Wenig Geld, viel Jugend beim 1. FC Köln Gemeinsam den "schlummernden Riesen" wecken

Köln · Mit wenig Geld, viel Jugend und einem großen personellen Umbruch will die neue sportliche Führung dem "schlummernden Riesen" 1. FC Köln nach dem fünften Abstieg aus der Bundesliga neues Leben einhauchen. Das kündigten der neue Trainer Holger Stanislawski, Frank Schaefer (Leiter Sport) und Jörg Jakobs (Leiter Kaderplanung und Transfermanagement) am Mittwoch an.

 Das neue sportliche Führungstrio des 1. FC Köln: Jörg Jakobs, Frank Schaefer und Holger Stanislawski (v.l.).

Das neue sportliche Führungstrio des 1. FC Köln: Jörg Jakobs, Frank Schaefer und Holger Stanislawski (v.l.).

Foto: dpa

"Die Kaderstruktur ist momentan sehr problematisch. Wir arbeiten hart daran, den Kader auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren", sagte Jakobs: bei seiner Vorstellung am Mittwoch "Wir überlegen uns Möglichkeiten, wie wir da vorankommen."

Beim "schlummernden Riesen mit Riesenpotenzial" und "hochemotionalem Umfeld", wie der ehemalige Chefscout von Hannover 96 seinen neuen Arbeitgeber beschrieb, soll die Personalplanung nach Möglichkeit schon bis zum Trainingsauftakt am 15. Juni abgeschlossen sein. Schlank und rank soll er werden, der neue Kader. Oder, wie Stanislawski sagte: "Relativ überschaubar".

Von teuren und charakterlich umstrittenen Altlasten will man sich daher trennen. Dafür sollen junge und hungrige Spieler verpflichtet oder aus dem eigenen Nachwuchsbereich rekrutiert werden. "Wir müssen wieder das Gefühl haben, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die in der Lage ist, das Publikum mitzunehmen", sagte Jakobs: "Das bedeutet Laufbereitschaft, Einsatz und Charakterstärke."

Laut Stanislawski sei man bei der Suche nach Verstärkungen "in zielführenden Gesprächen", er habe aber auch aus dem FC-Nachwuchs "viele gute junge Leute auf dem Zettel", die in der Vorbereitung eine Chance erhalten sollen. Gleichzeitig aber warnte der ehemalige Trainer von 1899 Hoffenheim und des FC St. Pauli vor einem Jugendwahn.

Es mache keinen Sinn, mit "18 18-Jährigen" in die Saison zu gehen, sagte der 42-Jährige: "Wir wollen gucken, dass wir das Gros aus talentierten Spielern stellen, aber natürlich braucht es auch den einen oder anderen Eckpfeiler."

Auf den drei Eckpfeilern Schaefer, Jakobs und Stanislawski ruht ab sofort die sportliche Verantortung beim FC, sie sollen ein Debakel wie in der abgelaufenen Saison vermeiden. Jakobs betonte, dass man "auf einer Wellenlänge" liege. Und FC-Präsident Werner Spinner stellte klar: "Sie (Schaefer und Jakobs, Anm. d. Red.) arbeiten mit Trainer Holger Stanislawski auf Augenhöhe. Es gibt eine klare Aufgabenverteilung, Entscheidungen werden im Konsens getroffen."

(sid)
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