"Niemals 2. Liga" HSV-Fans schwören Profis ein

Hamburg · Schulterschluss vor Schicksalsspiel: Die viel gescholtenen Profis des Hamburger SV haben sich mit ihren leidgeprüften Fans versöhnt - zumindest vorerst.

 Die HSV-Fans haben den Spielern vor der Partie gegen Bayern München Mut gemacht.

Die HSV-Fans haben den Spielern vor der Partie gegen Bayern München Mut gemacht.

Foto: dpa, bra soe

48 Stunden vor dem Gastspiel des deutschen Rekordmeisters Bayern München bei den abstiegsbedrohten Hanseaten am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) bedankte sich das Team per Abklatschen bei knapp 1000 Anhängern, deren halbstündiger Solidaritätsmarsch am Donnerstag auf dem HSV-Trainingsgelände endete. "Niemals 2. Liga", hallte es minutenlang über den Platz des Bundesliga-Gründungsmitglieds.

Dabei verschärften sich die personellen Sorgen an der Elbe erneut. Stürmer Jacques Zoua musste das Training mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel abbrechen. Ein möglicher Ersatz für den Kameruner könnte Mattia Maggio sein. Der U23-Spieler hatte sich allerdings bei der 1:3-Niederlage am vergangenen Sonntag beim FC Augsburg als kaum bundesligatauglich erwiesen.

"Uns wird da nichts geschenkt, was Verletzungen angeht. Aber wenn wir eine Sensation wollen, müssen wir so oder so über uns hinauswachsen. Und wir benötigen dafür auch einen extremen Laufaufwand", sagte Trainer Mirko Slomka, der sich ausdrücklich für die Aktion der HSV-Anhänger bedankte: "Am 1. Mai kann man ja auch einen Spaziergang machen oder Grillen. Die Fans geben uns immer ein bis zwei Prozent mehr Leistung."

Diese Unterstützung und das derbe 0:4-Debakel des Bundesliga-Tabellenführers in der Champions League gegen Real Madrid haben beim Tabellen-16. somit Hoffnungen geweckt, dem hohen Favoriten in der fast ausverkauften WM-Arena am Volkspark ein Bein stellen zu können. "Die Bayern werden nach dieser Pleite sicher keine große Lust haben, in den Flieger nach Hamburg zu steigen. Wir können und wollen sie ärgern", sagte HSV-Sportchef Oliver Kreuzer in einem NDR-Hörfunkinterview.

Nach eher pessimistischen Tönen zu Wochenbeginn schaltete der 48-Jährige nun wieder in den Angriffsmodus um: "Wir sind weit davon entfernt, die Löffel wegzuschmeißen. Wir haben bessere Möglichkeiten als Nürnberg und Braunschweig, am Ende den Relegationsplatz zu verteidigen." Bislang haben die Hanseaten 27 Punkte auf ihrem Konto, dahinter rangieren die Franken mit 26 sowie die Niedersachsen mit 25 Zählern.

Und auch Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart sieht die Norddeutschen nicht chancenlos. "Wir hoffen natürlich, dass die Bayern angeschlagen sind. Aber wir müssen Eier zeigen", sagte der Niederländer, der seine Wadenzerrung auskuriert hat und beim Training bereits wieder mit einem orangefarbenen Leibchen in der A-Formation auf dem Feld stand. Mit von der Partie bei der gut einstündigen Übungseinheit war auch der zuletzt grippegeschwächte Abwehrchef Heiko Westermann.

(sid)
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