Frankfurt - Mainz 2:2 Mainz gibt Zwei-Tore-Führung im Derby aus der Hand

Frankfurt · Das Überraschungsteam des FSV Mainz 05 hat seine gute Form auch im turbulenten Rhein-Main-Derby unter Beweis gestellt und bleibt weiter ungeschlagen. Die Rheinhessen ertrotzten beim Rivalen Eintracht Frankfurt ein 2:2 (1:2)-Unentschieden und mischen mit neun Punkten weiter an der Tabellenspitze mit. Alerdings vergab Mainz einen Zwei-Tore-Vorsprung.

Okazaki trifft mit blutiger Augenbraue
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Okazaki trifft mit blutiger Augenbraue

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Vor 44.000 Zuschauern waren die Gäste durch einen Doppelschlag von Jonas Hofmann (41.) und Shinji Okazaki (44.) mit seinem fünften Saisontreffer in Führung gegangen. Die Eintracht, für die Alexander Maier (45.) sowie Haris Seferovic (82.) erfolgreich waren, verpasste am fünften Spieltag ihren zweiten Heimsieg und konnte den Drei-Punkte-Rückstand auf die Mainzer nicht verkürzen.

"In der ersten Halbzeit hatten wir die besseren Möglichkeiten, haben sie aber nicht genutzt. Das wurde böse bestraft", sagte Eintracht-Coach Thomas Schaaf, während der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand erklärte: "Es war ein sehr unruhiges Spiel mit großen Emotionen. Am Ende hatten beide Mannschaften die Chance, das Spiel zu gewinnen."

In der ersten Hälfte der rassigen Partie wurde der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt. Trotz drückender Überlegenheit und guter Chancen erwischte es die agilen Frankfurter kurz vor dem Pausenpfiff gleich zweimal eiskalt. Zunächst ließ sich die Hintermannschaft durch einen Steilpass des Mainzers Daniel Brosinski aushebeln und konnte den anschließenden Treffer von Hofmann nicht verhindern. Der von Borussia Dortmund ausgeliehene Offensivspieler schob den Ball an Eintracht-Keeper Kevin Trapp vorbei ins kurze Eck zur überraschenden Führung der bis dato enttäuschenden FSV-Elf.

Okazaki nutzt schweren Russ-Patzer

Nur drei Minuten später patzte Marco Russ dann folgenschwer. Der Innenverteidiger der Hessen leistete sich in der eigenen Hälfte einen Fehlpass und musste Okazaki ziehen lassen. Der Japaner tunnelte daraufhin gekonnt den machtlosen Trapp und erzielte seinen fünften Saisontreffer.

Den ersten Hoffnungsschimmer für die geschockten Frankfurter gab es allerdings nur wenig später, als Meier kurz vor dem Wechsel doch noch der Anschluss gelang.

Die Überflieger aus Mainz blieben im ersten Abschnitt einiges schuldig. FSV-Trainer Kasper Hjulmand hatte drei Tage nach dem überraschenden 2:0 gegen Dortmund seine Ankündigung wahr gemacht und auf drei Positionen rotiert. Überraschend ließ der Däne auch den am vergangenen Wochenende mit zwei Torvorlagen überragenden Spanier Jairo zunächst auf der Bank. Dafür bekam unter anderem Filip Djuricic im Mittelfeld seine Chance.

Die offensiv ausgerichteten Frankfurter, bei denen Bastian Oczipka den verletzten Constant Djakpa (Kreuzbandriss) als Außenverteidiger ersetzte, wirkten allerdings lange zwingender in ihren Aktionen. Seferovic (10.), Takashi Inui (25.) und Carlos Zambrano (32.) wussten gute Chancen aber nicht zu nutzen.

Nach dem Wechsel drückte das Team von Coach Thomas Schaaf, der wie sein Trainerkollege Hjulmand das erste Rhein-Main-Derby auf der Bank erlebte, auf den Ausgleich. Doch gute Gelegenheiten blieben Mangelware. Nicht zuletzt, weil beim deutschen Meister von 1959 die Kräfte schwanden.

In der 72. Minute nahm Schiedsrichter Felix Brych einen Foulelfmeter für Mainz nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück. Zuvor hatte Trapp Okazaki von den Beinen geholt. Wenig später fiel wie aus dem Nichts doch noch das 2:2. Nach einem Stendera-Freistoß durfte Seferovic ungestört einköpfen. Sorgen gab es in der Schlussphase um Eintracht-Keeper Trapp, der in der 90. Minute verletzt ausgewechselt werden musste.

Bei der Eintracht überzeugten Abräumer Makoto Hasebe und Inui. Johannes Geis sowie Hofmann verdienten sich bei den Gästen die besten Noten.

(sid)
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