Ex-Trainer soll „Effzeh“ retten In der „Tagesschau“ ist Funkel noch ein Fortune

Update | Düsseldorf · Rund sieben Millionen Zuschauern wurde in der „Tagesschau“ um 20 Uhr am Montagabend Friedhelm Funkel als neuer Trainer des 1. FC Köln präsentiert. Nicht zur Freude vieler Fortunen. Ein Detail hat dabei allerdings bei vielen Düsseldorfern für Begeisterung gesorgt.

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So reagieren die Fans nach Funkels Sinneswandel

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Foto: dpa/Marius Becker

Da staunten die 6,81 Millionen Zuschauer der „Tagesschau“ in der ARD am Montagabend um 20 Uhr vermutlich aus vielerlei Gründen nicht schlecht. Nachrichtensprecherin Judith Rakers verkündete die Verpflichtung von Friedhelm Funkel als neuen Trainer des 1. FC Köln. Allerdings verdutzte so manchen vermutlich ein klitzekleines Detail: Funkel war im Bild noch im Trainingsanzug von Fortuna Düsseldorf zu sehen.

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Bei so manchem dürfte sich der Verdacht verfestigt haben, Funkel sei beim „Effzeh“ nur eingeschleust worden, um den Klub sicher nicht zum Klassenerhalt, sondern zum Abstieg zu führen. So lauteten jedenfalls einige zum Teil scherzhaft gemeinte, zum Teil ziemlich ernste Beiträge in den Sozialen Netzwerken.

Er wollte eigentlich seinen Ruhestand genießen. Fortuna sollte seine letzte Station als Trainer werden. Doch dann kam Corona und alles hat sich verändert. Und bei Funkel ist der Entschluss gereift, noch einmal einen Job anzunehmen.

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Foto: imago images/Jan Huebner/Harald Bremes via www.imago-images.de

Eigentlich hatte Funkel andere Pläne, nach seiner Entlassung bei Fortuna Düsseldorf im Januar 2020 hatte er angekündigt, seine Trainerkarriere zu beenden und den Ruhestand zu genießen. Doch Corona „hat das Leben von Millionen Menschen verändert“, sagte Funkel, der in den vergangenen Monaten mangels Alternativen sehr viel Fußball gesehen hatte und plötzlich wieder Lust verspürte.

Und dennoch hatte er eine besondere Beziehung zur Anhängerschaft von Fortuna. Seine Botschaft: „Ich habe es nicht gemacht, um jemanden zu verletzen. Ich verstehe, wenn jemand enttäuscht ist. Man muss aber auch mich verstehen, dass ich mir sechs Wochen noch einmal diesen Spaß gönne. Ich kann nicht verhindern, dass sich jemand gekränkt fühlt.“ Er habe eine unfassbar emotionale Zeit in Düsseldorf gehabt.

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Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Funkel hatte auch schon während seiner Zeit in Düsseldorf nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn auch Köln immer fasziniert hat. Nach der Saison soll, Stand heute, dann aber wirklich Schluss sein. Wann genau? Noch unklar, denn eine Relegation ist aktuell noch in Greifweite. Und wenn er dann ausgerechnet gegen Fortuna spielen würde? „Soweit will ich noch überhaupt nicht denken. Wir können ja dieses Szenario auch noch verhindern und uns direkt retten. Es gibt ja aber dieses kölsche Sprichwort“, sagt er. „Es kütt wie et kütt.“

Für Fortunas Vorstand Klaus Allofs ist der Wechsel von Funkel ausgerechnet nach Köln keine große Überraschung mehr gewesen. „Nach den vergangenen Wochen konnte man ja schon damit rechnen, dass Friedhelm Funkel doch nochmal auf die große Bühne zurückkehren würde“, sagt der 64-Jährige. „Wenn man mal die ganze Folklore weglässt, wünschen wir ihm natürlich als verdientem Mitarbeiter alles Gute für seine neue Aufgabe.“

Was viele als reine Horror-Vorstellung empfinden, würde Klaus Allofs mit Kusshand nehmen: eine mögliche Relegation zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna um die Zugehörigkeit zur Bundesliga. „Das Szenario Relegation würde ich sehr gut finden. Wenn wir noch den dritten Platz erreichen würden, dann wäre das eine tolle Sache und wenn dann am Ende Köln der Gegner ist, dann ist das so. Klar ist dann natürlich auch, dass für diese Zeit die Sympathien für Funkel in einen absoluten Minusbereich rutschen würden.“

(gic)
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