0:3 in Leverkusen Fortuna ist ganz unten angekommen

Leverkusen · Bayer Leverkusen stößt mit einem 3:0-Sieg gegen Düsseldorf in die Top fünf der Tabelle vor. Die Fortuna bleibt dagegen Schlusslicht und geht schweren Tagen entgegen.

 Fortuna-Spieler vor der Fankurve nach der Niederlage in Leverkusen.

Fortuna-Spieler vor der Fankurve nach der Niederlage in Leverkusen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Es war etwas bizarr am Sonntagabend in Leverkusen. Bayer 04 gewann zum Abschluss des 19. Spieltags in der Fußball-Bundesliga gegen Fortuna durch Tore von Kai Havertz, Lars Bender und Lucas Alario mit 3:0. Und doch waren die Düsseldorfer am Ende zufriedener mit dem Spiel als die Hausherren. „So will ich mein Team in den nächsten Wochen sehen“, sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel. „Wir sind mit viel Mut aufgetreten, auch wenn wir in der ein oder anderen Situation Glück hatten.“ Fest steht dennoch: Fortuna ist ganz nun unten angekommen – zumindest in der Tabelle.

Platz 18 möchte Funkel aber auch nicht überbewerten. „Das macht uns nicht nervös“, betonte der 66-Jährige, der die Mannschaftsleistung auch als Votum für ihn verstanden wissen wollte. Die unter der Woche aufgekommene Trainerdiskussion bewertete Funkel als „unseriös“ und lenkte den Fokus lieber auf das Positive, was sein Team ins anstehende Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mitnehmen soll: „Wir brauchen weiter diese Leidenschaft, Aggressivität und Mut. Dann werden wir Punkte holen und die ein oder andere Mannschaft überholen. Davon bin ich mehr überzeugt denn je.“

In der Tat gab es vor allem zwei Momente, in denen das Spiel eine andere Wendung hätte nehmen können. In der ersten Hälfte lief Erik Thommy praktisch alleine aufs Tor zu, wollte aber den mitgelaufenen Steven Skrzybski bedienen und spielte den Ball unsauber in den Rücken der Schalker Leihgabe. „Das muss ich mir ankreiden. Das wäre das 1:0 gewesen“, sagt Thommy. In der zweiten Halbzeit reagierte Bayer-Torhüter Lukas Hradecky überragend bei einer Direktabnahme von Rouwen Hennings und verhinderte so den Ausgleich.

Fortunas Protagonisten wollten aber lieber den Fakt hervorheben, dass sie bei einem qualitativ klar überlegenen Gegner überhaupt zu Torchancen gekommen waren. Sie gaben allerdings auch zu, dass das Ziel dringend sein muss, diese in den kommenden Spielen auch zu nutzen. „Bis März müssen wir eigentlich zweistellig punkten“, sagte Abwehrchef Kaan Ayhan, der davon ausgeht, dass Funkel weiter fest im Sattel sitzt. Sportvorstand Lutz Pfannenstiel hatte vor dem Spiel immerhin dementiert, dass es ein Ultimatum für den Trainer gäbe.

Sein Pendant Peter Bosz ist bekannt dafür, keinen offenen Schlagabtausch auf dem Rasen sehen zu wollen. Seine Mannschaft soll mit langen Ballbesitzphasen und sicheren Pässen ihre Gegner dominieren. Das ist gegen Fortuna nicht gelungen. „Wenn man 3:0 gewinnt und nicht gut spielt muss man zufrieden sein“, lautete daher sein eher haderndes als lobendes Fazit. „Bis das zweite Tor gefallen ist, war ich nicht ruhig auf der Bank.“ Bayer habe über weite Strecken der Partie nicht das gezeigt, was er sehen wolle: „Wir hatte keinen Zugriff und haben den Ball nicht genug laufen lassen. Es war immer gefährlich für uns.“

Fortuna Düsseldorf: Stimmen zur Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen
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Bayer - Fortuna: Stimmen zum Spiel

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Dennoch habe die Werkself mit dem dritten Sieg in Folge zumindest einen kleinen Entwicklungsschritt vollzogen, wie Jonathan Tah anmerkte. In der Hinrunde wäre so eine Partie womöglich gekippt, sagte der Nationalspieler. „Spiele gegen Teams aus dem Tabellenkeller sind nie leicht. Unsere Leistung gegen Düsseldorf kann nicht der Maßstab sein.“ Mit Blick auf die kommenden Gegner wählte er ein martialisches Bild, um Bayers Ziele zu beschreiben: „Wir müssen noch konsequenter sein, damit unsere Gegner keine Luft mehr kriegen und ersticken.“

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