Nichts Neues beim 1. FC Köln Finke will Solbakkens Job nicht

Köln · Der 1. FC Köln steht nach der Derby-Niederlage gegen Bayer Leverkusen nur noch vier Zähler vor dem Relegationsplatz und sein Trainer Stale Solbakken mehr denn je in der Kritik. Dass Sportdirektor Volker Finke eine Trainerdiskussion für "absurd" hält, muss den Norweger dabei nicht sonderlich beruhigen.

1. FC Köln stellt Volker Finke vor
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Nach dem Spiel des 1. FC Köln ist vor der Trainerdiskussion am Geißbockheim. Sportdirektor Volker Finke wiegelte die Kritik an Chefcoach Stale Solbakken nach der Derby-Niederlage gegen Bayer Leverkusen (0:2) ab.

Dass er möglicherweise selbst wieder als Trainer auf der Bank des FC Platz nehmen werde, bewertete er als "absurde Gedankenspiele". Doch je mehr sich Finke dagegen wehrt, umso mehr scheinen sich die Anzeichen zu verdichten, dass die Zeit von Solbakken in Köln abläuft.

Finke: "Es ärgert mich"

So sehr der Norweger den Glauben an sich selbst propagiert ("Köln hat den richtigen Trainer") und so sehr ihm FC-Ikone Lukas Podolski den Rücken stärkt ("Es kann nicht immer am Trainer liegen"), am Ende könnten diese Worte für den 44-jährigen Solbakken nicht ausreichen, um die Saison in Köln zu überstehen.

Finke statt Solbakken - davon will der Sportdirektor aber nichts wissen: "Es ärgert mich, wenn immer so getan wird, als ob ich Trainer werden will. Ich kann doch nicht dem Trainer den Rücken freihalten und gleichzeitig meine Rückkehr auf die Trainerbank planen", sagte der 63-jährige Finke, der früher jahrelang sehr erfolgreich den SC Freiburg trainiert hatte.

Fakt ist jedoch, dass das Verhältnis des Trainers zum Sportdirektor schon einmal besser war. "Wir sind uns nicht in allen Punkten einig, das ist klar", sagte Solbakken erst vor dem Derby gegen Leverkusen. Der vom VfL Bochum geholte Nordkoreaner Chong Tese war nicht unbedingt der Wunschspielers des norwegischen Fußballlehrers - Finke verpflichtete diesen trotzdem.

In der vergangenen Spielzeit musste Finke schon einmal als Coach einspringen, als Frank Schaefer vor Saisonende zurücktrat und der Sportdirektor als Interims-Coach übernahm. Unter Finke wurde der Klassenerhalt geschafft, es sollte aber ein einmaliger Abstecher auf die FC-Trainerbank sein.

Rensing entschuldigt sich

Nach der sechsten Niederlage in den letzten sieben Spielen befeuerte Torhüter Michael Rensing nun erneut die Debatte. "Jeder weiß, warum das Woche für Woche nicht hinhaut", sagte der FC-Schlussmann nach dem enttäuschenden 0:2 im Derby. Es folgte am Sonntag die persönliche Entschuldigung beim Trainer.

"Ich bin zu ihm gegangen und habe mich entschuldigt, dass ich in den letzten Minuten meine Enttäuschung ausgedrückt habe und bei den Interviews bei ein, zwei Fragen überreagiert habe", sagte Rensing: "Ich denke, ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ und möchte nach Möglichkeit jedes Spiel gewinnen. Das habe ich in den letzten Wochen nicht getan. Ich hätte mich ein bisschen mehr zügeln können."

Als Kritik an Trainer Solbakken wollte Rensing seine Aussagen aber nicht verstanden wissen. "Ich schätze den Trainer sehr, ich respektiere ihn und würde niemals irgendwas gegen ihn überhaupt wagen zu sagen", sagte Rensing.

(sid)
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