Gipfel der Rekord-Torjäger Lewandowski und Haaland auf den Spuren von „Bomber“ Müller

München/Dortmund · Robert Lewandowski wandelt genauso wie Erling Haaland auf den Spuren von "Bomber" Gerd Müller. Für den großen Gipfel der Rekord-Torjäger haben sich beide schon warmgeschossen.

Auch nach dem Duell der Super-Torjäger mit Erling Haaland wird Robert Lewandowski wieder die Nummer seiner Frau Anna wählen. "Das haben wir schon immer so gemacht. Nach Auswärtsspielen ruft er an. Er will meine Meinung hören", erzählt die 32-Jährige im Klubmagazin "51". Eigentlich sei er nie "hundertprozentig zufrieden" mit sich, sagt sie, "auch wenn er zwei Tore geschossen hat".

Seinen jüngsten Doppelpack beim 6:2 in der Champions League in Salzburg - es waren die Treffer Nummer 69 und 70 - widmete Lewandowski einer "wahren Legende". Die Errungenschaften von Gerd Müller, dem "Bomber der Nation", würden ihn tagtäglich antreiben, "um deiner Größe zumindest ein Stück näherzukommen", schrieb der Torjäger von Bayern München in den Sozialen Medien.

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Foto: AP/Martin Meissner

"Bleib stark, König Gerd", fügte der Pole anlässlich des 75. Geburtstags des an Demenz erkrankten Müller am Dienstag hinzu. Zuvor hatte er sich für das Gipfeltreffen in der Liga bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/Sky) schon mal warmgeschossen.

In der Bundesliga jagt Europas Fußballer des Jahres scheinbar unaufhaltsam Müllers "ewigen" Rekord von 40 Saisontoren aus der Saison 1971/72. "Wenn man sieht, wie konstant er trifft und wie gefestigt die Mannschaft wirkt und auch immer wieder Chancen herausspielt, ist es auf jeden Fall im Bereich des Möglichen", sagte Teamkollege Thomas Müller zuletzt.

Nach fünf Ligaspielen hat Lewandowski bereits zehn Tore auf dem Konto. Er betonte aber, der Rekord sei "nicht mein Ziel" und verwies auf die hohe Belastung in dieser Saison. Wegen des eng getakteten Terminplans könnte der 32-Jährige in der Liga öfter Verschnaufpausen erhalten, wie zuletzt beim Sieg der Bayern in Köln (2:1).

Das gilt auch für Erling Haaland. Der 20-Jährige avanciert immer mehr zum "Mr. Champions League", mit dem Doppelpack beim 3:0 von Borussia Dortmund beim belgischen Meister FC Brügge traf der Norweger in der Königsklasse in elf Spielen bereits 14-mal - Rekord.

"Ich bin jetzt elf Monate hier. Die Chemie wird immer besser, ich bin sehr glücklich", sagte Haaland gewohnt locker. Auch in der Liga wird der Norweger mit 18 Toren in 20 Partien seinem Ruf als "Tormaschine" (Thorgan Hazard) gerecht.

Zur "ewigen" Bestmarke von Gerd Müller fehlen dem Shootingstar allerdings noch einige torreiche Jahre. Die hat Lewandowski mit 246 Treffern in 326 Spielen schon hinter sich, doch die 365 Tore des "Bombers" in 427 Spielen scheinen unantastbar. Bei gleichbleibender Torquote (0,75/Spiel) müsste "Lewa" noch fünf Spielzeiten in der Bundesliga dranhängen.

Haaland jedenfalls will im dritten Duell gegen den FC Bayern und Lewandowski erstmals als Sieger vom Platz gehen - und damit gleichzeitig die Tabellenführung übernehmen. "Wir müssen weitermachen und das Spiel attackieren", gab er die Marschroute vor.

Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB, lobte indes den Ehrgeiz seines Topstürmers. "Verrückter Typ. Wie er sich reinhängt, wie engagiert er ist, wie leidenschaftlich er ist", sagte er und fügte fast drohend an: "Wir werden ihn nicht bremsen, keine Sorge."

(eh/sid)
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