Borussia Mönchengladbach "Ein Typ wie Schweinsteiger"

Borussia Mönchengladbach · Granit Xhaka ist Borussias teuerster Einkauf aller Zeiten. Der 19-Jährige spricht über die Gründe für den Wechsel nach Gladbach, seinen ersten großen Umzug und seine Ziele mit dem neuen Klub.

 Granit Xhaka hat sich viel vorgenommen.

Granit Xhaka hat sich viel vorgenommen.

Foto: Foto: Borussia Mönchengladbach

Es hat lange gedauert, bis sich Borussia und Basel über Ihren Wechsel nach Gladbach geeinigt haben...

Xhaka ... und ich freue mich, dass ich jetzt bei Borussia unterschrieben habe. Ich war aber immer überzeugt, dass ich hierher wechseln würde. Borussia hat eine tolle Saison gespielt, jetzt sind mit Marco Reus, Dante und Roman Neustädter drei Superspieler weg. Aber mein Ziel ist es, mit Borussia unter den Top fünf zu landen.

Sie selbst hatten sich längst zu Borussia bekannt. Fiel das Warten schwer?

Xhaka Es ist richtig, ich hatte mich früh für Borussia entschieden. Eigentlich schon nach dem ersten Besuch von Max Eberl und Lucien Favre bei uns. Der Klub setzt auf junge Spieler und ich denke, dass ich mich hier gut entwickeln kann. Und ich will Borussia helfen, ihre Ziele zu erreichen. Dass der FC Basel eine so hohe Ablösesumme haben wollte, habe ich gelesen. Aber, wie gesagt, ich war mir sicher, dass ich in Gladbach spielen würde. Jetzt freue ich mich darauf.

Ottmar Hitzfeld sagt, Sie seien ein Typ wie Bastian Schweinsteiger. Das ist ein großer Vergleich. Wie sehen Sie sich selbst?

Xhaka Erstmal sehe ich das als ein Riesenkompliment von Ottmar Hitzfeld. Ich bin ja ein paar Jahre jünger als Schweinsteiger. Aber es stimmt, ich bin ein ähnlicher Spielertyp. Ich habe eine gute Technik und eine gute Übersicht. Ich will das, was ich kann, bei Borussia einbringen, um Erfolg zu haben.

Ihnen lagen auch andere Angebote vor. Was sprach für Gladbach.

Xhaka Der erste Eindruck nach dem Gespräch mit Max Eberl und Lucien Favre war sehr gut. Der Trainer steht hinter mir, und auch der Vorstand. Das hat mich überzeugt.

Sie kommen mit vielen Vorschusslorbeeren und sind der teuerste Einkauf der Gladbacher Vereinsgeschichte. Lastet dadurch viel Druck auf Ihnen?

Xhaka Ich verspüre keinen Druck. Ich kann ja Fußballspielen, das habe ich in Basel gezeigt. Natürlich ist die Schweizer Liga etwas anderes als die Bundesliga. Aber ich will mich durchsetzen. Ich verfolge die Bundesliga schon lange, ich bin ein Bundesligafan. Seit ich weiß, dass ich vielleicht zu Borussia gehe, schaue ich natürlich ganz besonders auf ihre Spiele. Es ist natürlich ein großer Schritt, aber ich glaube, dass ich das hinkriege.

Der Wechsel nach Gladbach ist nicht nur für Sie als Fußballer ein großer Schritt, sondern auch als Mensch. Bisher wohnen Sie noch zu Hause bei Ihren Eltern, jetzt ziehen Sie einige Hundert Kilometer weit weg.

Xhaka Das ist natürlich spannend für mich, ja. Ich bin sehr familienverbunden, das bleibt auch so. Mein Vater wird mit mir kommen und auch meine Mutter wird immer wieder hier sein. Aber ich habe ja noch einen älteren Bruder, um den muss sie sich auch ein bisschen kümmern.

Die Schweiz spielt bei den Olympischen Spielen mit. Das stört die Vorbereitung auf Borussias Qualifikationsspiele zur Champions League. Ist das ein Problem?

Xhaka Darüber habe ich mit Max Eberl schon gesprochen. Ich will lieber in Gladbach bleiben, um mich für die Champions League zu qualifizieren. Dafür bin ich hierher gekommen. Ich will den Trainer und das Team kennenlernen, das ist mir wichtiger als Olympia.

Sie haben noch ein Spiel mit dem FC Basel...

Xhaka Ja, am Mittwoch ist mein Abschiedsspiel gegen Young Boys Bern. Und dann sind noch zwei Länderspiele. Dann mache ich mit meiner Familie Urlaub. Und freue mich darauf, wenn es am 2. Juli bei Borussia losgeht.

Eines der Länderspiele ist das gegen Deutschland. Was erwarten Sie da?

Xhaka Deutschland ist für mich einer der EM-Favoriten, wir sind die kleine Schweiz. Wir schauen mal, was wir holen können.

Aufgezeichnet von Karsten Kellermann

(RP/can/rm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort