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Große Unzufriedenheit Proteste in Dortmund und Sinsheim

Dortmund/Sinsheim · Mit der umstrittenen Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall sind viele BVB-Fans nicht einverstanden. Das demonstrieren sie während des Spiels gegen Eintracht Frankfurt. Auch die Fanszene Hoffenheims liegt im Clinch mit ihrem eigenen Klub.

Die BVB-Anhänger machen ihre Meinung mit Bannern klar.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Die Fans von Borussia Dortmund haben während des Bundesligaspiels gegen Eintracht Frankfurt schweigend und mit etlichen Bannern gegen den umstrittenen Sponsorendeal des BVB mit Rheinmetall protestiert. Der Club war Ende Mai eine Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern eingegangen.

„Wir lassen uns nicht vor euren Panzer spannen“, stand auf einem Plakat, das zu Beginn der zweiten Halbzeit auf der Südtribüne gezeigt wurde. „Kohle first, Werte second“, stand auf einem anderem.

Fans stellen Support vorübergehend ein

Die Fans auf der Südkurve stellten zudem zum Wiederanpfiff die Unterstützung für ihr Team ein und begannen erst nach einigen Minuten wieder mit der Anfeuerung. Schon vor dem Spiel war außerhalb des Stadions unter anderem mit symbolischen Roten Karten gegen den Deal protestiert worden.

Das Fan-Bündnis des BVB hatte vor dem Spiel zu den Protesten aufgerufen. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke hatte darauf hingewiesen, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie seien. Das Fan-Bündnis moniert, nicht in die Entscheidungsfindung eingebunden worden zu sein.

Auch Proteste in Sinsheim

Mit Spruchbändern haben Fans der TSG 1899 Hoffenheim gegen die jüngste Personalpolitik ihres Vereins protestiert. Anhänger der Kraichgauer verweigerten der Mannschaft vor dem Bundesliga-Auftakt im Sinsheimer Stadion gegen Holstein Kiel auch die übliche lautstarke Unterstützung.

Die TSG-Verantwortlichen hatten diese Woche nicht ausgeschlossen, dass ein Kern von 20 bis 40 Ultras mit Hassplakaten ein Spielabbruch provozieren könnten. „Spielabbruch wollt nur ihr allein, um nicht selbst der Depp zu sein“, hieß es nun auf einem Spruchband in der Südkurve.

„Fans abservieren“

Die Trennung von der fast kompletten Geschäftsführung um den langjährigen Manager Alexander Rosen Ende Juli hatte Hoffenheimer Fans aufgebracht. Sie hatte auf Plakaten auch Gesellschafter Hopp persönlich angegriffen. Die Situation ist nach Clubangaben von dieser Woche „eskaliert“, eine Kommunikation zwischen Fanszene und Verein gibt es derzeit nicht.

Die TSG hat als erste Maßnahme ein Lager der Fans im Stadion räumen lassen. „Sich als Opfer inszenieren - die eigenen Fans abservieren“, stand auf einem Banner. Fan-Gruppierungen hatten vor dem ersten Heimspiel angekündigt, eine große Choreographie zu 125. Jubiläum des Vereins nicht wie geplant durchzuführen und der Mannschaft die Unterstützung zu verweigern.

Das Stadion war nur gut zur Hälfte gefüllt, zu hören waren vor allem die mitgereisten Anhänger von Liga-Neuling Kiel. Nach dem früheren Elfmetertor durch Andrej Kramaric gab es teilweise aber doch Jubel im Fanblock.

(Jne/dpa)