Hannover 96 - FC Bayern München 0:1 Bayern baut Tabellenführung aus — Warten auf Guardiolas Erklärung

Hannover · Unbeeindruckt von den Abschieds-Gerüchten um Trainer Pep Guardiola marschiert Bayern München weiter durch die Fußball-Bundesliga. Der Herbstmeister gewann zum Abschluss der Hinrunde leicht und locker.

Hannover 96 - FC Bayern München
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Das 1:0 (1:0) bei Hannover 96 war schon seinen 15. Saisonsieg im 17. Spiel. Nach dem Tor von Thomas Müller (40.) per Handelfmeter haben die Münchner an der Tabellenspitze weiter einen komfortablen Vorsprung auf den ersten Verfolger Borussia Dortmund.

Für den Rekordmeister war es insgesamt ein entspannter Betriebsausflug nach Hannover vor dem verdienten Weihnachtsurlaub. Allerdings verdichten sich kurz vor dem Fest die Anzeichen, dass Guardiola seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern wird. Die Zukunft des 44-Jährigen war das Thema in Hannover, schon vor dem Anpfiff wurde er von den Fotografen regelrecht belagert. Als Nachfolger des Spaniers wird seit Tagen Carlo Ancelotti (zuletzt Real Madrid) gehandelt. Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer zeigte sich vor der Partie bei Sky genervt vom Thema Guardiola: "Wir haben heute ein Spiel zu bestreiten. Alles andere ist abgesprochen."

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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Der 44 Jahre alte Guardiola äußerte sich auch nach dem Abschluss der Hinrunde bei Hannover 96 nicht konkret zu seiner Zukunft beim Rekordmeister. Der Katalane verwies erneut auf ein für Sonntag vereinbartes Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge. "Rummenigge hat gesagt, am Tag nach dem Hannover-Spiel sprechen wir", sagte Guardiola. Guardiola dürfte Rummenigge allerdings bereits über seine Entscheidung informiert haben. "Wir fahren jetzt mit dem Bus zum Flughafen und werden noch einmal sprechen. Wir sprechen an jedem Tag, den wir uns sehen", sagte er.

Bei 96 wird derweil der Druck auf Trainer Michael Frontzeck nach der vierten Pleite aus den letzten fünf Liga-Spielen immer größer. Die "Roten" haben die schlimmste Hinrunde seit 44 Jahren hinter sich und wollen im Winter noch einmal kräftig auf dem Transfermarkt zuschlagen, um den drohenden Abstieg zu verhindern.

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Foto: dpa, jgu hak

Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Hannover übernahmen die Bayern von Beginn an die Kontrolle und waren hoch überlegen (78 Prozent Ballbesitz zur Halbzeit). Hannover agierte mit riesigem Respekt, stand massiv mit zwei Viererketten vor dem eigenen Strafraum und versuchte so wenig zuzulassen wie möglich. Doch Robert Lewandowski und Co. kamen zwangsläufig trotzdem zu besten Möglichkeiten - und das, obwohl mit den Verletzten um Kapitän Philipp Lahm, Franck Ribery, Arjen Robben, David Alaba und Douglas Costa viel Kreativität fehlte.

Allerdings vergaben die Bayern ihre Chancen zunächst fahrlässig. Thiago (5.), Kingsley Coman (19.), Lewandowski (30.) und Müller (30.) scheiterten entweder am überragenden Ron-Robert Zieler oder am Pfosten. Beim Elfmeter war dann aber auch der Nationaltorhüter machtlos. Christian Schulz hatte den Ball in bester Volleyball-Manier zuvor mit der Hand gespielt.

Mit der Führung im Rücken machten die Bayern dann nicht mehr als nötig, spielten nicht mehr konsequent nach vorne und beschränkten sich vor allem auf Ballkontrolle - der Unterhaltungswert der Partie fiel dramatisch ab.

Hannover kämpfte zwar leidenschaftlich, war praktisch aber nur nach sich einschleichenden Unkonzentriertheiten der Bayern gefährlich. Nach einem Ballverlust von Xabi Alonso musste sich Manuel Neuer in seinem 300. Bundesliga-Spiel bei einem Kopfball von Leon Andreasen (8.) strecken, um den Ball noch an die Latte zu lenken.

Bayern hatte seine Besten in Müller und Thiago, bei Hannover konnten Zieler und Salif Sane überzeugen.

(sid)
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