Hamburger SV Slomka stärkt van der Vaart den Rücken

Hamburg · Beim erstaunlichen Lebenszeichen des Hamburger SV war Rafael van der Vaart (30) gar nicht dabei. Diskutiert wird aber umso heftiger über ihn. Ist der niederländische Nationalspieler noch der Kopf des HSV-Teams? Kann er seine Mitspieler führen? Braucht ihn die Mannschaft noch?

Slomka feiert Premiere auf der HSV-Bank
9 Bilder

Slomka feiert Premiere auf der HSV-Bank

9 Bilder

Das 3:0 gegen Borussia Dortmund sah der etatmäßige Kapitän wegen einer Sprunggelenksverletzung von der Tribüne aus. In dieser Woche steigt er ins Mannschaftstraining ein, ein Einsatz bei Werder Bremen am Samstag wird angestrebt. "Dann kann ich mehr helfen", sagte der Spielmacher.

Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus rät von der Rückkehr ab. "Ich bin der Meinung, der HSV hat heute nach langer Zeit wieder mal mit elf Spielern gespielt, nicht mit zehn. Van der Vaart war eine Zumutung für die Mannschaft", erklärte Matthäus im TV-Sender "Sky" nach dem Coup über die Borussia. "Ich glaube, er wird es schwer haben, gerade in diesem Abstiegskampf unter Trainer Mirko Slomka wieder zurückzukommen." Tage zuvor hatte der ehemalige HSV-Torhüter Uli Stein eine Attacke gegen den einst als Heilsbringer geholten van der Vaart geritten. "Der fehlende elfte Mann ist für mich der Kapitän. Was van der Vaart auf dem Platz abliefert, hat mit Fußball und mit Mannschaftssport nichts zu tun", wetterte der einstige Nationalspieler.

Die verbalen Breitseiten passen Trainer Slomka, der seine neue Mannschaft nach acht Pflichtspiel-Niederlagen zum ersten Sieg führte, nicht ins Konzept. "Er ist und bleibt ein Schlüsselspieler", konterte er die Kritik. "Ich glaube, dass Rafael für diese Mannschaft wahnsinnig wichtig ist."

Selbstbewusste Stimmen werden dagegen aus der Mannschaft laut. "Wenn Rafael auf dem Platz steht, schieße ich weniger Standards. Ich habe Respekt vor ihm und trete dann beiseite. Wir müssen uns noch einigen, wer in den nächsten Spielen die Standards macht", sagte Torschütze Hakan Calhanoglu, der mehr Freistoßausführungen reklamiert. Eigentlich ist van der Vaart der Chef auf dem Platz. Er beherrscht an guten Tagen alles. Nur: Die guten Tage seit der Verpflichtung im August 2012 (für 13 Millionen Euro von Tottenham) sind immer seltener geworden.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort