Pokal-Foto und Impfmobil So wollen Vereine wie Dortmund und Schalke Fans zum Impfen bewegen

Dortmund/Gelsenkirchen/Krefeld · Knapp die Hälfte der Bevölkerung in NRW ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Vor dem Start der Saison impfen einige Sportvereine Fans und andere Interessierte. In Dortmund winkt nach der Spritze ein Foto mit dem DFB-Pokal.

 Um die Rückkehr der Fans in die Stadien zu unterstützen, verwandelt sich der Signal Iduna Park in Dortmund in den kommenden Tagen in ein Impfzentrum.

Um die Rückkehr der Fans in die Stadien zu unterstützen, verwandelt sich der Signal Iduna Park in Dortmund in den kommenden Tagen in ein Impfzentrum.

Foto: dpa/Heinz Buese

Ein mobiler Impfbus auf Schalke, eine Impfung in der Geschäftsstelle der Krefelder Pinguine oder ein Stadionspaziergang im Signal Iduna Park nach der Spritze in Dortmund – einige der großen Vereine in Nordrhein-Westfalen locken ihre Fans zum Impfen. In den kommenden Tagen sind einige Aktionen geplant. Damit unterstützen die Vereine die Impf-Kampagne des Landes.

Derzeit sind in NRW nach Zahlen des RKI und des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch 49,8 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft. Das entspricht rund 8,9 Millionen Menschen. 11,4 Millionen Personen (63,5 Prozent) haben mindestens eine Impfung erhalten. Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Länder gehen jedoch davon aus, dass die Verfügbarkeit von Impfstoffen die Nachfrage schon bald übersteigen werde.

Von dem weiteren Verlauf der Impf-Kampagne – und somit auch der weiteren Pandemie-Entwicklung – hängt auch die Frage ab, ob weiterhin Zuschauerinnen und Zuschauer bei Sportveranstaltungen zugelassen sind. Derzeit erlauben die Vorgaben in NRW, abhängig von der lokalen Inzidenz, bis zu 25.000 Fans bei einer maximalen Auslastung der räumlichen Kapazität von 50 Prozent. Ins Stadion oder die Halle darf nur, wer nachweislich negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen ist.

Der BVB möchte deswegen einen besonderen Impf-Anreiz setzen. „Wir alle sehnen uns danach, samstagnachmittags wieder unsere Familie, Freunde oder auch einfach nur andere BVB-Fans zu treffen, mit ihnen zum Signal Iduna Park zu laufen und unsere Mannschaft von den Rängen aus zu unterstützen“, schreibt der Verein in einer Ankündigung auf seiner Website. Um das zu unterstützen, verwandelt sich das Dortmunder Stadion vom 22. bis zum 31. Juli in ein Impfzentrum. Dazu kooperiert der Verein mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Stadt Dortmund.

Termine können in der Zeit von 12 bis 19 Uhr gebucht werden. In der Ankündigung der Aktion lockt der Verein mit einer „Belohnung“ nach der Spritze: „Als besonderes Highlight könnt Ihr im Anschluss an den kleinen Piks einen Spaziergang im Stadion machen und Euren Impftermin durch ein Foto mit dem DFB-Pokal abrunden. Selbstverständlich kostenlos.“

Dabei sollen nicht nur Fans von Borussia Dortmund einen Termin zur Impfung machen, sondern jeder Interessierte, so der Verein. Impfwillige haben bei der Anmeldung die Wahl zwischen den Vakzinen von Biontech und Johnson & Johnson. Der zweite Termin der Biontech-Impfung wird im Impfzentrum Dortmund durchgeführt.

„Jede geimpfte Person bringt uns alle ein Stück näher zurück zur Normalität“, mahnt auch Peter Knäbel, Vorstand Sport und Kommunikation beim FC Schlake 04. Deshalb kooperiert der Verein mit dem mobilen Impfbus der Stadt Gelsenkirchen. Mit dem Bus verfolge die Stadt das Ziel, einen niedrigschwelligen Zugang zur Corona-Impfung zu schaffen, wie der Verein in einer Pressemitteilung schreibt.

Der Bus hält am Freitag, 23. Juli, auf dem Arenaring der Veltins-Arena. Stadionbesucher des ersten Schalker Heimspiels in der neuen Saison haben dann die Möglichkeit, sich dort impfen zu lassen. Der Bus wird von 18 bis 22.30 Uhr vor Ort sein und soll vor Treppenhaus 9 stehen. „Wir hoffen, dass sich viele Schalker, die es noch nicht getan haben, impfen lassen und ermutigen jeden, diesen wichtigen Schritt raus aus der Pandemie zu tun“, so Knäbel.

Geimpft wird auf Schalke mit Biontech. Eine Anmeldung vorab ist nicht nötig, Impfwillige müssen jedoch ihren Personalausweis mitbringen, wie der Verein mitteilt. In dem Bus werden nur Erstimpfungen durchgeführt, die zweite Impfung erfolgt nach vier bis sechs Wochen im Gelsenkirchener Impfzentrum.

In Krefeld haben die Pinguine eine Impf-Aktion auf die Beine gestellt. Am 24. und 31. Juli, jeweils von 10 bis 14 Uhr, wird in der Geschäftsstelle des Eishockey-Vereins in der Yayla-Arena geimpft. Ziel der Aktion sei es, „den Fans die Rückkehr ins Stadion so angenehm wie möglich zu gestalten“, so René Navrkal, Leiter Ticketing bei den Pinguinen. Er betont dabei: „Wir impfen nicht nur Fans der Pinguine, sondern jeden, der sich bei uns gesundheitlich absichern lassen möchte.“

Wer das Angebot nutzen möchte, kann sich per Mail mit seinen Kontaktdaten und dem Betreff „Impftermin“ an tickets@krefeld-pinguine.de anmelden. Zum Termin muss die Krankenkassenkarte mitgebracht werden. Geimpft wird mit dem Vakzin von Biontech, auch Jugendliche ab 12 Jahren können sich in Krefeld in Begleitung eines gesetzlichen Vertreters impfen lassen. „Der Termin der Zweitimpfung wird übrigens so gelegt, dass jeder vor dem ersten Heimspiel gegen die DEG durchgeimpft ist“, verspricht Navrkal.

Bayer 04 Leverkusen ruft ebenfalls zur Impfung auf. Am Donnerstag können alle interessierten Personen zwischen 15.30 Uhr und 20 Uhr in die BayArena kommen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Verimpft wird der Wirkstoff von Biontech. Auch der VfL Bochum plant eine Impf-Aktion für Fans. Details dazu will der Verein in den kommenden Tagen bekannt geben. Und auch der SC Paderborn stehe in Kontakt mit dem Gesundheitsamt und habe angeboten, seine Reichweite zur Unterstützung der Impfkampagne zu nutzen, wie ein Vereinssprecher mitteilt.

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