Verletzungen überschatten Vorbereitung Schalke und Wolfsburg gehen am Stock
Berlin · Mit gleich mehreren Langzeitausfällen hat es besonders den VfL Wolfsburg hart erwischt. Doch auch andere Bundesligisten müssen mit Verletzungen klar kommen.
Von einer optimalen Vorbereitung auf den Bundesligastart kann beim VfL Wolfsburg schon längst keine Rede mehr sein. Vielmehr muss Trainer Dieter Hecking derzeit in der Schwarzwald-Idylle Donaueschingens aus der Verletzungsnot eine Tugend machen.
Nach dem Ausfall aller gelernten Rechtsverteidiger lässt Hecking ein System mit Dreierkette trainieren. "Wir haben innerhalb des Kaders noch viele Möglichkeiten", sagte Manager Klaus Allofs: "Doch das ist nicht das, was wir im Kopf hatten."
Ähnlich hart wie die Wolfsburger erwischte es Schalke 04. Auch dort ist die Liste der Ausfälle lang. Beim Schalke-Cup am vergangenen Wochenende konnte Trainer Jens Keller gerade einmal elf Profis plus Nachwuchsspieler einsetzen.
"Wir wären gerne mit einer anderen Mannschaft angetreten, aber leider haben uns diverse Blessuren einen Strich durch die Rechnung gemacht", erklärte Keller. Der Peruaner Jefferson Farfan fällt mir einer Knieverletzung aus, Ersatztorwart Fabian Giefer zog sich im Testspiel gegen den VfL Bochum eine Adduktorenverletzung zu und wird mehrere Wochen fehlen. Ansonsten handelt es sich nur um kleinere Blessuren bei den Königsblauen.
Ganz im Gegensatz zu den Wolfsburgern. In Sebastian Jung (Muskelfaserriss), Ivan Perisic (Schulterfraktur), Felipe Lopes (Durchblutungsstörungen), Christian Träsch (Schultereckgelenksprengung) und Patrick Ochs (Kreuzbandriss) muss Hecking gleich auf mehrere Spieler länger verzichten. Darunter alle Spieler, die eigentlich für die rechte Abwehrseite geplant waren.
"Wir lassen die Dreierkette jetzt ständig in die Trainingsarbeit einfließen", sagte der Wolfsburger Coach. Ob das neue System allerdings im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Darmstadt 98 oder zum Bundesligastart bei Meister Bayern München zum Einsatz kommt, ist noch offen.
Ein prominentes Lazarett betreut derzeit auch Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Der türkische Nationalspieler Nuri Sahin (Sehnenentzündung) muss voraussichtlich noch zweieinhalb Wochen pausieren, auch seine Mittelfeldkollegen Marco Reus und Ilkay Gündogan sind noch nicht fit. Beim WM-Unglücksraben Reus besteht aber immerhin die Hoffnung, dass er noch rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit wird.
"Ich steige erst wieder ein, wenn ich bei 100 Prozent bin, nur dann kann ich der Mannschaft wirklich helfen", sagte Reus zuletzt im Interview mit dem kicker. In der Reha verlaufe bisher alles nach Plan, er sei dem Zeitplan sogar einen Tick voraus.
Vom Verletzungspech gebeutelt wurde auch Aufsteiger 1. FC Köln und besonders Stürmer Patrick Helmes. Wie FC Neuzugang Dusan Svento, der sich den Mittelfußknochen brach, verpasst auch der ehemalige Nationalspieler wohl den Rest der Saisonvorbereitung.
Zunächst zog sich der 30-Jährige bereits im ersten Trainingslager einen Muskelfaserriss zu. Nach seiner Genesung wurde anschließend ein Knorpelschaden in der linken Hüfte diagnostiziert. Bereits in der Vergangenheit hatte Helmes immer wieder mit Verletzungen, darunter zwei Kreuzbandrisse, zu kämpfen. Wann er wieder gegen den Ball treten kann, ist ungewiss.