Bundesliga 14/15 26. Spieltag: Pressestimmen
So kommentieren Medien den 26. Spieltag der Bundesliga.
FAZ: "Schwarzer Abend für die Bayern. Der abermalige Versuch Guardiolas, im zentralen Mittelfeld mit Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso anzutreten, brachte wieder keine erkennbaren Fortschritte. Das Aufbauspiel der Bayern wirkte deutlich behäbiger als gewohnt. Dass der Meister vor der Pause rund siebzig Prozent Ballbesitz hatte, brachte ihn nicht weiter – weil er nicht einmal vierzig Prozent der Zweikämpfe gewann."
Süddeutsche Zeitung: "Das 0:1 wurde Raffael zugeschrieben, mindestens der Assist aber gebührte Neuer, der sich schon zum vierten Mal einen Lapus gegen Gladbach leistete, aber noch keinen wie diesen. Dabei gibt es für diesen Moment völliger Umnachtung am späten Sonntagnachmittag, für den nicht mal eine partielle Sonnenfinsternis herhalten kann, durchaus eine Erklärung: Neuer ist auch nur ein Mensch."
Weser-Kurier: "Werder spielt remis. Europa muss warten. Am Ende blieben zwei Szenen aus 90 Minuten als Diskussionsstoff. Zwei elfmeterreife Szenen, in denen es aber nur einmal tatsächlich auch Elfmeter gab. Die Gäste aus Bremen bekamen ihn nicht, die gastgebenden Kölner zehn Minuten später schon – was dem 1. FC Köln zu einem durchaus gerechten, aber für Werder überaus ärgerlichen 1:1 (0:1)-Remis reichte."
Hamburger Morgenpost: "0:1 gegen Hertha. So ist der HSV nicht zu retten. Ohne eigene Treffer gibt es auch keine Siege. Von Beginn an biss und marschierte der HSV, kaufte den Berlinern den Schneid ab, offenbarte jedoch sein altbekanntes Übel – er traf das Tor nicht. "
Bild: "Bitterer Bundesliga-Sonntag für den FC Bayern. Das müde 0:2 gegen Gladbach – die erste Heim-Niederlage seit fast einem Jahr – ist zwar ärgerlich, dürften die Münchener aber schnell wegstecken. In der Liga bleiben dem Rekordmeister 10 Punkte Vorsprung, niemand zweifelt ernsthaft am 25. Titel. Die wirkliche Hiobs-Botschaft erreichte die Bayern erst nach dem Spiel! Top-Torjäger Arjen Robben (32) wird der Mannschaft wochenlang fehlen – Bauchmuskelriss!"
Ruhr-Nachrichten: "Aubameyang wird zum Matchwinner - Gündogan taucht ab. Dank des Doppelpacks von Pierre-Emerick Aubameyang beim 3:2-Sieg in Hannover gibt es bei Borussia Dortmund noch vage Hoffnungen auf die Teilnahme am internationalen Geschäft. Der Gabuner erzielte am Samstag seine Saisontreffer elf und zwölf. DFB-Rückkehrer Ilkay Gündogan enttäuschte hingegen."
Spiegel Online: "Gladbach schafft die Sensation. Es ist seine erste Heimniederlage und erst die zweite Niederlage überhaupt in der Saison: Der FC Bayern hat gegen Mönchengladbach 0:2 (0:1) verloren. Die Borussia profitierte dabei von einem Fehler von Torwart Manuel Neuer. Die Tore erzielte Raffael (30. Minute / 77.). Erstmals seit seiner Verletzung vor fast einem Jahr war Münchens Thiago wieder im Kader, er kam jedoch nicht zum Einsatz."
Express: "Das Glück ist mit den Tüchtigen. Was für ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf! Während die Verfolger im Tabellenkeller überraschende Siege einfahren konnten, erkämpfte sich der FC ein 1:1 gegen Werder Bremen. Auch, wenn es am Ende ein Last-Minute-Elfmeter war, der für das 1:1 gegen die Nordlichter sorgte, zeigten die Geißböcke eine kämpferische Leistung und blieben so auch im dritten Spiel in Folge ungeschlagen."
