2:0-Sieg gegen Freiburg Großer Jubel beim VfB, aber "nur ein kleiner Schritt"

Stuttgart · Der Jubel in Stuttgart kannte kaum Grenzen - als ob der zweite Absturz in die Zweitklassigkeit nach 1975 schon verhindert wäre. Das ist er noch lange nicht, und dennoch waren Euphorie und Erleichterung beim VfB nach dem wichtigen 2:0 (0:0) im baden-württembergischen Abstiegsderby gegen den SC Freiburg riesig.

Bundesliga 13/14: Stuttgart - Freiburg
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Trainer Huub Stevens klatschte seine Spieler freudestrahlend ab, Sportdirektor Fredi Bobic eilte nach Schlusspfiff von seinem Tribünenplatz umgehend aufs Feld, um alle zu umarmen. "Der Abstiegskampf ist der Wahnsinn pur. Man hat das Knistern gespürt. Wir stehen jetzt wieder über dem Strich, das war unser Ziel", sagte Bobic bei Sky, dachte aber gleich weiter: "Jetzt müssen wir in Gladbach punkten."

Auch Präsident Bernd Wahler war bei aller Freude schnell wieder in der Realität angelangt: "Der Sieg war extrem wichtig. Das können wir ein bisschen genießen, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns." Deshalb sprach auch Stevens nur "von einem kleinen Schritt, mehr war es nicht. Wir haben noch fünf Endspiele."

Zumal im Tabellenkeller weiterhin alles ganz eng ist. Der VfB hat als 15. mit 27 Punkten nur einen Zähler Vorsprung vor Nürnberg und liegt nur wegen der besseren Tordifferenz vor Hamburg. Verlierer Freiburg (29), zuletzt viermal ungeschlagen, ist auch wieder mittendrin.

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Joker Maxim sticht

Für die Stuttgarter Glückseligkeit vor 58.500 Zuschauern sorgten der eingewechselte Alexandru Maxim (69.) und Martin Harnik (89.). Zuvor hatte Torwart Sven Ulreich den zweiten Sieg in den vergangenen 14 Spielen mit einigen starken Paraden festgehalten. "Da muss ich Sven ein Dankeschön sagen, der bravourös gehalten hat", lobte Stevens.

Weniger bravourös war die Darbietung der Freiburger, die die große Chance verpassten, im Abstiegskampf schon für eine Vorentscheidung zu sorgen. Trainer Christian Streich, der nach der jüngsten Kritik seines Nürnberger Kollegen Gertjan Verbeek im Mittelpunkt stand, vermisste vor allem in der ersten Hälfte "Mut, Klarheit, Ballsicherheit und Ruhe".

Insgesamt sei der VfB "den Tick besser gewesen. Aber wir gehen unseren Weg weiter", sagte Streich, der sich diesmal an der Seitenlinie etwas zurücknahm und nicht so emotional wie sonst coachte. Doch sein eigenes Verhalten war für den 48-Jährigen am Samstag kein Thema - umso mehr seine "Rasselbande". Die habe sich in den vergangenen Monaten "derartig entwickelt und steht so eng beieinander. Wir werden den Mut nicht verlieren."

(sid)
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