Reaktionen auf Bundesliga-Neustart „Das ist ein wichtiger Schritt“
Die Politik hat den Neustart der Fußball-Bundesliga genehmigt. Die Vereine aus 1. und 2. Liga freuen sich über die Entscheidung, andere Sportler ärgern sich hingegen. Wir haben die Reaktionen aus Sport und Politik gesammelt.
Christian Seifert, DFL-Geschäftsführer und Sprecher des DFL-Präsidiums
„Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Clubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen. Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren. Mein Dank gilt an diesem Tag den politischen Entscheidungsträgern aus Bund und Ländern für ihr Vertrauen.“
Fritz Keller, DFB-Präsdient
"Die Entscheidung ist ein Vertrauensbeweis der Gesundheitsbehörden und der Politik, für den wir dankbar sind. Es ist ein erster Schritt, Sport wieder sichtbar stattfinden zu lassen, der Hoffnung darauf macht, dass der Fußball sukzessive wieder in den Alltag der Menschen zurückkehrt, wenngleich zunächst via Fernsehübertragungen in die Wohnzimmer. Wir gehen davon aus, dass in diese Öffnung neben der Bundesliga und 2. Bundesliga auch unter dem Aspekt der Gleichbehandlung von Berufsfußballerinnen und -fußballern ebenso die unter dem Dach des DFB organisierten Profispielklassen der 3. Liga und Frauen-Bundesliga sowie der DFB-Pokalwettbewerb grundsätzlich eingeschlossen sind, zumal das gemeinsam von DFB und DFL erarbeitete Hygienekonzept selbstverständlich auch dort voll umfänglich umgesetzt wird.“
Oliver Bierhoff, DFB-Direktor
"Auch aus Gesprächen mit unseren Nationalspielern, die im Ausland spielen, weiß ich, mit wie viel Aufmerksamkeit und Anerkennung dort diese Entscheidung verfolgt wird. Der deutsche Fußball und die Bundesliga übernehmen hier eine Vorreiterrolle, aus der sich auch mit Blick auf die Ausrichtung möglicher Länderspiele, die wir uns alle in der zweiten Jahreshälfte wünschen, wichtige Impulse ergeben können."
Thomas Röttgermann, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf
"Die heutigen Entscheidungen der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin zeigen, dass viele Branchen und das öffentliche Leben nun schrittweise und unter besonderen Schutzmaßnahmen zur Normalität zurückkehren können. So auch die Fußball-Bundesliga, die nun noch im Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann. Nach über acht Wochen ist diese positive Nachricht ein sehr wichtiges Signal. Die Mannschaften haben jetzt wieder ein Ziel, auf das sie hinarbeiten können, und durch die nun planbareren TV-Einnahmen steigen die uns treffenden finanziellen Herausforderungen nicht noch weiter. Bezüglich der morgen stattfindenden DFL-Versammlung erwarte ich nun auch die genaue Datierung des Neustarts und den genauen Spielplan. Es wird Zeit für klare Entschlüsse."
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer Borussia Dortmund:
"Wir sind sehr froh darüber, dass sich die Menschen in Deutschland – und regional betrachtet die Menschen in Dortmund und Umgebung – in den vergangenen Wochen so großartig verhalten haben, dass sich eine Ausbreitung der Pandemie zumindest in Grenzen gehalten hat. Nur weil die Bevölkerung ungemein diszipliniert war, können wir jetzt sukzessive und in kleinen Schritten zu einer anderen Form der Normalität übergehen. Viele Branchen fahren langsam und unter Einhaltung strenger Regeln nun wieder hoch, das gilt auch für den Berufsfußball. Im Rahmen dessen sind wir uns bei Borussia Dortmund einer großen Verantwortung bewusst. Wir werden – im Wissen darum, dass es keine Garantien gibt – alles versuchen, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, dass es zu keinen neuen Infektionen bei Spielern und deren Familien kommt.“
„Vor leeren Rängen spielen zu müssen, ist gerade für einen Verein wie den BVB, der aus der Leidenschaft seiner Fans im Stadion viel Kraft zieht, eine enorme Herausforderung. Die Bundesliga so lange ruhen zu lassen, bis wieder Zuschauer in die Stadien dürfen, wäre für die Vereine wirtschaftlich allerdings nicht durchzuhalten gewesen."
