Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 3:2 (2:1) Frankfurt bleibt im Rennen um den Klassenerhalt

Frankfurt (rpo). Das "Wunder vom Main" - noch kann es Wirklichkeit werden. In einem dramatischen Spiel setzten sich die Hessen mit 3:2 (2:1) gegen Bochum durch. Der VfL dagegen hat die Chance verspielt, den fünften Platz, der zur Teilnahme am Uefa-Cup berechtigt, aus eigener Kraft zu erreichen.

Vor 31.300 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion sorgte Christoph Preuß für die frühe Führung der Gastgeber (13.). Nur sechs Minuten später erhöhte Verteidiger Jurica Puljiz per Kopf auf 2:0. Der zum FC Bayern wechselnde Vahid Hashemian mit seinem 16. Saisontor (30.) und Mittelwelspieler Dariusz Wosz (49). egalisierten zwischenzeitlich den Zwei-Tore-Vorsprung der Eintracht, doch der der Grieche Ioannis Amanatidis drehte nur zwei Minuten später mit seinem fünften Saisontreffer die Partie wieder zugunsten der Hausherren.

Die Mannschaft von Trainer Willi Reimann, bei der Urgestein Uwe Bindewald vor seinem 385. Spiel für Eintracht von den Fans und dem Vereinsvorstand verabschiedet worden war, zeigte trotz der zuvor beinahe aussichtslosen Situation im Abstiegskampf Charakter und war im Vergleich zur blamablen 0:3-Pleite bei Hannover 96 in der Vorwoche nicht mehr wiederzuerkennen.

Die auf zwei Positionen veränderten Frankfurter bestimmten die Partie gegen den Uefa-Cup-Aspiranten von der ersten Minute an und erspielten sich schon vor dem Führungstor von Preuß durch Amanatidis (4.) und Puljiz (5.) Möglichkeiten im Minutentakt. Geschwächt wurden die Hessen erst durch die verletzungsbedingten Auswechslungen von Verteidiger Ingo Hertzsch (37.) und Kapitän Alexander Schur (43.)

Bochum enttäuscht im ersten Durchgang

Unterdessen konnten die Bochumer, die zuletzt 1987 in Frankfurt gewinnen konnten, im ersten Abschnitt nie an die gute Form der Vorwochen anknüpfen und enttäuschten über weite Strecken vor allem spielerisch. Die Bindung zwischen Abwehr und Mittelfeld fehlte völlig. Auch der wiedergenesene und für Martin Meichelbeck in die Mannschaft gerückte Abwehrchef Raymond Kalla konnte der Defensive der Westfalen keinen zusätzlichen Halt geben. Erst das Hashemians daurch 1:2, das zu diesem Zeitpunkt wie aus dem Nichts fiel, brachte die Elf von Trainer Peter Neururer zurück in die mit viel Leidenschaft geführte Partie.

Nach der Pause erlebten die Anhänger beider Teams ein Wechselbad der Gefühle. Beide Mannschaften agierten nach Wiederanpfiff mit offenem Visier, das Mittelfeldspiel fand praktisch nicht mehr statt. Amanatidis' Treffer zum 3:2 verwandelte dann die Baustelle in ein wahres Tollhaus.

Beste Spieler auf seiten der Eintracht waren U21-Nationalspieler Preuß und der agile Stefan Lexa. Bei Bochum wussten Wosz und mit Abstrichen Hashemian zu überzeugen.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Mein Team hat vor allem in den ersten 30 Minuten das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten unseren Zuschauern zeigen, dass wir kämpfen und mit Leidenschaft für Eintracht spielen können. Auch wenn wir leider zwei schwere Verletzungen hinnehmen mussten, haben wir noch eine theoretische Chance auf den Liga-Erhalt."

Trainer Peter Neururer (VfL Bochum): "Als neutraler Zuschauer hätte ich bestimmt viel Spaß an der Partie gehabt, so muss ich es aber natürlich aus einem anderen Blickwinkel sehen. Wir sind natürlich sehr enttäuscht, aber wir werden trotzdem den Kopf hoch nehmen. Ich bin optimistisch, dass wir im ausverkauften Ruhrstadion am nächsten Samstag ein absolutes Endspiel sehen und Hannover schlagen. Die Mannschaft und die Fans des VfL haben es verdient, direkt in den Uefa-Cup zu kommen."

Statistik zum Spiel:

Frankfurt: Pröll - Bindewald, Preuß, Puljiz (80. Kreuz), Hertzsch (37. Nascimento) - Lexa, Schur (43. Günther), Skela, Bürger - Amanatidis, Beierle

Bochum: van Duijnhoven - Colding, Kalla (72. Diabang), Fahrenhorst, Bönig (72. Meichelbeck) - Freier, Wosz, Stevic (68. Buckley), Zdebel - Madsen, Hashemian

Schiedsrichter: Kemmling (Burgwedel)

Tore: 1:0 Preuß (13.), 2:0 Puljiz (19.), 2:1 Hashemian (30.), 2:2 Wosz (49.), 3:2 Amantidis (51.)

Zuschauer: 31.300

Beste Spieler: Lexa, Preuß - Wosz, Hashemian

Gelbe Karten: Günther - Kalla

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