Bundesliga DFL will Freistoßspray schon zum Saisonstart einsetzen

Düsseldorf · In den Stadien hierzulande wird künftig kräftig gesprüht. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Montag überraschend die Einführung des sogenannten Freistoßsprays zum frühestmöglichen Zeitpunkt beschlossen - sehr wahrscheinlich also bereits zum Saisonstart in knapp zwei Wochen.

WM 2014: Freistoß-Spray feiert WM-Premiere
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Freistoß-Spray feiert WM-Premiere

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) werde nun letzte Detailfragen abschließend lösen, damit der genaue Einführungstermin festgelegt werden kann. Es gebe zum Beispiel keine Erkenntnisse, wie das Spray bei Schneefall oder starkem Regen funktioniert. Dies soll nun in den kommenden Wochen untersucht werden. Es werde aber angestrebt, das Spray erstmals am Wochenende des Bundesliga-Starts (22. bis 24. August) in den obersten beiden Spielklassen einzusetzen, hieß es in der Mitteilung des Verbandes.

Mit diesem Plan setzt die DFL einen Wunsch der überwältigenden Mehrheit innerhalb der ersten beiden Profiligen um. Die Vertreter der vier führenden rheinischen Fußballklubs haben auch auf eine schnelle Umsetzung gepocht. "Ich hätte es auch nicht verstanden, warum wir möglicherweise noch bis zum Winter hätten warten sollen. Erfahrungswerte hat es doch schon genug gegeben", sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler beim Fußballgipfel der Rheinischen Post. Unterstützung bekam Völler von Rainer Bonhof, Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, und dem Kölner Manager Jörg Schmadtke: "Das Spray gibt es in Brasilien bereits seit drei Jahren. Ich spendiere gerne auch 20 Kisten von dem Schaum, damit es bei uns klappt."

In Europa ist die Einführung des Sprays zur Regulierung des 9,15-Meter-Mauer-Abstands unter anderem in England, Frankreich, Spanien und Italien schon beschlossene Sache. Die Uefa hat zudem angewiesen, die Schiedsrichter bei den Klubwettbewerben dementsprechend auszustatten. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien hatte sich das Hilfsmittel bewährt. Es dient dazu, das Spiel schneller zu machen und Unterbrechungen wegen der Aufstellung einer Abwehrmauer zu minimieren. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte sich schon während der WM begeistert von dem Spray geäußert. "Die Schaum-Geschichte sehe ich total positiv", sagte Niersbach. "Die elende Schieberei, wo der Freistoß ausgeführt wird und wo die Mauer steht, ist damit zu Ende. Das ist eine Erleichterung für die Schiedsrichter."

Torlinientechnik deckt Eigentor von Honduras-Keeper Valladares auf
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Foto: afp, Desk

In zwei anderen Bereichen ist eine Lösung nicht in Sicht. Bei der Torlinientechnik wurde eine zeitnahe Ausschreibung beschlossen, deren Ergebnis bei der nächsten Mitgliederversammlung im Dezember präsentiert werden soll. Dort wird erneut über die Einführung abgestimmt. In puncto Videobeweis möchte der Ligavorstand zunächst die technischen Entwicklungen sowie das Genehmigungsprozedere innerhalb des Weltverbandes Fifa weiter verfolgen. Erfahrungsgemäß kann das eine Weile dauern.

(RP)
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