Bundeskanzlerin Angela Merkel
„Wir können uns ein Stück Mut leisten, aber wir müssen vorsichtig bleiben.“
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender Bayern München
"Ich darf mich bei der Politik dafür bedanken, dass sie mit ihrer heutigen Entscheidung die Möglichkeit geschaffen hat, die Bundesligasaison zu Ende zu spielen. Wir freuen uns nun darauf, idealerweise schon ab Mitte Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Damit ist gewährleistet, dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Platz und nicht am grünen Tisch fallen. Ich möchte mich ausdrücklich bei der DFL und bei der Task Force Medizin für das hervorragende organisatorische und medizinische Konzept bedanken. Ich appelliere an alle Beteiligten, die Vorgaben dieser Konzepte, die die Grundlage zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes sind, vorbildlich und extrem diszipliniert zu befolgen."
Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt)
"Die Entscheidung führt dazu, dass wir endlich wieder Fußball spielen und die Jungs von der Leine lassen können. Ebenso bedeutet das für den deutschen Fußball einen Riesenvorsprung. Nicht zuletzt mit Blick auf das öffentliche Leben sind wir die ersten, die die Situation unter medizinischen Gesichtspunkten absolut sauber gestalten, um in Zeiten dieses Virus unserem Beruf nachgehen zu können. Insgesamt macht uns das Ergebnis unter diesen Umständen sehr glücklich."
Helge Leonhardt, Präsident Zweitligist FC Erzgebirge Aue
„Wir müssen einfach anfangen, handeln und die restliche Saison mit einer hohen Disziplin durchziehen. Diese unnötigen Pro-und-Contra-Diskussionen ertragen die Menschen einfach nicht mehr.“
Alexander Jobst, Marketing- und Kommunikationsvorstand des FC Schalke
„Den heute enthaltenen positiven Entscheid der Politik und somit das Vertrauen in das DFL-Hygiene- und Schutzkonzept nehmen wir mit größter Sorgfalt an. Für Schalke 04 heißt das enormes Verantwortungsbewusstsein für alle Beteiligten rund um den Spielbetrieb. Wir sind bereit."
Horst Heldt, Geschäftsführer 1. FC Köln
„Wir sind immer noch in einer schwierigen Situation als Gesellschaft im Kampf gegen die Pandemie. Trotzdem überwiegt bei uns allen ein Gefühl der Erleichterung und Vorfreude: Wir dürfen wieder Fußball spielen! Das ist weit mehr als unser Job, das ist unsere Leidenschaft, und ich kann es - bei allem Bedauern über die Einschränkungen - kaum erwarten, wenn es wieder um Punkte für den FC, für unsere Fans und unsere Stadt geht."
Markus Söder (CSU), Bayerns Ministerpräsident
„"Der Kompromiss beim Fußball ist absolut vertretbar - auch wenn das Thema kontrovers ist.“
Fabian Wohlgemuth, Geschäftsführer Sport des SC Paderborn
„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Politik, den Wiedereinstieg in den Spielbetrieb der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu ermöglichen. Nun ist es die zentrale Aufgabe, das Infektionsrisiko innerhalb und außerhalb unseres Trainingszentrums so gering wie möglich zu halten.“
Ralf Minge, Dynamo Dresdens Geschäftsführer Sport
„Wir werden uns mit dieser Entscheidung anfreunden müssen, denn es gibt derzeit keine mehrheitsfähige Alternative zu Geisterspielen unter den Klubvertretern. Fußball ist ohne Wenn und Aber eine Publikumssportart. Das wird schon bald dem Letzten bewusst, der das bisher in Zweifel gezogen hat. Wir sind als Verein geisterspielerprobt und können deshalb sagen: Was da in den kommenden Wochen auf uns wartet, wird nicht annähernd die Faszination des Fußballs entfalten können, die wir an diesem Sport so lieben. Ab morgen richtet sich unser Blick dann nach vorn, denn wir wollen mit dem Klassenerhalt 2020 unser sportliches Ziel in dieser Saison auch unter diesen besonderen Voraussetzungen erreichen."
Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart
„Wir haben immer betont, welche Bedeutung die Fortsetzung der Saison für den Fußball hat. Dementsprechend froh sind wir über die getroffene Entscheidung. Gleichzeitig wissen wir, welche Verantwortung mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs einhergeht. Dieser Verantwortung wollen und werden wir gerecht werden und weiterhin sehr genau auf die Einhaltung der vorgegebenen Richtlinien achten.“
Hans-Peter Villi, Vorsitzender des Präsidiums und Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass es seitens der Politik ein großer Vertrauensvorschuss ist, wofür wir dankbar sind. Der VfL wird alles unternehmen, um die Spiele, an denen wir beteiligt sind, unter Einhaltung sämtlicher geltender Hygiene- und Gesundheitsregeln bestmöglich durchzuführen. Die oberste Prämisse ist natürlich, gesund zu bleiben und die Gesundheit zu schützen. Darüber hinaus verfolgen wir weiterhin das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir sind bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen und sie erfolgreich zu bewältigen."
Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer, RB Leipzig
„Es gibt keinen Grund dafür, länger zu warten. Ich gehe da auch nicht von einer großen Diskussion in der Mitgliederversammlung aus. Wir sollten am 15. Mai starten.“
Marko Pesic, Geschäftsführer der Basketballabteilung des FC Bayern München
„Erst einmal ist das eine gute Nachricht für den ganzen Sport. Aber natürlich hilft uns das auch.“
Jörg Schmadtke, Geschäftsführer VfL Wolfsburg
"Wir sind sehr froh, dass die Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann. Das sichert den Vereinen den wirtschaftlichen Betrieb und bringt den Menschen in diesen schwierigen Zeiten ein wenig Ablenkung von den Alltagssorgen und etwas Unterhaltung. Alle Vereine haben ja bereits seit längerer Zeit alle nötigen Hygienemaßnahmen umgesetzt und werden das natürlich auch weiter tun. Dieses Hygienepaket ist so eng geschnürt, dass wir für alle den bestmöglichen Schutz bieten und die Ansteckungsgefahr so weit wie möglich reduzieren."
Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin
„Es ist eine zwingend richtige Entscheidung. Ich halte das für richtig und gut. Alles andere wäre nicht gut gewesen. Das ist ein gutes Zeichen für den Sport."
Frank Bohmann, Geschäftsführer HBL
„Ich finde es gut, die Entscheidung begrüße ich. Grundsätzlich ist es ein sehr gutes Zeichen, und es freut mich für die DFL. Es ist vielleicht auch ein Zeichen für den gesamten Sport. Die DFL hat das sehr professionell vorbereitet, und ich glaube, das ist verantwortbar. Aber man muss den Prozess verfolgen. Blöd wäre, wenn es dann tatsächlich im operativen Geschäft zu Fehlentwicklungen kommen würde."
Oliver Leki und Jochen Saier, Vorstände SC Freiburg
„Die heutige Entscheidung der Politik ist ein ganz wichtiger Schritt für den deutschen Profifußball. Damit ist die Grundlage geschaffen, die Saison 2019/20 zu Ende zu spielen, was aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht für die Clubs von großer Bedeutung ist. Jetzt geht es darum, dass das entwickelte Hygiene- und Organisationskonzept von allen Beteiligten konsequent umgesetzt wird. Der SC Freiburg ist sich dabei seiner Verantwortung bewusst."
Peter Görlich, Geschäftsführer TSG Hoffenheim
„Wir bedanken uns für das Vertrauen, dass die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin dem Profifußball entgegengebracht haben und das für uns nun natürlich auch eine Verpflichtung ist. Jetzt freuen wir uns, in interner Abstimmung mit der DFL die Details für einen Re-Start der Liga anzugehen."