Generalbundesanwalt will drastische Maßnahmen Fußfesseln für Hooligans gefordert

Köln · Generalbundesanwalt Harald Range bringt im Kampf gegen Gewalt in den Fußball-Stadien drastische Maßnahmen ins Gespräch.

 Generalbundesanwalt Harald Range

Generalbundesanwalt Harald Range

Foto: dpa, Franziska Kraufmann

"Notorische Hooligans, die als Rowdys bekannt sind, könnten eine elektronische Fußfessel bekommen", sagte Range der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Bislang habe die Polizei nur die Möglichkeit, Platzverweise auszusprechen. "Aber die Kontrolle, ob diese Platzverweise von den Verdächtigen wirklich eingehalten werden, ist in der Praxis oft nicht gegeben."

Mit einer Fußfessel könnte sichergestellt werden, dass polizeibekannte Gewalttäter die Stadien nicht betreten. Um diesen Schritt durchzuführen, sei eine Erweiterung des Polizeirechts nötig, sagte Range.

Schon der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Lorenz Caffier, hatte sich im Interview mit der Tageszeitung Die Welt für eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgesprochen, um der Gewalt im Fußball Herr zu werden. Der CDU-Politiker forderte eine konsequente Durchsetzung von Stadionverboten, ein Alkoholverbot, personalisierte Tickets und den Ausbau der Videoüberwachung. Auch die Abschaffung von Stehplätzen dürfe "kein Tabu" sein.

Die zunehmende Zahl der Verletzten sei ein "absolutes Alarmzeichen", sagte Caffier der Zeitung: "Es gibt nach wie vor einzelne Vereine, bei denen Stadionverbote umgangen werden können. Da werden Fußball-Rowdys dann über sogenannte Fan-Kontingente hereingelassen."

Caffier sprach sich für ein Alkoholverbot aus. "Unstrittig ist, dass Alkohol die Hemmschwelle zur Gewaltbereitschaft deutlich absenkt. Deshalb bin ich für ein konsequentes Alkoholverbot bei der Anfahrt mit der Bahn und im öffentlichen Nahverkehr", sagte Caffier.

(sid)
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