Fotos Diese Brasilianer ließen ihre Klubs warten
Die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde hat begonnen, und traditionell haben einige Klubs Probleme mit ihren brasilianischen Stars. Die Südamerikaner verlängern gerne eigenhändig ihren Urlaub und kehren mit atembereubenden Ausreden zurück. Wir haben prominente Beispiele von Zuspätkommern - aus der Vergangenheit.Der "König der Vermissten" war Julio Cesar. Der Ex-Profi von Werder Bremen und Borussia Dortmund trieb es mit seiner unerlaubten Urlaubsverlängerung auf die Spitze. Drei Jahre in Folge (1995 - 1997) kam er zu spät aus seiner Heimat zurück nach Deutschland. Seine Ausreden hatten es in sich: Einmal war der Opa krank, wobei er gar keinen mehr hatte. In einem anderen Jahr gab es Benefizspiele und wichtige Arzttermine, einmal musste Cesar den 65-jährigen Geburtstag seiner Mutter "unbedingt mitfeiern", wie er damals zu Protokoll gab.
Paradiesvogel Marcelinho reizte seinen damaligen Arbeitgeber Hertha BSC Berlin so sehr, dass die Hauptstädter den Spielmacher zu Trabzonspor Istanbul abschoben. Satte acht (!) Tage ließ Marcelinho die Hertha-Verantwortlichen warten. Seine Ausreden: Unwetter, kein Handy-Empfang, keine freien Plätze im Flugzeug.
Schalkes Rafinha war verschollen. Trainer Felix Magath wusste einige Tage nicht, wo sein Verteidiger steckt. Der 24-Jährige blieb drei Tage länger in Brasilien und erschien kurz vor dem Abflug der Schalker ins Trainingslager am Düsseldorfer Flughafen. Zur Strafe musste er Sonderschichten schieben.
Ein weiterer Schalker, der gerne einmal zu spät kam. Ze Roberto, zuvor für ein Jahr an Flamengo Rio ausgeliehen, war auch nach einer Woche noch nicht aufgetaucht und hatte sich nicht bei seinem Arbeitgeber gemeldet. Der 29-Jährige flog wenig später aus dem Kader.
Eigentlich ist Ze Roberto, berühmter Namensvetter seines Schalker Kollegen, ein Musterprofi. Im Winter 2008 tat der Mittelfeldstar aber alles dafür, diesen Status zu verlieren. Erst nach mehreren Tagen Verspätung meldete sich der Brasilianer in Diensten des Hamburger SV bei Trainer Bruno Labbadia und verpasste das Trainingslager der Hanseaten. Geldstrafe!
Mit dem FC Bayern München holte Giovane Elber unzählige Titel. Doch auch der "Knipser" war nicht frei von Fehltritten. Für vier Tage unentschuldigtes Fehlen im Januar 2002 wurde er vom deutschen Rekordmeister zu einer Geldstrafe von 25.000 Euro verdonnert. Das tut auch einem Profi weh. "Für mich sind zwei Tage in Brasilien so viel wert wie ein Jahr in Deutschland", erklärte er damals.
Marcio Amoroso schoss Borussia Dortmund im Jahr 2001/2002 zum Titel. Auch er nahm sich ein paar Tage länger frei, zahlte dafür 20.000 Euro. Sein Schuldeingeständnis: Er suchte erst gar nicht nach Ausreden.
Einer darf in dieser Liste nicht fehlen. "Kleines, dickes Ailton" war und ist immer gut für eine Eskapade. Im Januar 2008 fehlte er beim MSV Duisburg unentschuldigt. Die Meidericher hatten anders als andere Vereine keine Geduld mit dem Stürmer und suspendierten Ailton sofort.