Borussia Mönchengladbach Favre hat keine Geheimnisse

Borussia Mönchengladbach · Vor dem Spiel gegen Augsburg äußerte sich Borussias Coach erstaunlich klar zur Aufstellung.

Normalerweise ist Lucien Favre ein Mensch, der nicht so gerne über Borussia redet. Das erschwert einigen Menschen den Job ungemein, ist Favre doch Trainer des Fußball-Bundesligisten. Über seine Arbeit als Coach schweigt er sich gerne aus. Egal, ob Formation, Taktik oder Einzelbewertungen.

Bis Donnerstag — da war der Schweizer nämlich ungemein offenherzig, was die Aufstellung seiner Mannschaft im Spiel am Samstag gegen Augsburg angeht. Der eigentlich an den Bändern verletzte Roman Neustädter? Spielt. Martin Stranzl? Ist gesperrt. Roel Brouwers? Spielt für ihn. Tony Jantschke? Spielt. Als Rechtsverteidiger. Die angeschlagenen Mike Hanke? Und Filip Daems? Spielen wahrscheinlich. Geheimnisse? Erst mal keine.

So klar, wie Favre sich ausnahmsweise ausdrückte, ist Borussias Aufstellung morgen allerdings noch nicht. Stürmer Hanke fehlte zwei Tage im Training aufgrund von Adduktorenproblemen, Und Filip Daems konnte auch gestern erst wieder mit der Mannschaft trainieren. Immerhin scheint der lädierte Knöchel von Neustädter zu halten — wodurch Tony Jantschke, trotz seiner gegen Köln gezeigten Torjägerqualitäten auf der defensiven Mittelfeldposition, wieder in die Viererkette rückt, in der Roel Brouwers den Platz des gesperrten Martin Stranzl einnimmt.

Abgesehen von der Personalpolitik zeigte sich Favre zwei Tage vor dem Spiel jedoch wieder gewohnt einsilbig. Dantes Abgang zum FC Bayern München sollte kein Thema sein, auch potenzielle Transfers interessieren den Trainer angeblich nicht. Wie üblich geht es nur um das nächste Spiel — und davon gibt es ja schließlich in dieser Saison nur noch zwei.

Die potenziellen Stärken und Schwächen des FCA sind Favre durchaus aufgefallen. Für ihn ist Augsburg nicht mehr die Mannschaft, gegen die Borussia in der Hinrunde 0:1 verloren hat. "In der Winterpause kam viel Qualität dazu", betont Favre. "Sie spielen sehr engagiert, manchmal hinten Mann gegen Mann. Aber es ist nicht leicht, gegen sie zu bestehen."

Einen besonderen Anteil am Augsburger Erfolg hat für Favre FC-Trainer Jos Luhukay. Der Niederländer, einst in Diensten der Gladbacher Borussia, hat laut Favre einen "super Job" gemacht. Er hat aus dem Abstiegskandidaten Nummer eins eine homogene Mannschaft gemacht — die allerspätestens mit einem Sieg endgültig gerettet wäre. Doch auch Borussia braucht nur noch einen Punkt, um Platz vier zu sichern. "Mag sein, dass das reicht", sagt Favre. "Aber wir wollen weiter punkten. Gegen Augsburg wird das schwer — wir müssen eine gute Leistung bringen."

Schließlich geht es für Borussia noch um mehr. Um den dritten Platz, der zur direkten Champions-League-Teilnahme berechtigt, den Schalke aktuell mit zwei Punkten Vorsprung verteidigt. Aber das würde Lucien Favre natürlich niemals zugeben. Zumindest nicht öffentlich.

(RP/seeg)
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