Fall Amerell Fandel: Keine schnelle Kempter-Rückkehr

Mainz (RPO). Der designierte neue DFB-Schiedsrichterchef Herbert Fandel hält nichts von einer schnellen Rückkehr von Referee Michael Kempter in die Bundesliga. Für ein Comeback des in die Schlagzeilen geratenen Unparteiischen müsse erst noch Zeit verstreichen.

Das ist Michael Kempter
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"Die Frage nach einer Rückkehr sollte man erst beantworten, wenn etwas Zeit vergangen ist. Die Qualität ist ohne Frage da, aber es muss erst Zeit vergehen, dann kann man darüber befinden", sagte Fandel im Südwest-Fernsehen.

Kempter hatte sein bisher letztes Bundesligaspiel vor dem Bekanntwerden der Affäre um ihn und Ex-Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell zum Rückrundenstart am 17. Januar beim 1:0 von Schalke 04 gegen den 1. FC Nürnberg geleitet. Hinter der Fortsetzung der Schiedsrichter-Karriere steht nach den aufgekommenen Vorwürfen gegen den Bankkaufmann aus Sauldorf ein Fragezeichen.

Fandel stellt Bedingungen

Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter der Berufung Fandels zum neuen Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses. Der Konzertpianist aus Kyllburg soll ab der kommenden Bundesliga-Saison den in die Kritik geratenen Volker Roth beerben. Fandel knüpft dies aber an Bedingungen.

"Ich habe gesagt, dass ich Verantwortung übernehmen will. Und wenn jemand ein führendes Amt übernehmen will, dann hat er konkrete Vorstellungen", erklärte der EM-Schiedsrichter von 2008, der keine Einmischungen in seine zukünftige Arbeit dulden will: "Für mich ist wichtig, dass keine Verbandsinteressen, sondern nur der Sachverstand entschieden werden."

Rückendeckung für Zwanziger

Fandel nahm außerdem den wegen seines Krisenmanagements kritisierten DFB-Präsidenten Theo Zwanziger in Schutz und zeigte wenig Verständnis für die von Amerell-Anwalt Jürgen Langer angekündigte Klage gegen den DFB-Boss: "Ich kann nicht verstehen, wie man einem Mann wie Theo Zwanziger - der so viel für den deutschen Fußball getan hat - so etwas antun kann."

Fandel hat zudem sein Konzept für die künftige Arbeit mit den Schiedsrichtern konkretisiert: "Die Schlüsselpositionen müssen mit hoher Fachkompetenz besetzt werden. Außerdem hat ein Schiedsrichter Anspruch darauf, von möglichst vielen Beobachtern gesehen zu werden, damit kein Abhängigkeitsverhältnis entsteht."

(SID/can)
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