Frankfurt - Cottbus 2:1 Energie gehen die Lichter aus

Frankfurt (RPO). Nach der fünften Niederlage in Folge verliert Fußball-Bundesligist Energie Cottbus immer mehr das Saisonziel Klassenerhalt aus den Augen. Die Lausitzer mussten sich auch bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:1) geschlagen geben und stehen vor den abschließenden acht "Endspielen" weiterhin auf einem Abstiegsrang.

 Szene aus der Partie Eintracht Frankfurt gegen Energie Cottbus.

Szene aus der Partie Eintracht Frankfurt gegen Energie Cottbus.

Foto: AP, AP

Während Cottbus damit der erste Abstieg seit 2003 droht, hat sich die Eintracht durch den ersten Heimsieg seit dem 6. Dezember 2008 (4:0 gegen Bochum) diesbezüglich wohl aller Sorgen entledigt. Nikos Liberopoulos (15., Handelfmeter) und ein Eigentor von Daniel Ziebig (51.) besiegelten bei einem Gegentreffer von Dimitar Rangelov (11., Foulelfmeter) den siebten Saisonerfolg der Hessen, die zuvor in vier Partien ohne "Dreier" geblieben waren.

Als Eigentorschütze Daniel Ziebig noch minutenlang das wohl spielentscheidende Missgeschick schilderte, erklärte Keeper Gerhard Tremmel den Ostersamstag zum Schicksalstag für den abstiegsgefährdeten Bundesligisten Cottbus. "Wenn wir da unser Heimspiel gegen Arminia Bielefeld verlieren, dann ist ein Nicht-Abstiegsplatzes nicht mehr zu erreichen", meinte Tremmel und befürchtet Schlimmes: "Uns fehlt momentan der Glaube, solche Spiele gewinnen zu können."

Trotz einer guten Leistung in der ersten Halbzeit rückt für den Tabellenvorletzten aus Cottbus der zweite Bundesliga-Abstieg nach 2003 immer näher. Nicht zuletzt, weil die Lausitzer nach dem Wechsel völlig den Faden verloren. "Wir haben offenbar Angst vor guten Resultaten.

Nach einer Führung kommen wir immer von unserem Weg ab. Da zeigen wir keinen Charakter", kritisierte Energie-Trainer Bojan Prasnikar nach der 16. Saisonniederlage. Mit vielen guten Worten will der 56-Jährige seine Elf für das "Endspiel" gegen Bielefeld stark reden: "Kein anderes Ergebnis als ein Sieg spielt da eine Rolle."

Vorwürfe an die Adresse von Pechvogel Ziebig wollte Prasnikar aber nicht richten. Der Abwehrspieler hatte einen 35-m-Freistoß von Eintracht-Standardspezialist Markus Steinhöfer unglücklich zum 1:2 (51.) ins eigene Netz abgefälscht.

"Der Ball wurde immer länger, ich konnte ja meinen Kopf nicht einfach einziehen. Das ist alles sehr bitter", klagte Ziebig und forderte verzweifelt einen Befreiungsschlag: "Am Samstag geht es für uns um alles. Wir müssen den Kopf bis dahin frei kriegen und endlich gewinnen." In der vergangenen Saison hatten die Cottbuser im Saison-Endspurt mit fünf Heimsiegen in Folge den Klassenerhalt doch noch geschafft.

Dabei waren die Lausitzer am Main wie so oft in den vergangenen Begegnungen in Führung gegangen. Dimitar Rangelow hatte einen zumindest fragwürdigen Strafstoß verwandelt (11.), nachdem der Frankfurter Benjamin Köhler seinen Gegenspieler Emil Jula im Strafraum leicht touchiert hatte.

"Das war keine Aktion zum Gegner", wehrte sich Köhler, der nur vier Minuten später "Wiedergutmachung" betrieb. Nach einer Flanke Köhlers sprang der Ball dem fallenden Dusan Vasiljevic an den Arm. Und erneut entschied Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) auf Strafstoß. Was dem Referee herbe Kritik von Tremmel einbrachte: "Das läuft gegen uns immer so. Der Schiri soll in die Politik gehen", schimpfte Tremmel.

Der Cottbuser Schlussmann war beim Elfmeter von Nikos Liberopoulos (15.), der sein achtes Saisontor erzielte, dann machtlos. Der Grieche feierte damit nach knapp sechswöchiger Verletzungspause wegen eines Zehenbruchs ein gelungenes Comeback. Sogar das Ausgleichstor rechnete Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel Liberopoulos zur Hälfte an.

"Da hat er Ziebig sehr gut bedrängt", lobte Funkel, der den ersten Heimsieg der Eintracht seit dem 6. Dezember 2008 wie auch Michael Fink als richtungweisend beurteilte. "Das war ein Riesenschritt Richtung Klassenerhalt", meinte Fink. Der Mittelfeldspieler wird die Hessen nach der Saison wohl verlassen.

Im Team von Trainer Friedhelm Funkel konnten mit Abstrichen Steinhöfer und Liberopoulos überzeugen. Ivica Illiev sowie Timo Rost verdienten sich bei den Lausitzern noch die besten Noten.

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