Oliver Kahn denkt an Vertragsverlängerung Gipfeltreffen: Bayern ist gegen Werder Favorit

Salzburg (rpo). Vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen Bayern München und Werder Bremen (Samstag ab 15.30 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker) haben die Wettanbieter bereits einen klaren Favoriten ausgemacht: 17,5 :10 lautet der Siegkurs für den Rekordmeister.

<P>Salzburg (rpo). Vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen Bayern München und Werder Bremen (Samstag ab 15.30 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker) haben die Wettanbieter bereits einen klaren Favoriten ausgemacht: 17,5 :10 lautet der Siegkurs für den Rekordmeister.

Bayern München ist damit bei Buchmacher Intertops in Salzburg klarer Favorit. Das Unentschieden steht bei 32:10, mit 34:10 werden die Gäste auf Sieg notiert. Nach dem 6:0-Kantersieg gegen den Hamburger SV ist die Meisterschaftsquote von Werder noch etwas gestiegen. Intertops notiert die Norddeutschen bei 11:10, mit 50:10 werden die Bayern bewertet.

Elfmeter in letzter Minute vergeben

Ein brisantes Gipfeltreffen zwischen Bremen und Bayern gab es schon einmal: Es war der 22. April 1986, und die Fußball-Nation schaute gebannt auf das Bremer Weserstadion. Das Meisterschaftsduell zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern sollte an diesem vorletzten Spieltag der 23. Bundesligasaison seinen Höhepunkt im direkten Aufeinandertreffen der Kontrahenten finden. Beim Stand von 0:0 eröffnete ein Strafstoß in der 89. Minute den Hanseaten die Chance zum Sieg, der den zweiten Bremer Titelgewinn nach 1965 perfekt gemacht hätte. Michael Kutzop, sicherster Elfmeterschütze der Liga, trat an - und traf nur den Pfosten. Vier Tage später war Bayern dank der besseren Tordifferenz zum neunten Mal Meister.

Werders Trauma währte nicht lange. Zwei Jahre später drehte man den Spieß um, verwies die Münchner beim Triumph in der Saison 1987/88 auf den zweiten Platz. Am Samstag könnten die Bremer den Bayern beim Gastspiel im Olympiastadion erneut ein Schnippchen schlagen, wenn das große Duell der Dekade zwischen 1984 und 1993 seine Neuauflage findet. Zwar sind die alten Rechnungen längst beglichen, doch die besondere Nord-Süd-Rivalität ist bis heute geblieben.

"Es gibt schöne Geschichten aus der Vergangenheit, aber natürlich konzentrieren wir uns auf das derzeitige sportliche Geschehen - nur das ist momentan wichtig", sagt Werder-Trainer Thomas Schaaf, der alle großen Zweikämpfe mit den Bayern als Spieler miterlebt hat. So auch den 23. November 1985 in München - das "Vorspiel" zu dem, was fünf Monate später in Kutzops verschossenem Elfer kulminieren sollte.

Gerade 16 Minuten waren beim "Gipfeltreffen" im Olympiastadion gespielt, als Bayern-Kapitän Klaus Augenthaler seinen Bremer Nationalmannschaftskameraden Rudi Völler böse foulte. Der Werder-Stürmer erlitt einen Adduktoren-Abriss und fiel mit einer "weichen Leiste" monatelang aus. Eben bis zu jenem 33. Spieltag, als er nur elf Minuten nach seiner Einwechslung im Strafraumduell gegen Sören Lerby den Elfmeterpfiff wegen angeblichen Handspiels des Dänen provozierte. Das Happy-End blieb bekanntlich aus.

5:0 gegen HSV

Ganz anders in der Spielzeit 1992/93: Die Bayern hatten vom ersten Spieltag an die Tabellenspitze innegehabt. Erst in ihrem vorletzten Saisonspiel zogen die Bremer vorbei - durch ein 5:0 gegen den Hamburger SV, der sich damals wie beim 0:6 am vergangenen Samstag den Zorn der Münchner zuzog. Auch vor elf Jahren hatte ein "Greenhorn" im HSV-Tor gestanden: Der 23-Jährige Nils Bahr, der an jenem Tag auch gleich seinen letzten Bundesligaeinsatz hatte.

Umgekehrt profitierte allerdings auch Bayern schon mal von einem unerfahren gegnerischen Torhüter: am 8. August 1987, und wieder war der HSV das "Schlachtopfer". Mladen Pralija ersetzte in seinem ersten Bundesligaspiel den gesperrten Uli Stein, als die Hamburger in München ebenfalls mit 0:6 unter die Räder kamen. Am Ende der Saison wurde dennoch Werder Meister und holte damit den ersten von fünf großen Titeln in der Ära unter Trainer Otto Rehhagel.

Dessen Abschied aus Bremen ist dabei ebenfalls ein besonderes Datum in der Geschichte des großen Zweikampfs zwischen Werder und Bayern. Am 17. Juni 1995 spielten die Bremer als Tabellenführer am letzten Spieltag in München und brauchten im Fernduell mit Borussia Dortmund einen Sieg zum Meisterschaftsgewinn. Zusätzlich angeheizt wurde die Partie durch die Tatsache, dass Rehhagel nach 14 Jahren an der Weser für die folgende Saison bereits einen Vertrag bei den Bayern unterschrieben hatte. Werder verlor 1:3 und musste sich zum vierten Mal in 13 Jahren mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben.

Verlängert Oliver Kahn?

Oliver Kahn hat unterdessen erneut seine Bereitschaft erklärt, nach dem Ende seines laufenden Vertrags im Jahr 2006 weiter bei Fußball-Rekordmeister Bayern München aktiv zu bleiben. "Vielleicht spiele ich noch zwei, drei Jahre länger. Körperlich kann ich noch lange Fußball spielen", sagte der Nationaltorwart Sport-Bild: "Wieso soll ich nicht bis 2008 beim FC Bayern spielen? Wieso soll ich nicht zwei Jahre dranhängen?" Gleichzeitig unterstrich der 34-Jährige aber sein Interesse an der Nachfolge von Uli Hoeneß: "Der Managerposten ist schon eine reizvolle Aufgabe."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort