Spielplan-Gestaltung DFL attackiert Fifa, Uefa und DFB

Frankfurt/main · Die Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) will sich Eingriffe in die Spielplan-Gestaltung zukünftig nicht mehr gefallen lassen und geht auf Konfrontationskurs zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie zu internationalen Verbänden Fifa und Uefa. Der DFL ist vor allem die Anzahl der Länderspiele ein Dorn im Auge.

"Bei aller Freude über die guten bis herausragenden Leistungen der Nationalelf und auch unter dem Gesichtspunkt, dass diese Mannschaft mit ihren vielen jungen Gesichtern ein Spiegelbild der Liga ist, darf man das Brot- und Buttergeschäft nicht vergessen - und das ist die Bundesliga", sagte der für den Spielbetrieb zuständige DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus dem "kicker": "Es kann und darf in Zukunft nicht mehr sein, dass Verbände Termine in unseren Spielkalender eintragen, ohne dass das im Einvernehmen mit den Ligen, den Klubs und der Spielergewerkschaft erfolgt."

Nach Ansicht von Hieronymus ist für die Nationalspieler das Maximum der Belastbarkeit bereits erreicht. "Im internationalen Terminkalender gibt es keine Spielräume mehr für die Spieler, die mit ihren Klubs erfolgreich in Europa auftreten und darüber hinaus für die Nationalmannschaft im Einsatz sind. Diese Spieler sind absolut an der Belastungsgrenze angelangt", sagte der dreimalige Nationalspieler.

Der DFB hatte zuletzt allerdings klar gemacht, dass er auf die Einnahmen aus Länderspielen nicht verzichten kann und will. "Wir sind in großem Maße von der Nationalmannschaft abhängig. Ein Länderspiel mehr oder weniger macht sich mit sieben bis acht Millionen Euro bemerkbar. Aus unserer Sicht wird die Anzahl der Spiele gebraucht", sagte DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt.

Die Nationalmannschaft, die im zu Ende gehenden Jahr 13 Spiele absolviert hat, spülte dem DFB im Jahr 2009 insgesamt 47,8 Millionen Euro in die Kassen, im vergangenen Jahr waren es 59,2 Millionen Euro.

(sid)
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