Rheinische Post: "Neuer patzt, Raffael düpiert die Bayern. Nach Neuers Aussetzer war es mit der Münchner Dominanz in jedem Fall vorbei, stattdessen entdeckten die Gäste – mit André Hahn statt Max Kruse im Sturmzentrum – zunehmend Mut und Räume, um selbst aktiver am Spiel teilzunehmen. Hahn hatte gar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Neuer und am Pfosten. Und die Bayern? Die verlegten sich zunehmend ideenlos auf hohe Bälle, die vor allem bei Gladbachs Abwehrchef Martin Stranzl und Nebenmann Alvaro Dominguez einen dankbaren Abnehmer fanden."
tz: "Von Gladbach ausgekontert! Fünf FCB-Stars mit Note 5: Götze, Schweinsteiger, Alonso, Badstuber und Neuer. Bei flachen Bällen hinknien und nicht einfach runtergreifen – diese Torwartlektion steht in der Regel schon in der F-Jugend auf dem Lehrplan. Klarer Patzer vom Welttorhüter, das 0:2 lief ebenso nicht unter der Kategorie unhaltbar."
Reviersport: "Trotz 3:2-Sieg – BVB lässt auch in Hannover einiges vermissen. Mit drei Punkten ist der BVB aus Hannover zurückgekehrt. Das Toreschießen hat man nicht verlernt hat - doch der Auftritt lieferte nicht nur Beruhigendes."
Berliner Zeitung: "Sebastian Langkamps Siegtreffer zum 1:0 beim HSV bringt Hertha BSC den erhofften Befreiungsschlag. Und weil sein Mitarbeiter Per Skjelbred als Zerstörer fast ebenso effektiv agierte, war der harmloseste HSV in der Geschichte der Bundesliga (nur neun Tore aus dem Spiel in 25 Partien) nach einer halben Stunde um seinen Anfangsschwung gebracht. Allerdings waren die Hertha-Profis fortan nicht in der Lage, die offensiven Idee ihres Trainers in die Tat umzusetzen. Was vor allem an Salomon Kalou, Änis Ben-Hatira und Valentin Stocker lag, die sich viel zu selten als Anspielstation in Position brachten, um Einfluss auf das Geschehen nehmen zu können."
Kicker: "Bellarabi trifft im Sechs-Punkte-Spiel. Bayer Leverkusen landet auswärts beim FC Schalke 04 einen Big Point. Im Kampf um die Champions-League-Plätze zieht die Werkself dank des 1:0 beim Tabellennachbarn auf sechs Punkte weg. Zwar zeigten die Gäste keinen Zauberfußball, doch reichte ihnen eine kompakte Abwehrleistung gegen zu harmlose Knappen. Den Königsblauen droht nun der Gang in die Europa League."
Welt: "140 Sekunden bringen Stuttgarts Hoffnung zurück. Der offensivschwache VfB Stuttgart taumelte Richtung Liga zwei, lag auch gegen Frankfurt zurück. Dann drehte ein Mann die Partie und bescherte Sportchef Robin Dutt den ersten Sieg im 18. Saisonspiel."
Spox: "Sechs-Punkte-Sieg für Leverkusen. Leverkusen setzte gegen Schalkes Dreierkette auf eine 4-3-3 im Angriffspressing. So konnten die Königsblauen effektiver attackiert werden, ohne das Zentrum zu vernachlässigen. Schalke versuchte mit ausweichenden Stürmern dagegenzuhalten, um die starke Verschiebebewegung der Werkself auszunutzen."
Sport1: "Dortmund feiert einen wichtigen Arbeitssieg und bleibt im siebten Spiel in Serie ungeschlagen. Hannover macht dem BVB zwar in der ersten Hälfte das Leben schwer, schlägt sich durch die Gelb-Rote Karte für Leonardo Bittencourt dann aber selbst. In Überzahl nimmt die Borussia das Heft in die Hand und zeigt sich vor dem Tor eiskalt. Der Anschlusstreffer für 96 kommt zu spät - für Trainer Tayfun Korkut dürfte es nun eng werden."
Sportschau: "Leverkusens verschworene (Abwehr-) Gemeinschaft. Die solide und konzentrierte Abwehrarbeit ist seit einigen Wochen der Schlüssel für den Leverkusener Erfolg. Gerade auf der Position der Innenverteidiger hat Schmidt Möglichkeiten auszuwählen, welchen Typus er für den Spielstil des nächsten Gegners benötigt. Der äußerst erfahrene, 34 Jahre alte Emir Spahic, ist der Anker in der zentralen Verteidigung und unumstrittener Abwehrchef. Gegen den Ruhrgebietsklub gewann Spahic über 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Um den Bosnier herum kann Schmidt wählen."