Fußball wird zum Wahlkampf-Thema Debatte um Fan-Rückkehr in die Stadien zerfasert

Meinung | Düsseldorf · Deutschland hat sich 2020 den Ruf erarbeitet, dem Virus mit Tatkraft und Vernunft entgegenzutreten. Doch die Frage, ob eine Rückkehr von Fans in die Stadien im Herbst vertretbar ist, droht zu zerfasern. Der Sport wird zum Wahlkampf-Thema.

  Fußballfans kommen Anfang März zur Münchner Allianz-Arena.

Fußballfans kommen Anfang März zur Münchner Allianz-Arena.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Es gibt kaum einen Virologen in Deutschland, der in den vergangenen Wochen nicht mit dieser Frage konfrontiert wurde: „Nun sag, wie hältst du es mit der Rückkehr von Zuschauern in die Stadien?“ Die Antworten der Mediziner fielen höchst unterschiedlich aus, mal optimistisch, was den Start der Fußball-Bundesliga im September mit Fans angeht, mal skeptisch-reserviert. Doch es sind längst nicht mehr nur Virologen, die sich am großen Orakel beteiligen. Es sind Politiker, Sportfunktionäre, Fanvertreter, Wirtschaftsgrößen. Und mit jeder neuen Einschätzung droht dieses Prestige-Thema zerredet zu werden. Was im besten Fall als perfekte Werbebotschaft für den Standort Deutschland und seinen Umgang mit der Pandemie taugen könnte, zerfasert dieser Tage zwischen parteipolitischen Interessen, persönlichem Kalkül und schlichtem Geltungsdrang.