Enttäuschter Ersatztorhüter der Fortuna Wolf findet sich mit seiner Rolle ab

Düsseldorf · Raphael Wolf hat den Wettstreit mit Michael Rensing um die Position des Stammtorhüters bei Fortuna Düsseldorf verloren. Er war überrascht über die Entscheidung des Trainers, doch geknickt ist er mittlerweile nicht mehr.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Raphael Wolf
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Das ist Raphael Wolf

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Foto: Frederic Scheidemann

Es sind keine leichten Zeiten für Raphael Wolf. Der Torhüter hat eine ganz starke Saison hinter sich, mit seinen grandiosen Vorstellungen einen wichtigen Teil zu Fortunas Aufstieg in die Bundesliga beigetragen. Und doch findet sich der 30-Jährige nur noch auf der Ersatzbank wieder – Trainer Friedhelm Funkel hat sich von seinem „Bauchgefühl leiten lassen“ und Wolfs Konkurrenten Michael Rensing zur Nummer eins im Düsseldorfer Kasten erklärt.

Mehrere Tage wollten beide Keeper die neue Situation nicht kommentieren, alles erst einmal sacken lassen. Doch Wolf ist ein viel zu freundlicher und offener Mensch, um sich auf Dauer in ein Schneckenhaus zurückzuziehen. „Es ist natürlich so, dass ich das jetzt akzeptieren muss“, sagt er. „Ich probiere, positiv zu bleiben, und zum Glück fällt mir das in diesem fantastischen Team nicht schwer.“ So gut wie möglich werde er versuchen, sich positiv in die Mannschaft einzubringen, „denn das wird ganz wichtig sein. Jedem von uns ist klar, dass wir keine leichte Saison vor uns haben“.

Überrascht sei er schon gewesen, als Funkel seine Entscheidung bekanntgab, berichtet der Torhüter. „Schließlich hatte Fortuna sich sehr intensiv um mich bemüht, schon sehr früh, bevor mein Vertrag auslief. Deswegen bin ich ja auch geblieben, habe meinen Kontrakt verlängert. Und dann habe ich keine schlechten Leistungen gezeigt und bin mit Fortuna aufgestiegen.“ Dennoch verlor er den Wettstreit mit Rensing, wobei der Trainer auch intern dieselbe Begründung abgegeben habe wie offiziell: „Dazu hat er sich ja klar geäußert.“ Weitere Erklärungen habe es nicht gegeben.

Geknickt sei er inzwischen nicht mehr, versichert der gebürtige Münchner. „Aber natürlich hatte ich eine andere Erwartungshaltung. Ich habe den Anspruch, spielen zu wollen.“ Wichtiger sei jetzt aber die Mannschaft, die dringend eine positive Grundstimmung brauche. „Und da laufe ich jetzt ganz sicher nicht mit einem langen Gesicht herum, sondern will meinen Teil zum Erfolg beitragen.“ Er habe eine gute Vorbereitung hinter sich, in der er gute Spiele gezeigt habe und völlig fit sei, betont Wolf. Auszahlen wird sich das zumindest im DFB-Pokal, denn dort werde er – so etwa in der zweiten Runde beim Viertligisten SSV Ulm Ende Oktober – zum Einsatz kommen: „Das wurde bereits so gesagt.“ Dann wird sich Raphael Wolf eben wieder anbieten, und – so wie in der vergangenen Saison – bereit sein, wenn er gebraucht wird. Bis dahin will er hart arbeiten und sich mit einem Grundsatz trösten: „So ist einfach das Geschäft.“

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