DFL lehnt bislang ab Fast 50 Prozent für Übertragung der Bundesliga-Geisterspiele im Free-TV

Berlin · Bei einer Fortsetzung der Fußball-Bundesliga ist ein Großteil der Deutschen für eine Übertragung der Geisterspiele im frei empfangbaren Fernsehen. Die Vertragslage sieht das aber eigentlich nicht vor.

 Dortmunder Spieler laufen vor einer ARD-Kamera aufs Spielfeld.

Dortmunder Spieler laufen vor einer ARD-Kamera aufs Spielfeld.

Foto: dpa/Guido Kirchner

49 Prozent würden sich wünschen, dass die Partien der wegen der Corona-Pandemie noch ausstehenden neun Saison-Spieltage ohne Pay-TV-Zugang oder Streaming-Gebühr zu sehen sein sollen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 26 Prozent der Befragten sprachen sich gegen eine frei zugängliche Übertragung aus. 25 Prozent äußerten keine Meinung.

Die Rechte für die Live-Übertragung liegen beim Sender Sky und dem Streamingdienst DAZN. Zuletzt hatte sich der ehemalige Manager von Werder Bremen, Willi Lemke, dafür ausgesprochen, die Spiele frei zugänglich zu übertragen. Die Deutsche Fußball Liga hatte das mit Hinweis auf die Vertragslage mit den Sendern bislang abgelehnt. Laut Lemke müsse verhindert werden, dass sich viele Menschen in Wohnungen von Abo-Inhabern versammeln und die Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus enorm steige.

Mit ihrem Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) derweil eine Mehrheit der Fans überzeugt, eine Saisonfortsetzung inmitten der Coronakrise bleibt aber ein kontroverses Thema. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von bundesligabarometer.de hervor. Demnach sind 69,9 Prozent der 5360 Befragten für eine zeitnahe Fortsetzung der Bundesligen bei Einhaltung der strikten Richtlinien. Immerhin 30,1 Prozent lehnen dies allerdings ab.

Dass die Saison nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Geisterspielen fortgeführt werden kann, sehen 75,8 Prozent als einzig machbare Lösung.

Die Deutsche Fußball Liga hofft auf eine Fortsetzung der ausgesetzten Spielzeit noch im Mai und hat dafür ein Gesundheitskonzept vorgelegt. Am Donnerstag soll bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auch über die Bundesliga-Thematik gesprochen werden.

(ako/dpa)
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