Mehr Beamte im Einsatz Gewaltbereite Fußballfans kosten Bundespolizei rund 38 Millionen Euro

Potsdam · Gewaltbereite Fußballfans werden für die Bundespolizei personell und finanziell zu einer immer größeren Belastung. In der Saison 2012/2013 fielen für die Behörde Kosten von etwa 38 Millionen Euro an, teilte Präsident Dieter Romann am Donnerstag in Potsdam mit.

 Bundespolizisten im Einsatz.

Bundespolizisten im Einsatz.

Foto: dpa, woi vfd vfd

Bundesweit seien insgesamt 110.954 Bundespolizisten zur Begleitung von knapp 3,3 Millionen Fans bei Reisen mit der Bahn eingesetzt worden. Dies sei ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (97.688 Beamte). Die Zahl der Gewaltdelikte stieg um elf Prozent und stellte mit 751 Fällen einen neuen Höchststand dar, so Romann. "Wir tragen die Hauptlast", sagte er mit Blick auf die Diskussion um die Sicherheitskosten für Fußballspiele.

Von der Diskussion um eine Beteiligung der Fußballklubs an den Kosten für Polizeiansätze hält der Chef der Bundespolizei wenig: "Die Bereiche unternehmerisches Interesse und Hoheitsaufgaben lassen sich nicht auseinanderdividieren. Das hat die Vergangenheit gezeigt."

Erfolgversprechender sei ein Modell aus den Niederlanden. "Die Kommunen sollten stärker davon Gebrauch machen, dass sich bekannte Wiederholungstäter zum Spielbeginn daheim auf der Polizeiwache melden müssen", forderte Romann erneut. "Wenn die Rädelsführer zu Hause bleiben müssen, wird es ruhiger bleiben."

Bei ihren Einsätzen im Rahmen von Fußballspielen registrierten die Bundespolizisten in der vergangenen Saison 2860 Straftaten, darunter Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. In 106.672 Fällen ergriffen die Bundespolizisten präventive Maßnahmen - etwa Platzverweise oder Festnahmen.

Allein am vergangenen Wochenende - zwei Wochen vor dem Start der Bundesliga - waren laut Behörde 1823 Bundespolizisten im Einsatz, um mit der Bahn reisende Fußballfans zu Spielen der 2. Bundesliga und 3.
Liga zu begleiten. 502 mal griffen die Beamten dabei im Zeitraum vom 8. bis 10. August ein, davon 474 mal präventiv.

(dpa)
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