Bundesliga-Kommentar Der 1. FC Köln kommt nicht vom Fleck

Düsseldorf (RP). Die lustige Unterhaltungssendung "Schlag den Raab" richtete am Samstagabend den Fokus auf einen der vielen Tiefpunkte in der jüngeren Geschichte des 1. FC Köln. Es mussten die Ergebnisse des Bundesliga-Spieltags vor genau zehn Jahren getippt werden. Damals unterlagen die Rheinländer beim VfL Wolfsburg mit 0:6, was weder Showmaster Raab noch seine Herausforderin auf dem Schirm hatten. Auch den Trainer von damals wusste FC-Fan Raab nicht mehr zu nennen: Er hieß Lienen.

Das ist Zvonimir Soldo
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In den vergangenen zehn Jahren ist viel passiert beim FC — aber nichts, was den Klub nachhaltig vorangebracht hätte. Es wird immer noch viel häufiger verloren als gewonnen, und die Trainer verschwinden auch meist schnell wieder aus Köln und der Erinnerung.

An das 1:2 an diesem Samstag in Hannover wird sich im Jahr 2020 niemand mehr entsinnen. Und dass der Coach im Oktober 2010 Zvonimir Soldo hieß, wird dann allenfalls eine Randnotiz in der Vereinschronik sein. Während kleine Klubs wie Mainz oder Freiburg für eine Idee von Fußball stehen, steht der FC allein für prächtige Stimmung auf den Rängen und Chaos hinter den Kulissen.

Die Trennung von Soldo war nach dem Sturz auf den letzten Platz und dem Mangel an Perspektiven für diese Kombination aus einem zu stillen Coach und einer katastrophal zusammengestellten Mannschaft unvermeidlich. Soldo war der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Vorstand hätte das Experiment in der Sommerpause sauber beenden könnten. Hat eben nicht geklappt, hat eben nicht gepasst!

In Ruhe hätte man einen neuen Trainer installieren können — und am besten gleich einen Nachfolger für Michael Meier, den schwachen Manager. Jetzt bricht wieder die übliche Hektik aus. Die seit sechs Jahren andauernde Amtszeit des Präsidenten Wolfgang Overath ist mit Soldos Entlassung wieder einmal an einem Tiefpunkt angelangt. bei

(RP)
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