Schalke empfängt Hoffenheim Stevens' Reise in die Vergangenheit: Rückkehr zur alten Liebe

Gelsenkirchen · Huub Stevens kehrt mal wieder nach Schalke zurück, am Freitag als Trainer von 1899 Hoffenheim. Platz für Sentimentalitäten gibt es aber nicht, die Situation ist zu angespannt.

Huub Stevens: Bundesliga-Hopper mit Oranje-Gen
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Foto: dpa, bt hpl

Selbst für den Jahrhunderttrainer ist die Lage viel zu prekär, um in königsblauen Erinnerungen zu schwelgen. Wichtig, sagt Huub Stevens vor der Rückkehr zur alten Liebe Schalke 04 daher, "wichtig ist nicht gestern." Aber heute und morgen, versichert er recht glaubwürdig, "das ist wirklich wichtig. Ich bin Trainer von 1899 Hoffenheim und will hier erfolgreich sein."

Die nächste Chance, an seinem positiven Image als Feuerwehrmann zu arbeiten, bietet sich dem Niederländer am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker), wenn er mit den Kraichgauern zum Auftakt des 17. Spieltags in Gelsenkirchen antritt. Es wird bereits das elfte Mal sein, dass Stevens mit einem Klub aus der Fußball-Bundesliga auf seinen ehemaligen Arbeitgeber trifft, und er lässt keinen Zweifel daran, dass es ein erfolgreiches Wiedersehen wird.

"Bei uns ist das Selbstvertrauen nach dem Sieg gegen Hannover besser", sagte Stevens, der mit dem Tabellenvorletzten am vergangenen Spieltag im sechsten Anlauf den ersehnten Befreiungsschlag gelandet hatte: "Unser Ziel ist es, auch am Freitag etwas mitzunehmen. Das wäre der nächste Schritt."

Klassenerhalt das große Ziel

Auf dem Weg zum großen Ziel Klassenerhalt glaubt der 62-Jährige nach dem holprigen Start seiner Mission, dass seine Mannschaft mittlerweile die korrekte Richtung eingeschlagen hat. "Jeden Tag" würde es einen kleinen Schritt vorangehen, "das ist wichtig und das sehe ich." Zufrieden sei er aber nicht, "noch nicht".

Die Angelegenheit mit Schalke 04 bezeichnete Stevens unter dem sportlichen Aspekt als "sehr schweres Spiel", was nur bedingt damit zu begründen ist, dass Kapitän Pirmin Schwegler angeschlagen ist und Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi sowie Steven Zuber ausfallen. "Schalke hat nämlich viele talentierte Spieler, die einen hervorragenden Fußball bieten", lobte Stevens. Es sei ebenso normal, dass ein solch junges Team "auch Wellen hat und nicht immer konstant spielt".

Konstanz besitzt die Mannschaft von Andre Breitenreiter derzeit schon - allerdings nur im negativen Sinne. Lediglich einmal hat die königsblaue Rasselbande in den vergangenen sieben Spielen dreifach gepunktet, einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde macht das Platz acht. "Mit einem Sieg hätten wir 27 Punkte, das wäre akzeptabel. Dann sind wir auf Tuchfühlung zu den anderen und Schwimmen mit im Haifischbecken", sagte Mittelfeldspieler Johannes Geis. Verzichten muss Schalke auf U21-Nationalspieler Leon Goretzka. "Er hat einen Schlag auf den Fuß bekommen", sagte Trainer Andre Breitenreiter am Donnerstag.

Noch ist aber alles hypothetisch, auch Stevens weiß nicht so recht, was ihn am Freitag erwarten wird - und das mag schon etwas heißen. Denn seit Sommer hat der "Knurrer von Kerkrade", der Schalke auch wegen der Triumphe im UEFA-Pokal (1997) und DFB-Pokal (2001, 2002) als "Teil meines Lebens" bezeichnet, noch tiefere Einblicke als ohnehin.

Bis zu seinem Amtsantritt in Hoffenheim fungierte er im sportlichen Beirat als Ratgeber, reiste mit den Schalkern vor der Saison ins Trainingslager nach Österreich. Derzeit ruht die Beratertätigkeit, "vielleicht mache ich das nach der Saison wieder", sagt Stevens.

Aber das ist ferne Zukunftsmusik. Und für Stevens zählt bekanntlich nur heute und morgen.

(sid)
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