Was Sie über den 9. Spieltag wissen müssen Dortmund fiebert dem nächsten Spektakel entgegen

Düsseldorf · Am Freitagabend beginnt der 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit dem Spiel zwischen Freiburg und Borussia Mönchengladbach. Für die Borussen kein leichtes Pflaster. Was sonst noch los ist.

 Die Borussen feiern im Spiel gegen Atletico.

Die Borussen feiern im Spiel gegen Atletico.

Foto: dpa/Marius Becker

Wo wird am Wochenende gefeiert? Wo drohen Tragödien? Wir haben uns den Spieltag angeschaut.

Spektakel

Der Fußball, den Lucien Favre in Dortmund spielen lässt, ist so gut, dass er die Verantwortlichen des BVB zum Tiefstapeln bringt. Das klingt erst einmal grotesk. Aber: Die Dortmunder werden für ihren Offensivfußball (27 Tore in acht Bundesligaspielen) so sehr gelobt, dass allmählich eine hohe Erwartungshaltung entsteht, die die Bosse gar nicht gern haben, weil das schon mal zu gefährlicher Selbstzufriedenheit führen kann. „Das brauchen wir nicht noch zusätzlich befeuern“, sagte Sportchef Michael Zorc nach dem starken 4:0 gegen Atletico Madrid in der Champions League zu all den Lobes-Hymnen. Mit dieser Mahnung zu Bescheidenheit läutete der Sportdirektor die Vorbereitung auf die kommende Aufgabe in der Bundesliga ein. Am Samstag treffen die Dortmunder (Platz 1) auf Hertha BSC (6.). Für die Borussen ist es die nächste Mentalitäts-Probe. Aber darf man an diesem BVB überhaupt zweifeln?

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Wie Yin und Yang

Als Leverkusener muss es in den vergangenen Wochen nahezu ätzend gewesen sein, den Jungs von Werder Bremen zuzusehen. Werder spielt seit Wochen den Fußball, den die Leverkusener von ihrer Mannschaft erwarten: immer nach vorn, aufregend, effizient, begeisternd, kompakt, souverän. Keines dieser Wörter ist geeignet, um den Fußball zu beschreiben, den die Leverkusener in dieser Spielzeit zeigen. Mit acht Punkten liegt Leverkusen auf Tabellenplatz 13 und damit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Zwischen Abwehr und Angriff klafften oft Lücken, die brandgefährlichen Flügelstürmer der Werkself hingen meist in der Luft, anstatt zu wirbeln – und individuelle Fehler macht die Mannschaft auch noch. In Bremen (Platz 3) trifft am Sonntag damit Euphorie auf Tristesse - ein Zustand, der für Trainer Heiko Herrlich immer gefährlicher wird.

Keine Ruhe in München

Immerhin stehen die Bayern nach dem Erfolg am vergangenen Spieltag schon wieder auf dem Champions-League-Qualifikationsplatz (4.). Ruhe ist bei den Münchnern aber noch lange nicht eingekehrt. Die Debatte um eine verfehlte Kaderpolitik (der Kader ist alt und zum Beispiel auf der Position des Linksverteidigers mit eigentlich nur David Alaba sehr dünn) geht genauso weiter wie die böse Lästerei über die Pressekonferenz der Bayern-Bosse vor einer Woche, als Karl-Heinz Rummenigge aus dem Grundgesetz den Teil mit der unantastbaren Würde des Menschen vorlas – und Präsident Uli Hoeneß den zitierten Paragrafen mit dem Vorschlaghammer einriss, indem er einen Ex-Spieler für seine schlechte Leistung verbal vorführte: „Der Bernat. Was der für einen Scheißdreck gespielt hat“. Bei den Bayern läuft es nicht rund. Deswegen steckt in der Partie in Mainz (12.) auch annähernd so etwas wie Spannung.

Nur Punkte zählen

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass vor der Winterpause eine große deutsche Boulevardzeitung mit der Schlagzeile „Tedes-K.o.“ aufmachen wird, wenn es auf Schalke so weitergeht wie zuletzt. Zur Erklärung: Der Schalker Trainer heißt Tedesco, K.o. steht für „Knock out“. Der amtierende Vizemeister steht auf dem Relegationsplatz, hat offenbar das Toreschießen verlernt (nur 5 Treffer) und hält dennoch an seinem Erfolgstrainer von einst fest. Das wird nicht ewig so bleiben. Drei Punkte täten Tedesco da sehr gut. Es könnte dafür einfachere Gegner geben als RB Leipzig (Platz 5), das am Sonntag Gastgeber ist.

Auswärtsdeppen

Anmerkung der Redaktion: Borussia Mönchengladbach hat das Spiel am Freitagabend 1:3 verloren.

Mitte der 2000er Jahre waren die Jungs von Borussia Mönchengladbach mal als die Auswärtsdeppen bekannt. So hatten sich die Fans nach einer fast beispiellosen Durststrecke in der Ferne genannt. Das Image hat die Borussia mittlerweile abgelegt, an einem Ort aber hat der Name weiterhin Bestand: In Freiburg haben die Borussen seit 16 Jahren nicht gewonnen. Aktuell ist Borussia Tabellenzweiter und schwimmt auf der Erfolgswelle: Wenn nicht jetzt, wann dann?

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