Wegen Ermittlungen des Kartellamts DFB-Pokal-Finale stand vor der Absage

Düsseldorf (RPO). Wegen der Ermittlungen des Bundeskartellamtes gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) standen das DFB-Pokal-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (19. April) in Berlin sowie die Länderspiele gegen Weißrussland (27. Mai/Kaiserslautern) und Serbien (31. Mai/Gelsenkirchen) offenbar vor der Absage.

 "Guten Tag und herzlich willkommen": Harald Stenger, Mediendirektor des DFB.

"Guten Tag und herzlich willkommen": Harald Stenger, Mediendirektor des DFB.

Foto: AP, AP

Das berichtet die "Bild". DFB-Mediendirektor Harald Stenger wollte den Bericht zwar nicht im Detail kommentieren, aber auch nicht ausdrücklich dementieren: "Wir bitten um Verständnis, dass wir in einem schwebenden Verfahren von großer Brisanz für den gesamten deutschen Fußball keine weiteren Kommentare abgeben werden", sagte Stenger.

Der "Bild" hatte Stenger zuvor bestätigt, dass es "intensive Gespräche zwischen unseren Anwälten und dem Kartellamt gab. Es besteht Hoffnung, dass mehr Verständnis als bisher zu unserer Sichtweise sportspezifischer Fragen besteht."

Bußgeldverfahren wegen Absprachen

Grund für die verbandsinternenen Diskussionen über eine mögliche Absage ist das laufende Bußgeld-Verfahren des Bundeskartellamtes in Bonn. Nach Ansicht der Behörde sind DFB und DFL Konkurrenten, die sich bei der Sponsoren-Suche abgesprochen hätten. Am 26. Februar hatten die Kartellwächter deshalb die Zentralen beider Dachverbände durchsucht.

Gegen die Präsidenten Reinhard Rauball (Liga) und Theo Zwanziger (DFB) wurde nach Angaben der "Bild" eine "Informationssperre" verhängt. Bei gemeinsamen Veranstaltungen wie dem Pokalfinale und Länderspielen drohte nach Informationen des Blatts eine Zusatz-Bußgeld in sechsstelliger Höhe. Rauball und Zwanziger hätten mit ihren privaten Vermögen haften müssen. Deshalb stand die Absage der Spiele angeblich unmittelbar bevor.

Erst Donnerstagabend teilte das Kartellamt laut Bild mit, dass die geplanten Veranstaltungen doch durchgeführt werden könnten. Das Verfahren laufe dennoch weiter. Deswegen stünde die Austragung der Länderspiele nach der EM im Sommer in Österreich und der Schweiz weiter auf der Kippe.

(sid)
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