem Abstieg zu tun haben", sagte Mittelfeldspieler Ivo Ilicevic, der am Dienstag seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hatte. Nach einem langen Gespräch mit Labbadia sei er überzeugt von dem Konzept der Hanseaten mit jungen Spielern statt teuren Einkäufen gewesen: "Wir brauchen gar nicht so viel zu investieren — die Qualität ist da", meinte der 28 Jahre alte Kroate.

Klub-Ikone Felix Magath (61) glaubt in der kommenden Spielzeit an einen Aufschwung beim HSV. "Eine erneute Zittersaison kann ich mir nicht vorstellen", sagte Magath dem Kölner "Express" und der "Hamburger Morgenpost". Er prognostizierte: "In dieser Saison wird der HSV einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen."

In den vergangenen beiden Jahren hatte sich der Bundesliga-Dino jeweils erst in der Relegation den Klassenerhalt gesichert. Seine Hoffnungen setzt Magath, der mit dem HSV 1983 als Spieler den Europapokal der Landesmeister gewann, vor allem in Trainer Labbadia. "Er hat Bundesliga-Erfahrung und war nicht so eine Kompromisslösung wie seine Vorgänger", sagte Magath. Labbadia hatte den HSV sechs Spieltage vor dem Ende der vergangenen Saison auf dem letzten Tabellenplatz übernommen und noch die Klasse gehalten.

(dpa/sid)
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