Hertha-Profi bestreitet Spuck-Attacke DFB sperrt Lell für fünf Spiele

Berlin · Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Hertha-Profi Christian Lell wegen der Vorfälle beim Relegations-Skandalspiel bei Fortuna Düsseldorf (2:2) am 15. Mai für fünf Spiele gesperrt.

 Christian Lell ist vom DFB für fünf Spiele gesperrt worden.

Christian Lell ist vom DFB für fünf Spiele gesperrt worden.

Foto: dpa, Sebastian Kahnert

Im Einzelrichterverfahren wurde der Rechtsverteidiger wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens in Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner und wegen Schiedsrichter-Beleidigung sanktioniert. Das Sportgericht blieb allerdings unter dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses, der eine Sperre von sechs Partien gefordert hatte.

Der Hauptstadtklub gab zudem am Mittwoch bekannt, dass er nicht mehr mit Lell, Patrick Ebert, Andreas Ottl und Andre Mijatovic für die kommende Saison plane. Vorausgegangen waren intensive Gespräche des neuen Trainers Jos Luhukay mit Manager Michael Preetz. Lell hätte aufgrund seiner Sperre ohnehin die ersten Wochen nicht im Fußball-Unterhaus spielen können.

Strafmilderung

Da Lell vor dem Schiedsgericht nicht mehr abstritt, Schiedsrichter Wolfang Stark (Ergolding) am 15. Mai in Düsseldorf beleidigt zu haben, wirkte sich das strafmildernd aus. Den Vorwurf, den Düsseldorfer Gegenspieler Assani Lukimya angespuckt zu haben, wies Lell jedoch von sich.

"Ich habe Lukimya definitiv nicht bespuckt, obwohl er auf dem Platz so getan hat", sagte der ehemalige Bayern-Profi der Bild-Zeitung. Dass der Düsseldorfer später erklärte, Lell habe sich bei ihm entschuldigt, brachte den Berliner auf die Palme: "Eine Sauerei wie Lukimya lügt!" Lells Vertrag bei Hertha läuft am Ende des Monats aus, er wird den Klub aller Voraussicht nach verlassen.

Zuvor waren bereits die Berliner Spieler Lewan Kobiaschwili (siebeneinhalb Monate), Thomas Kraft (vier Spiele), Andre Mijatovic (drei Spiele) und Düsseldorfs Mittelfeldspieler Andreas Lambertz (zwei Spiele) gesperrt worden. Kobiaschwilis Strafe ist die härteste, die jemals für einen Bundesliga-Profi wegen einer Tätlichkeit verhängt wurde. Der Georgier hatte Stark nach Spielschluss auf dem Treppenabgang des Spielertunnels mit einem Faustschlag am Hinterkopf getroffen.

(sid)
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