Nachholspiel zwischen Köln und Mainz Für Schiri Zwayer ein Spiel wie jedes andere

Köln · Felix Zwayer möchte über seinen nächsten Einsatz als Bundesliga-Schiedsrichter gar nicht groß reden. Sein 32. Auftritt in der Eliteklasse soll ein Spiel wie jedes andere sein.

Bundesliga 11/12: Köln gegen Mainz abgesagt
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Gleichwohl wäre es dem Fifa-Referee sicher auch recht gewesen, wenn die Begegnung zwischen dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 am Dienstag (20.30 Uhr/Live-Ticker) erst gar nicht in seiner Vita aufgeführt wäre. Schließlich ist es das Nachholspiel der 13. Runde, das wegen des Suizidversuchs von Babak Rafati am 19. November ausgefallen war.

"Das Schiedsrichterthema ist eigentlich kein Thema, weil es gar kein Thema sein kann. Alles, was zum Thema Rafafi hinterher veröffentlicht wurde, ist abgeschlossen und stellt kein fußballspezifisches Problem für diese Spiel dar", sagt Kölns Sportdirektor Volker Finke.

In der Domstadt beherrscht seit der Absage vor drei Wochen ohnehin nur ein Thema die Szenerie: der Vertragspoker um Lukas Podolski. Und wie es beim FC so üblich ist, wird die Debatte höchst emotional geführt. Jede Aussage des Volkshelden über seine Zukunft wird bis ins kleinste Detail seziert. Bleibt er? Geht er? Wann geht er? Und wenn der Kölner "worst case" tatsächlich eintreten sollte, wohin geht er?

Dortmund eliminiert sich selbst

Zumindest bei der letzten Frage scheidet der deutsche Meister Borussia Dortmund aus. Jürgen Klopp fühlte sich bereits berufen, dem 95-maligen Nationalspieler eine Absage zu erteilen, ohne dass überhaupt eine Anfrage vorlag. Der Konter folgte prompt. "Das sind ja reizende Aussagen von Herrn Klopp. Vielleicht ist er etwas traurig, weil ich ihm schon zweimal abgesagt habe. Andererseits hat er aber auch Recht: Ich bin dem BVB tatsächlich zu teuer, weil ja nun die Champions League-Einnahmen fehlen. Wo sie doch jetzt als Gruppenletzter ausgeschieden sind, kann ich verstehen, dass sich das nicht lohnt."

Beflügelt von seinen starken Leistungen und seiner überragenden Trefferquote (bereits 13 Saisontore) sind die Ansprüche Podolskis gestiegen. Ob die seines Klubs, der in der Winterpause die Gespräche über eine Verlängerung des 2013 auslaufenden Vertrages aufnehmen will, dem Schritt halten können, ist doch eher fraglich.

Dabei steht der FC so gut da, wie schon lange nicht mehr. Bei einem Sieg über Mainz würde der FC nicht nur auf den siebten Platz springen, sondern hätte auch die beste Hinrunde seit elf Jahren gespielt. 25 Punkte hatte der FC in der Saison 2000/01 auf dem Konto, seitdem ging es für die Kölner regelmäßig ums sportliche Überleben.

"Wir haben vor der Saison entschieden, alle Leistungsträger zusammenzuhalten. Deswegen haben wir uns vorgenommen, aus einem gesicherten Mittelfeldplatz heraus die Mannschaft in der Art und Weise, wie sie spielt, oder in der Kommunikation mit dem Trainer zusammenwachsen zu lassen. Das soll passieren aus einer Position heraus, in der wir nicht jede Woche Druck haben. Dafür wäre es wichtig, wenn wir Dienstag drei Punkte holen. Dann hätten wir 23 Punkte und könnten genau dieses tun", sagte Finke. Das wäre zumindest auch eine ordentliche Gesprächsgrundlage für den Poker mit Podolski, wenngleich der FC kaum mit der Champions League wuchern kann.

Hinrunden-Aus für Ivanschitz

Das kann Mainz 05 auch nicht, aber immerhin hat sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller gearbeitet. Dank acht Punkten aus den vergangenen vier Spielen rückten die Rheinhessen auf den 13. Platz vor.

Allerdings müssen die Mainzer auf dem Weg in gesicherte Regionen vorerst auf den treffsichersten Schützen Andreas Ivanschitz verzichten. Der Österreicher (5 Saisontore) erlitt beim 0:0 gegen den Hamburger SV eine Innenbanddehnung und fällt für die restlichen Spiele bis zur Winterpause wohl aus.

(DAPD)
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