0:2 bei Union Berlin Stimmungsdämpfer für Frankfurts Europa-Helden

Berlin · Eintracht Frankfurt hat nach dem starken Auftritt in Barcelona einen schweren Stimmungsdämpfer hinnehmen müssen. Der Europa-League-Halbfinalist unterlag bei Union Berlin mit 0:2 und kann über die Bundesliga einen internationalen Startplatz für die kommende Saison kaum mehr erreichen.

 Die Spieler von Union berlin bejubeln das 2:0 gegen Eintracht Frankfurt.

Die Spieler von Union berlin bejubeln das 2:0 gegen Eintracht Frankfurt.

Foto: dpa/Andreas Gora

Die Europacup-Überflieger von Eintracht Frankfurt haben in der Bundesliga eine Bruchlandung hingelegt. Drei Tage nach dem sensationellen Coup in der Europa League beim FC Barcelona kassierten die Hessen durch das 0:2 (0:2) bei Union Berlin eine empfindliche Niederlage. Die müden Frankfurter konnten zu keiner Zeit an den großartigen Auftritt im Camp Nou anknüpfen und wurden von den Unionern in der ersten Halbzeit sogar vorgeführt.

Taiwo Awoniyi (17.) und Grischa Prömel (20.) erzielten die Tore für die Eisernen, die mit dem dritten Sieg in Folge ihre Europapokal-Ambitionen unterstrichen. Außerdem feierte das Team von Trainer Urs Fischer eine gelungene Generalprobe für das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) bei RB Leipzig.

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Die Eintracht hat dagegen praktisch kaum noch eine Chance, sich über die Bundesliga für einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison zu qualifizieren. Dies ist jedoch noch mit dem Gewinn der Europa League möglich.

Nach dem kräftezehrenden Viertelfinal-Rückspiel in Barcelona schickte Trainer Oliver Glasner gleich sechs neue Startelf-Spieler aufs Feld. Nationaltorhüter Kevin Trapp rotierte aber nicht aus Belastungsgründen aus dem Team, er fiel wegen einer Bänderdehnung im Handgelenk aus.

Für Trapp stand Jens Grahl zwischen den Pfosten, in seinem ersten Bundesligaeinsatz seit sechs Jahren bekam er gleich eine Menge zu tun. Nachdem Genki Haraguchi per Kopf nur den Pfosten getroffen hatte (12.), zielte Awoniyi fünf Minuten später bei einem Konter genauer. Davor hatte sich der bullige Nigerianer mit großem Körpereinsatz gegen Martin Hinteregger durchgesetzt.

Auch beim zweiten Tor durch Prömel waren die Hausherren gedanklich und körperlich schneller als die Frankfurter. Nur zwei Minuten später hatte Prömel die Riesenchance zum 3:0 auf dem Fuß, doch der Mittelfeldspieler vergab zehn Meter vor dem Tor freistehend.

Die Unioner, die nach dem deutlichen Derbysieg bei Hertha BSC (4:1) mit „Stadtmeister, Stadtmeister!“-Sprechchören von den Fans begrüßt worden waren, agierten zielstrebiger und aggressiver. Für die zeitweise komplett überforderten Frankfurter deutete sich früh eine Pleite ab, alleine Rani Khedira hätte in der ersten Halbzeit zwei weitere Tore erzielen müssen (27. und 38.).

Offensiv war Frankfurt auch nach dem Seitenwechsel harmlos, selbst der zuletzt überragende Filip Kostic war bei Julian Ryerson weitestgehend abgemeldet. Da Union einen Gang zurückschaltete, plätscherte die Partie in der zweiten Hälfte lange Zeit vor sich hin. Erster Aufreger war das starke Solo von Awoniyi, dessen Abschluss aber zu schwach war (63.).

Berlin: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Baumgartl - Ryerson (84. Trimmel), Khedira, Gießelmann (84. Oczipka) - Haraguchi (67. Schäfer), Prömel - Becker (67. Voglsammer), Awoniyi (81. Michel). - Trainer: Fischer

Frankfurt: Grahl - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Chandler (59. Knauff), Jakic (76. Hasebe), Hrustic (58. Kamada), Kostic (67. Lenz) - Lindström (46. Ache), Hauge - Paciencia. - Trainer: Glasner

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Tore: 1:0 Awoniyi (17.), 2:0 Prömel (20.)

Zuschauer: 22.000

Gelbe Karten: Baumgartl (5) - Lenz (6)

Torschüsse: 13:8

Ecken: 4:3

Ballbesitz: 46:54 %

Zweikämpfe: 99:105

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