Borussia Mönchengladbach Favre: Fitnesstests und "die weiße Feder"

Borussia Mönchengladbach · Granit Xhaka ist noch ein junger Mann, doch er hat in seinem Fußballerleben schon viel erlebt. Meister und Pokalsieger ist er in der Schweiz geworden mit dem FC Basel, und er hat schon in der Champions League gespielt. Gestern jedoch machte der 19-Jährige eine ganz neue Erfahrung: die Leistungsdiagnostik bei Borussia.

"Das haben wir in der Schweiz nicht gemacht", sagte Xhaka, nachdem er auf Herz und Nieren durchgecheckt worden war. Heute gehen die Untersuchungen weiter, der obligatorische Laktattest steht an.

Jeder Spieler bekam einen Plan

Trainer Lucien Favre, der seinen Vertrag bei Gladbach vorzeitig bis 2015 verlängerte, will genau wissen, wie fit seine Spieler sind. Für die Urlaubszeit hatte jeder Profi einen Trainingsplan bekommen. Erst mal gab es eine Grüppchenbildung, dann wurde getestet. "Ich war zunächst bei Dr. Heribert Ditzel und habe einen Belastungstest gemacht. Danach wurden die Augen und Zähne untersucht. Außerdem wurden Stabilitäts- und Beweglichkeits-Tests sowie ein Sprungkrafttest gemacht und es wurde physiotherapeutisch untersucht, ob alles in Ordnung ist", fasste Kapitän Filip Daems den gestrigen Tag zusammen. Daems kennt all das, das hat er Xhaka voraus.

Xhaka ist seit gestern offiziell für den Olympia-Kader der Schweiz nominiert worden. Doch er will nicht nach London reisen, sondern in Gladbach bleiben. Sportdirektor Max Eberl wird mit dem Schweizer Verband sprechen, um die Freistellung zu ermöglichen. Alvaro Dominguez gehört zum vorläufigen Olympia-Aufgebot Spaniens — wie die drei Europameister Javier Martinez, Jordi Alba und Juan Mata. Sollte Borussias neuer Defensivmann auch nach der letzten Selektion zum Team gehören, wird er im Gegensatz zu Xhaka wohl zusagen. Yuki Otsu hat das bereits getan, er wird für Japan im Zeichen der Ringe spielen. So könnte es in London zum Duell Dominguez gegen Otsu kommen. Spanien und Japan spielen in einer Vorrundengruppe.

Will Marseille Favre?

Geht es nach der französischen Zeitung L' Équipe, wäre Lucien Favre möglicherweise gar nicht mehr da, wenn sie zurückkehren. Das Blatt meldete gestern, Favre sei neben Fabrizio Ravanelli einer von zwei verbliebenen Kandidaten für die Nachfolge von Didier Deschamps bei Olympique Marseille. "Die weiße Feder" gegen den "Manitu von Borussia", wie L' Équipe Favre nennt. Würde Favre, dessen Vertrag bis 2013 läuft, plötzlich gehen, wäre es nicht nur für Granit Xhaka eine seltsame Erfahrung.

(RP/can)
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